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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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nachgedacht. Die Sicherheitsvorkehrungen hier sind immens und sehr vielfältig, deshalb herrscht hier ein ständiges Kommen und Gehen von Technikern, die die Anlagen überprüfen. Ich werde sagen, daß Sie eine Streife von außen sind, die man geschickt hat, um das Gelände außerhalb der Mauern zu überwachen. Ihre Kleidung wird meine Lüge bestätigen.«
    »Ich spreche ganz gut Deutsch und werde deshalb die Erklärung übernehmen. Es könnte allerdings auffallen, daß meine Uniform so schlecht sitzt«, sagte Dietz.
    »Das kommt daher, weil Sie zwei Anzüge übereinander tragen.«
    »Wir gehen das falsch an … Ziehen Sie sich aus, Captain, bis auf die Unterhosen!«
    Ein paar Minuten später hatten Lennox und Dietz wieder die paramilitärischen Uniformen der Neonaziwachen angelegt, die diesmal tatsächlich wesentlich besser saßen. In ihren Gürteln steckten Messer, Garotten und kleine automatische Berettas.
    »Ziehen Sie sich die Hemden straff, ganz besonders hinten«, befahl der Colonel. »Dann merkt man nicht, daß sie immer noch etwas zu weit sind.«
    »Fertig, Leute?« sagte Dietz, nahm die beiden Maschinenpistolen und reichte Lennox eine davon.
    »Ja, es kann losgehen.« Drew wandte sich den beiden Frauen zu, die sich aus ihren Liegestühlen erhoben, die junge Adrienne verängstigt und zitternd, die ältere Elyse bleich und resignierend. »Ich gebe kein Urteil ab, ich stelle nur fest«, fuhr Lennox fort, »Sie haben Angst, und die habe ich auch, weil ich das, was diese zwei jungen Burschen tun, gewöhnlich nicht tue - aber ich wurde dazu gezwungen. Glauben Sie mir, irgend jemand muß es tun, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. … Gehen wir jetzt.«

44
    Z wei Männer an einem langen blankgescheuerten Tisch waren die ersten, die Lennox und Dietz in ihren Uniformen zur Tür hereinkommen sahen. Einer der Männer war damit beschäftigt, Gemüse zu hacken, der andere strich gerade etwas durch ein Sieb. Sie sahen einander verblüfft an, dann wanderten ihre Blicke wieder zu Drew und dem Captain, die in militärischer Haltung zur Seite traten, um den mit einem Tarnanzug bekleideten Witkowski vorbeizulassen. Mit starrer Miene machten beide eine Naziehrenbezeugung, als wäre der Colonel ein Mann von erheblichem Rang, ein Eindruck, den der G-2-Veteran sofort verstärkte. » Sprechen Sie Deutsch? Parlez-vous français? « bellte er.
    »Deutsch«, sagte der verblüffte Koch und fuhr dann in deutscher Sprache fort. »Hier wird gekocht und deshalb vertraut man nur uns … wenn Sie gestatten, wer - wer sind Sie?«
    »Das ist Oberst Wachner vom Vierten Reich!« erklärte Dietz militärisch knapp, wobei er starr nach vorne blickte. »Er und seine Kollegen vom Sicherheitsdienst haben Anweisung aus Berlin, das Außengelände zu überprüfen. Ohne Voranmeldung. Bringen Sie jetzt die Frauen!«
    Auf diese Anweisung kamen die beiden agents , die die beiden Callgirls am Arm hielten, durch die offene Tür herein.
    »Können Sie diese Frauen identifizieren?« herrschte Witkowski die Küchenangestellten an. »Wir haben die beiden draußen am Pool frei rumlaufen sehen. Das ist hier alles sehr lasch!«
    »Das ist uns erlaubt, Sie Schwachkopf!« erregte sich Elyse. »Mir ist egal, wer Sie sind. Sagen Sie Ihren Affen, sie sollen die Hände wegnehmen.«
    »Also?« schnarrte ›Oberst Wachner‹, mit einem finsteren Blick auf die beiden Köche.
    »Oh ja, Herr Oberst«, sagte der eine Koch, »sie sind Gäste hier.«
    »Und wir brauchen uns nicht von Fremden begrapschen zu lassen. Wir sind nur für die Gäste da, die man uns wie es sich gehört vorgestellt hat!« Elyse funkelte Witkowski an. Der Colonel
nickte, worauf die agents du combat die beiden Frauen losließen. »Ich glaube, Sie sollten sich bei uns entschuldigen«, sagte das ältere der beiden Callgirls.
    » Madame .« Der Colonel knallte die Haken zusammen, senkte den Kopf ruckartig etwa ein oder zwei Zoll und wandte sich dann wieder den Köchen zu. »Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen können, haben wir Auftrag, die Sicherheitsmaßnahmen hier ohne irgendwelche Störung seitens der Verantwortlichen zu überprüfen, die sonst ja irgendwelche Schwachstellen noch schnell beseitigen könnten. Sind Sie beide im Augenblick die einzigen, die Dienst haben?«
    »Im Augenblick ja, Herr Oberst. Unser Kollege Stoltz ist vor einer Stunde auf sein Zimmer gegangen. Er muß um sechs Uhr wieder aufstehen und das Frühstücksbüffet aufbauen.«
    »Sehr gut, dann werden wir jetzt unsere Inspektion

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