Die Lerche fliegt im Morgengrauen
sich aufhalten könnte. Sie hinterließ in der Zentrale die Nummer des Autotelefons und legte den Hörer auf.
»Er wird wahrscheinlich genauso durcheinander und verwirrt umherstolpern wie alle anderen«, sagte Brosnan und zündete sich eine Zigarette an.
Flood sagte zu Salter: »Okay, Charlie, erst Epsom, dann Dorking und danach die Straße nach Horsham, und gib Gas!«
Die BBC-Nachrichten, die im Morris-Lieferwagen aus dem Radiolautsprecher drangen, wurden wie immer völlig ruhig und ohne einen Hauch von Erregung vorgetragen. Um ungefähr zehn Uhr habe ein Bombenattentat auf Downing Street 10 stattgefunden. Das Gebäude sei erheblich beschädigt worden, doch der Premierminister und die Angehörigen des Kriegska binetts, die dort zur Zeit eine Sitzung abhielten, seien alle in Sicherheit.
Der Lieferwagen schlingerte, als Angel aufschluchzte. »O Gott, nein!«
Dillon legte eine Hand auf das Lenkrad. »Ganz ruhig, Mäd chen«, sagte er ruhig. »Konzentrieren Sie sich nur auf das Fahren.«
Fahy sah aus, als würde ihm jeden Moment schlecht. »Wenn ich die Zeit gehabt hätte, diese Leitflächen an die Flaschen anzuschweißen, hätte es völlig anders ausgesehen. Du hast es einfach zu eilig gehabt, Sean. Du hast dich von Brosnan durch
einanderbringen lassen, und das war tödlich.«
»Vielleicht war es das«, sagte Dillon. »Aber letztendlich zählt nur, daß unser Angriff danebengegangen ist.«
Er holte eine Zigarette hervor, zündete sie an und begann plötzlich hilflos zu lachen.
Aroun hatte Paris um halb zehn verlassen. Er steuerte den Citation-Jet selbst, da Rashid den Flugschein als zweiter Pilot besaß, wie es für diese Maschine gefordert wurde. Makeev saß in der Kabine und las die Morgenzeitung, als Aroun sich beim Kontrollturm des Flugplatzes in Maupertuis meldete, um die Landeerlaubnis auf dem Privatflugplatz in St. Denis zu erbit ten.
Der Fluglotse gab ihm die Erlaubnis und meinte dann: »Wir hatten soeben eine Sondermeldung. Bombenangriff auf das englische Kabinett m der Downing Street in London.«
»Was ist passiert?« wollte Aroun wissen.
»Das ist alles, was sie bis jetzt gemeldet haben.«
Aroun lächelte erregt Rashid an, der ebenfalls die Nachricht gehört hatte. »Übernimm mal und lande.« Er eilte in die Kabi ne und ließ sich Makeev gegenüber in einen Sessel fallen. »Soeben kam eine Nachrichtenmeldung. Bombenangriff auf Downing Street zehn.« Makeev ließ die Zeitung sinken. »Was ist passiert?« »Das war vorerst alles.« Aroun blickte zum Himmel, spreizte die Hände und erhob sie. »Gepriesen sei Allah.«
Ferguson stand mit Detective Inspector Lane und Sergeant Mackie neben dem Rundfunkübertragungswagen in Mountbat ten Green. Es schneite leicht, und eine kriminaltechnische Einsatzgruppe der Polizei untersuchte sorgfältig Fahys dritte Mörsergranate, diejenige, die nicht explodiert war.
»Eine schlimme Sache, Sir«, sagte Lane. »Um eine alte Re
dewendung zu benutzen: mitten ins Herz des Empire. Ich meine, wie ist so etwas möglich?«
»Weil wir in einer Demokratie leben, Inspector, weil die Menschen ihr Leben in Ruhe leben wollen, und weil das heißt, daß wir London nicht in irgendeine gepanzerte Festung ver wandeln können. Wir sind nicht Osteuropa.«
Ein junger Polizist kam mit einem tragbaren Telefon herüber und flüsterte etwas zu Mackie. Der Sergeant sagte: »Entschul digen Sie, Brigadier, es ist dringend. Ihr Büro versucht schon länger, Sie zu erreichen. Captain Tanner wollte Sie sprechen.«
»Geben Sie her.« Ferguson nahm den Telefonhörer. »Hier ist Ferguson. Ich verstehe. Geben Sie mir die Nummer.« Er gab Mackie ein Zeichen. Dieser holte einen Notizblock und einen Bleistift hervor und schrieb, als Ferguson diktierte.
Der Mercedes rollte durch Dorking, als das Rufzeichen des Telefons ertönte. Mary nahm sofort ab. »Brigadier?«
»Was ist los?«
»Ein Granatwerferangriff auf Nummer zehn. Das muß Dillon gewesen sein. Wir haben erfahren, daß er gestern abend in London fünfzig Pfund Semtex abgeholt hat, die von Jack Harvey geliefert wurden.«
»Wo sind Sie jetzt?«
»Wir verlassen soeben Dorking, Sir, und nehmen die Straße nach Horsham, Martin und ich und Harry Flood. Wir haben die Adresse von Dillon.«
»Geben Sie sie durch.« Er nickte wieder Mackie zu und wie derholte sie laut, damit der Sergeant sie aufschreiben konnte.
Mary sagte: »Die Straße ist nicht gut, Sir, es liegt viel Schnee, aber wir müßten diese Cadge End Farm
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