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Die Leopardin

Titel: Die Leopardin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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drückte ab.
    Von den sechs Deutschen hatte nur Weber seine Geistesgegenwart behalten. Während Flick die Männer mit einem Kugelhagel eindeckte, feuerte er seine Pistole ab. Jelly, die gerade wieder auf die
    Beine gekommen war, stieß einen Schrei aus und fiel zurück. Unmittelbar danach wurde Weber von einem Schuss aus Flicks MP in die Brust getroffen und sackte zusammen.
    Flick feuerte das gesamte Magazin auf die auf dem Boden liegenden Männer ab und lud sofort nach.
    Ruby beugte sich über Jelly, tastete nach ihrem Puls und blickte auf. »Tot«, sagte sie.
    Flick spähte zum anderen Ende des Korridors, wo sie Greta vermutete. Aus dem Geräteraum leckten Flammen, doch die Wand der Verhörzentrale schien unversehrt zu sein.
    Sie lief direkt auf das Inferno zu.
    Dieter Franck kam wieder zu sich. Er lag auf dem Boden und wusste nicht, wie er da hingekommen war. Dann hörte er das Prasseln von Flammen und roch den Rauch. Er rappelte sich auf und warf einen Blick in das Vernehmungszimmer.
    Mit einem Blick erkannte er, dass ihm die Ziegelmauern der Folterkammer das Leben gerettet hatten. Die Trennwand zwischen Verhör- und Geräteraum war verschwunden. Die wenigen Möbelstücke im Vernehmungszimmer waren gegen die Wand geschleudert worden. Der – oder dem – Gefangenen war es nicht anders ergangen; er lag, noch immer an den Stuhl gefesselt, auf dem Boden. Der Hals war in einem grauenhaften Winkel abgeknickt und offenbar gebrochen. Der Technikraum stand in Flammen, und das Feuer breitete sich rasend schnell aus.
    Franck wurde klar, dass ihm nur noch Sekunden zum Entkommen blieben.
    Die Tür zum Verhörzimmer ging auf, und mit einer Maschinenpistole im Anschlag stand Felicity Clairet auf der Schwelle. Sie trug eine dunkle Perücke, die ein wenig verrutscht war, sodass ihr eigenes blondes Haar darunter sichtbar wurde. Ihre Wangen waren gerötet, sie atmete schwer, ihre Augen funkelten wild – sie war wunderschön.
    Hätte er in diesem Moment eine Waffe in der Hand gehabt, er hätte sie in blinder Wut sofort niedergemäht. Gewiss, wenn sie ihm lebend ins Netz ging, konnte sie von unschätzbarem Wert sein, doch hatten ihn ihr Erfolg und sein eigenes Versagen so sehr mit Wut erfüllt und gedemütigt, dass er sich nicht mehr hätte beherrschen können.
    Aber es war sie, die eine Waffe in der Hand hielt.
    Zunächst nahm sie ihn gar nicht wahr, sondern starrte auf die Leiche ihrer Kameradin. Franck ließ seine Hand in die Jackentasche gleiten. Doch da sah die Leopardin auf, und ihre Blicke trafen sich. Dass sie ihn sofort erkannte, verrieten ihm ihre Augen. Sie wusste, wer er war. Sie wusste, gegen wen sie in den vergangenen neun Tagen gekämpft hatte. Und als sie die Waffe hob und schoss, da schimmerte in diesen Augen auch ein triumphierender Glanz, und ein Hauch von Rachsucht verzog ihren Mund. Franck duckte sich zurück in die Folterkammer. Die Projektile fetzten Ziegelsplitter aus der Mauer. Er zog seine Walther P38, entsicherte sie und zielte auf die Tür, durch die seine Gegnerin kommen musste.
    Aber sie kam nicht.
    Er wartete eine Weile ab, dann riskierte er einen Blick hinaus.
    Sie war fort.
    Er stürmte durch den brennenden Vernehmungsraum, riss die Tür auf und lief in den Korridor. Die Clairet und eine zweite Frau rannten auf das andere Ende zu. Im selben Moment, als er seine Waffe hob, sprangen sie über eine Gruppe uniformierter Leichen auf dem Fußboden. Franck hatte sein Opfer schon im Visier, als ihm ein brennender Schmerz durch den Arm fuhr. Er schrie auf und ließ die Waffe fallen. Sein Ärmel hatte Feuer gefangen, und er riss sich das Jackett vom Leib.
    Als er wieder aufsah, waren die Frauen verschwunden.
    Franck hob seine Pistole auf und lief ihnen nach.
    Unterwegs roch er Treibstoff. Ein normales Leck? Oder hatten die Saboteurinnen auch daran gedacht und eine Zuleitung zerstört?
    Jeden Moment konnte der gesamte Keller explodieren wie eine gigantische Bombe.
    Trotzdem hatte er noch eine Chance, Felicity Clairet dingfest zu machen.
    Er jagte die Treppe hinauf.
    In der Folterkammer fing Beckers Uniformjacke zu schmoren an.
    Hitze und Qualm holten den Wachtmeister aus seiner Bewusstlosigkeit. Er rief um Hilfe, doch niemand hörte ihn.
    Er zerrte und riss an den Ledergurten, die ihn festhielten. Aber er war genauso machtlos wie seine vielen Opfer in der Vergangenheit, die sich auch nicht hatten befreien können.
    Wenige Augenblicke später fingen seine Kleider Feuer, und er begann zu schreien.
    Flick sah,

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