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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Nachtclubs und mit Glücksspiel zu tun«, erklärte Flood ihr. »Was bedeutet, daß ich durch euch an Zuhältern, Prostituierten, Drogen und Schutzgeldern beteiligt bin. Selbst wenn ich dreimal täglich duschen würde, Kindchen, würde ich mich am Ende doch nicht sauber fühlen.«
    »Du Yankeeschwein!« Sie holte mit der Hand aus, doch er
    packte ihr Handgelenk.
    Harvey stand auf. »Laß sein, Myra, ist schon gut. Los, komm. Wir sehen uns noch, Harry.«
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte Flood.
    Sie gingen hinaus, und Mordecai beugte sich herab. »Er ist ein widerliches Stück Scheiße. Bei ihm dreht sich mir immer der Magen um, und auch bei seinen Freunden.«
    »Solchen Typen kann man nicht ausweichen«, sagte Flood. »Laß dir nicht die Laune verderben, Mordecai, und hol mir lieber eine Tasse Kaffee.«

    »Dieses Schwein«, schimpfte Harvey, während er und Myra zum Parkplatz marschierten. »Dafür, daß er mich so abgefertigt hat, schicke ich ihn in die Hölle.«
    »Ich hab’ dir doch vorher gesagt, wir vergeuden unsere Zeit«, sagte sie.
    »Stimmt.« Er streifte sich seine Handschuhe über die massi­ gen Hände. »Wir müssen ihm offenbar zeigen, daß wir es ernst meinen.«
    Ein dunkler Lieferwagen parkte am Ende der Straße. Wäh­ rend sie sich näherten, wurde das Standlicht eingeschaltet. Der junge Mann, der hinter dem Lenkrad saß und sich hinauslehnte, war etwa fünfundzwanzig und sah in seiner ledernen Bomber­ jacke und der Schiebermütze hart und gefährlich aus.
    »Mr. Harvey?« fragte er.
    »Gut gemacht, Billy, genau pünktlich.« Harvey wandte sich an seine Nichte. »Ich glaube, du kennst Billy Watson noch nicht, Myra, oder?«
    »Nein, ich hatte noch nicht das Vergnügen«, sagte sie und musterte ihn eingehend.
    »Wie viele sind hinten drin?« wollte Harvey wissen.
    »Vier, Mr. Harvey. Ich habe gehört, dieser Mordecai Fletcher soll das reinste Monstrum sein.« Er hob einen Baseballschläger
    hoch. »Das wird ihm etwas die Flügel stutzen.«
    »Keine Schußwaffen, wie ich gesagt habe?«
    »Keine, Mr. Harvey.«
    »Schlagt sie zusammen, das müßte reichen, und vielleicht ein paar gebrochene Beine. Haltet die Augen offen und dann los. Früher oder später kommt er raus.«
    Harvey und Myra setzten ihren Weg fort. »Fünf Männer?« fragte sie skeptisch. »Meinst du, das reicht?«
    »Ob das reicht?« Er lachte rauh. »Was meint er denn, wer er ist? Sam Dark? Das war ein Mann, aber dieser verdammte Yankee … Die machen ihn zum Krüppel. Die nächsten sechs Monate kann er sich nur auf Krücken vorwärtsbewegen. Es sind harte Burschen, Myra.«
    »Wirklich?« fragte sie.
    »Jetzt komm endlich, damit wir aus dieser verdammten Kälte rauskommen.« Und er ging weiter zum Parkplatz.

    Etwa eine Stunde später machte Harry Flood Anstalten aufzu­ brechen. Während das Mädchen in der Garderobe ihm in seinen Mantel half, fragte er Mordecai: »Wo ist Charlie?«
    »Ach, ich hab’ ihm vor zwei Minuten ein Zeichen gegeben. Er ist vorausgegangen, um den Wagen warmlaufen zu lassen. Da draußen ist es kalt wie am Nordpol, Harry, und wenn es so weitergeht, friert am Ende sogar noch die Themse zu.«
    Flood lachte, und sie gingen die Treppe vor dem Eingang hinunter und schlugen die Richtung zum Parkplatz ein. Als es passierte, lief alles schnell ab, die Hintertüren des Lieferwa­ gens auf der anderen Straßenseite schwangen auf, die Männer stürmten heraus und rannten über die Straße. Sie alle hatten Baseballschläger in den Fäusten. Der erste, der sie erreichte, schlug zu, Mordecai duckte sich, blockte den Schlag ab und schleuderte ihn über die Hüfte die Kellertreppe hinunter.
    Die vier anderen hielten inne und umkreisten sie mit bereit­
    gehaltenen Schlägern. »Das wird euch nicht viel nützen«, sagte Billy Watson. »Jetzt brechen wir euch die Knochen.«
    Ein Schuß erklang hinter ihnen. Laut hallte er durch die eisi­
    ge Luft, dann knallte es ein zweites Mal. Als sie herumfuhren, trat Charlie Salter aus der Dunkelheit und lud eine abgesägte Schrotflinte durch. »Laßt alles fallen«, rief er. »Es sei denn, ihr wollt als Marmelade auf dem Pflaster enden.«
    Sie gehorchten und standen reglos da und warteten ab, was kommen mochte. Mordecai ging auf sie zu, musterte sie von oben bis unten und packte den ihm am nächsten Stehenden bei den Haaren. »Für wen arbeitet ihr, Sonny?«
    »Das weiß ich nicht, Mister.«
    Mordecai riß ihn herum und stieß ihn auf das Gitter zu und hielt sein Gesicht über die

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