Die Lerche fliegt im Morgengrauen
Wagen auf der anderen Seite des Wohnwagens, und Fahy stoppte in der Nähe. Dillon sprang heraus, setzte den Sturzhelm auf, ging um den Lieferwagen und öffnete die Hecktüren. Er schob das Laufbrett in die richtige Position und holte die BSA heraus, wobei Angel ihm behilflich war. Während er sich in den Sattel schwang, schob die junge Frau das Laufbrett wieder hinein und schloß die Türen. Dillon betätigte den Anlasser, und die BSA reagierte sofort und erwachte brüllend zum Leben. Er sah auf die Uhr. Es war jetzt zwanzig nach neun. Er bockte die Ma schine auf und ging hinüber zu Fahy im Ford.
»Denk daran, der Zeitpunkt ist entscheidend. Wir können nicht ständig auf der Whitehall kreisen, ohne daß jemand mißtrauisch wird. Wenn wir zu früh dran sind, dann versuch auf dem Victoria Embankment etwas Zeit zu verlieren und zu trödeln. Tu so, als hättest du eine Panne, und ich halte dann an und spiele den barmherzigen Helfer, aber vom Embankment die Horse Guards Avenue hinauf zur Ecke Whitehall braucht man nur eine Minute, vergiß das nicht.«
»Mein Gott, Sean.« Fahy wirkte völlig verstört vor Angst.
»Ganz ruhig, Danny, ganz ruhig«, sagte Dillon. »Alles läuft bestens, du wirst sehen. Und jetzt fahr los.«
Er stieg wieder auf die BSA, und Angel meinte: »Ich habe gestern abend für Sie gebetet, Mr. Dillon.«
»Das war genau das richtige. Bis bald.« Und er startete und hängte sich hinter den Ford.
13
Harry Flood und Mordecai warteten im Mercedes, hinter dessen Lenkrad Salter saß, als ein Taxi vor dem Bestattungsun ternehmen in Whitechapel anhielt und Mary und Brosnan ausstiegen. Sie stapften durch den Schnee auf dem Gehsteig, und Flood öffnete die Wagentür, damit sie einsteigen konnten.
Er sah auf die Uhr. »Wir haben gleich halb zehn. Ich denke, wir können reingehen.«
Er zog die Walther aus der Brusttasche und überprüfte das Magazin. »Willst du auch ein Eisen, Martin?« fragte er.
Brosnan nickte. »Keine schlechte Idee.«
Mordecai öffnete das Handschuhfach, holte einen Browning heraus und schob ihn über den Sitz. »Ist Ihnen der recht, Professor?«
Mary schüttelte den Kopf. »Mein Gott, man könnte glauben, Sie wollen den Dritten Weltkrieg entfesseln.«
»Oder seinen Ausbruch verhindern«, sagte Brosnan. »Haben Sie schon einmal daran gedacht?«
»Gehen wir«, sagte Flood. Brosnan folgte ihm nach draußen, und Mordecai stieg auf der anderen Seite aus. Als Mary An stalten machte, ihnen zu folgen, sagte Flood: »Diesmal nicht, meine Liebe. Ich habe Myra erklärt, daß ich meinen Buchhalter mitbringe, wodurch Martins Anwesenheit erklärt ist, und Mordecai begleitet mich sowieso immer auf Schritt und Tritt. Mehr erwarten sie nicht.«
»Jetzt hören Sie mal zu«, sagte sie. »Ich bearbeite offiziell diesen Fall. Ich repräsentiere das Verteidigungsministerium.«
»Wie schön für Sie. Paß auf sie auf, Charlie«, sagte Flood zu Salter, und er ging zum Eingang, wo Mordecai bereits die Klingel betätigte.
Der Portier, der sie einließ, lächelte unterwürfig. »Guten Morgen, Mr. Flood. Mr. Harvey bittet Sie, noch für einen Moment ins Wartezimmer zu gehen. Er ist gerade erst von Heathrow zurückgekommen.«
»Das ist schon in Ordnung«, sagte Flood und folgte ihm durch den Korridor.
Das Wartezimmer war, der Umgebung angemessen, mit dunklen Ledersesseln möbliert. Wände und Teppichboden waren rostfarben. Die Beleuchtung bestand aus falschen Kerzen, und aus versteckten Lautsprechern drang leise, getra gene Musik.
»Was hältst du davon?« fragte Brosnan.
»Er ist gerade von Heathrow gekommen«, sagte Flood. »Mach dir keine Sorgen.«
Mordecai blickte zum Eingang und hinüber in eine der Trau erkapellen. »Blumen, das ist es, was ich an Orten wie diesem so seltsam finde. Ich verbinde Blumen immer mit dem Tod.«
»Ich denke daran, wenn du an der Reihe bist«, sagte Flood. »Auf besonderen Wunsch keine Blumen.«
Es war etwa zwanzig vor zehn, als der Ford Transit in eine Parkbucht auf dem Victoria Embankment fuhr. Fahys Hände schwitzten. Im Rückspiegel sah er, wie Dillon die BSA auf den Ständer zog und auf ihn zukam. Er beugte sich ins Fenster.
»Bist du okay?«
»Bestens, Sean.«
»Wir bleiben hier so lange stehen, wie wir es uns irgendwie erlauben können. Fünfzehn Minuten wären ideal. Wenn ein Verkehrswächter kommen sollte, dann fahr einfach weiter, und ich folge dir. Wir fahren dann etwa einen Kilometer über das Embankment, wenden und kommen
Weitere Kostenlose Bücher