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Die Leopardin

Titel: Die Leopardin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chadwick Elizabeth
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Lippen auf ihrer nackten Haut zu
spüren, an dunkle Stunden voller Leidenschaft, die sich schließlich
erschöpft hatte.
    Für eine geschäftliche Angelegenheit
war es überraschend schön gewesen. Er versteht etwas von Frauenkörpern,
dachte sie und biß in ihre Unterlippe, als sie sich verlegen ihrer
mangelnden professionellen Leistung entsann.
    Das erste
Mal hatte er sie ziemlich grob genommen, merklich ungeduldig nach
wochenlanger Enthaltsamkeit. Sie empfand für ihn die gleiche Verachtung
wie für alle Männer, die sie bezahlten und in gieriger Hast
Befriedigung suchten. Ohne die geringste Erregung schlang sie die Beine
um seine Hüften, stöhnte und wand sich umher wie ein Fisch auf dem
Trockenen, spielte ihre Rolle bis zum unerfreulichen Ende. Zu nahe am
Ziel, tat er nichts weiter, als unverständliche Worte an ihrer Schulter
zu murmeln, ehe der Höhepunkt seinen ganzen Körper erschütterte. Aber
danach hob er den Kopf und schaute ihr ins Gesicht. »Sei wenigstens so
höflich, mir dieses Theater zu ersparen. Ich kenne den Unterschied.«
    Beim
zweiten Mal hatte er ein seltsames Feuer in ihr entfacht, ihre Glieder
mit süßer Schwäche erfüllt. Sie erinnerte sich, wie er den Rhythmus
variiert, sich abwechselnd schnell und langsam bewegt und auf walisisch
geflüstert hatte: »Alle Flüsse fließen ins Meer, und alle Gezeiten
berühren die Küste â€“ Ebbe und Flut.«
    Verwirrt
stieg sie aus dem Bett und suchte ihre Sachen zusammen. Sie mußte eine
Weile allein sein, um ihre Gedanken zu ordnen. Nachdem sie ihr Kleid
angezogen hatte, bewegte er sich. Sein Arm tastete über das Leintuch an
seiner Seite, das noch warm war von Olwens Körper. Sie hielt die Luft
an, wagte nicht in ihre Schuhe zu schlüpfen, aus Angst, ein leises
Geräusch könnte ihn vollends wecken. Seufzend ballte er die Hand, schob
sie unter das Kissen und schlief weiter. Sie atmete erleichtert auf,
ergriff ihre Schuhe und schlich zur Tür hinaus, in die kühle
Morgenluft. Nun wollte sie ihren Durst stillen und möglichst viel über
den Mann erfahren, in dessen Bett sie die Nacht verbracht hatte.
    In
der Küche traf sie eine Frau an, die das Frühstück herrichtete â€“
Brot aus Sauerteig, Ziegenkäse und Obst. Die schon etwas ältere
Armenierin, mit einem Soldaten verheiratet, tratschte so bereitwillig,
wie ein reifer Mohn seine Samen verstreute. Ohne Zögern beantwortete
sie alle Fragen.
    Als Olwen zu Renard zurückkehrte und
ihm einen Becher gewässerten Wein brachte, wußte sie viel mehr als
zuvor. In seinen Adern floß nicht nur das königliche walisische Blut
von Hywel Dda, er war auch der Enkel des kürzlich verstorbenen Königs
von England und Erbe einer Grafschaft.
    Lautlos betrat
sie den Schlafraum. Mittlerweile erwacht, beobachtete Renard, die Arme
unter dem Kopf verschränkt, den Tanz der ersten Sonnenstrahlen an der
Zimmerdecke. Dort hing eine Eidechse, so leuchtend grün wie ein
geschliffener Smaragd. »Salam«, grüßte er. »Ich wußte nicht, daß du hierbleiben würdest.«
    Sie reichte ihm den Wein und setzte sich neben ihn. »Du hast immer noch meinen Dolch. Außerdem ist dein Bett sehr bequem.«
    Ãœber
den Becherrand hinweg musterte er sie mit lächelnden Augen. »Bequem? So
würde ich die letzte Nacht nicht beschreiben â€¦ Die Erinnerung
daran wird mich noch lange erwärmen.«
    Olwen erwiderte
seinen Blick. Nachdem sie den Ruß von den Wimpern gewaschen hatte,
schimmerten sie golden, dunkler als das sonnengebleichte Haar, im
selben Farbton wie das gekräuselte Dreieck zwischen ihren Beinen.
Dieser Gedanke erregte Renard von neuem. Er stellte den Becher beiseite
und griff nach ihr. Sie neigte sich ihm entgegen, und als er an ihrem
Kleid nestelte, schob sie seine Hände ungeduldig beiseite und zog es
aus. Dann kniete sie über seinen Hüften und half ihm, in sie
einzudringen.
    Ihre Hemmungslosigkeit verblüffte und
reizte ihn dermaßen, daß er seine Selbstkontrolle völlig verlor und
sich seinem Vergnügen hingab, das ihn so kurz und heftig überrollte wie
stürmische Wellen einen Felsen. Olwens Fingernägel gruben sich in sein
Fleisch, wild und triumphierend klang der Schrei ihrer Erfüllung, als
sie Renard gleichzeitig zum Gipfel führte.
    Â»O Gott«, keuchte er, sobald ihm die Stimme wieder gehorchte, »willst du mich

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