Die Leopardin
entschieden gebessert, und nun erkannte
sie trotz der Finsternis in Leicesters Gästezimmer, daà er lächelte.
»Ich weià nicht recht«, erwiderte sie ängstlich. »Entweder wirst du
mich grün und blau schlagen oder nie wieder ein Wort mit mir reden.«
»Also hast du eine schwerwiegende Sünde begangen.« Seine Lippen glitten über ihren Hals. »Erzähl mir alles.«
Eleanor schluckte. »Dieses Abkommen zwischen dir und Ranulf â das war nicht seine Idee.«
»Das weià ich, Liebste.«
»Wirklich?«
»Allerdings«,
bestätigte er selbstzufrieden. »Seine Frau kam auf diesen Gedanken.
Oder glaubst du etwa, er selber hätte sich jemals etwas so Vernünftiges
einfallen lassen?«
»Ja â aber Matille schmiedete
diesen Plan nur, weil sie von mir dazu angeregt wurde. John überbrachte
ihr einen Brief von mir. Den trug er an dem Tag bei sich, als Woolcot
niederbrannte.«
»Du hast ihr geschrieben?« fragte
Renard tonlos und erinnerte sich, wie sie ihn damals in der
Schäferhütte gebeten hatte, auf einen Vergeltungsschlag zu verzichten.
Ein langes Schweigen entstand, und Eleanor wagte kaum zu atmen.
SchlieÃlich seufzte Renard tief auf und lachte widerstrebend. »Wie kann
ich dir Vorwürfe machen, nachdem ich den Plan eben noch vernünftig
genannt habe?«
»Du bist mir also nicht böse?«
»Das
wäre ich gern, meinem Stolz zuliebe â obwohl ich zugeben muÃ, daÃ
du richtig gehandelt hast.« Mit gespielter Strenge fuhr er fort:
»Trotzdem werde ich dich bestrafen. Wenn Ehefrauen aufbegehren, muà man
ihnen klarmachen, wo ihr Platz ist, nämlich direkt unter ihren Männern.«
PflichtbewuÃt und bereitwillig nahm Eleanor ihre Strafe hin.
Später
setzte sich Renard im Bett auf. Er fühlte sich rastlos, fand keinen
Schlaf und hatte vor allem einen Bärenhunger. Ungeduldig tastete er
nach Zünder und Flintstein, steckte die Kerze in Brand und begann, sich
anzuziehen. Eleanor beobachtete ihn etwas unsicher. »Ich werde es nie
wieder tun, das verspreche ich.«
»War die Strafe denn so grauenhaft?« fragte er grinsend.
»Natürlich
nicht ⦠Trotzdem werde ich nie mehr hinter deinem Rücken
Verhandlungen führen. In diesen letzten Wochen hatte ich schreckliche
Angst, du würdest mir nie wieder trauen. Aber ich muÃte es tun, Hugh
zuliebe.«
»Und jetzt hat er Ranulfs Tochter am Hals.«
Er schlüpfte in seine Schuhe und fügte etwas sanfter hinzu: »Wie auch
immer, er und ich waren im Unrecht. Einer Frau fällt es leichter als
einem Mann, eine versöhnliche Hand auszustrecken. Vielleicht haben
Chester und ich endgültig unsere Lektionen gelernt.«
»Wohin gehst du jetzt?«
»Ich
will was essen. Wenn ich auch Ranulfs Verbündeter bin, es verdirbt mir
immer noch den Appetit, wenn ich mit ihm an einer Tafel sitze. Und nun
bin ich halb verhungert.« Er griff nach Eleanors Nachthemd und hielt es
ihr hin. »Willst du mit mir die Küche plündern?«
Lächelnd lieà sie sich in das Hemd helfen. »Vielleicht hängt noch ein Suppenkessel über dem Feuer.«
Da lachte er laut auf und küÃte sie.
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