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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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und aß eines der Sandwiches, die Laura zum Lunch bestellt hatte, als ich von Battaglias Büro zurückkehrte. »Hat es sehr weh getan?« erkundigte er sich, als ich mein Zimmer betrat und im Vorübergehen den größer gewordenen Stapel Telefonnotizen von Lauras Schreibtisch nahm.
    »Halb so schlimm«, erwiderte ich. »Der Bürgermeister muß ihm das Geld gegeben haben, das er verlangt hat. Er ist natürlich verärgert, spielt aber nicht verrückt. Hast du schon von den Plänen für morgen gehört?«
    »Nee. Was gibt’s denn?«
    »Ich nehm’ dich nach Martha’s Vineyard mit - dann zeig’ ich dir, wie eine echte polizeiliche Ermittlung abläuft«, sagte ich und kicherte bei der Vorstellung, wie Mike auf die Dorfpolizei traf. Ein paar Einbrüche, wenn die Sommergäste nach dem Labour Day abfahren, jede Menge Mopedunfälle in der Saison und den ganzen Winter über nicht enden wollende Unfälle unter Einfluß von Alkohol - aber soweit ich mich zurückerinnern konnte, hatte es auf Vineyard noch nie einen Mord gegeben.
    »Wow, ein Überseetrip - und das mit dir, Cooper! Weißt du, ich glaube, Patrick McKinney hat recht. Diese ganze Sache mit Lascar ist doch nur ein Trick von dir, um ein Wochenende mit mir allein auf einer Insel herauszuschinden, damit wir...«

    »Detective Chapman, wenn Sie sich nicht beherrschen, dann laß ich Sie bei diesem spitznasigen Arschloch zurück. Es ist kein Wochenende, sondern ein Tagestrip. Laura soll uns die Flugtickets besorgen. Es wird uns eine Menge Zeit sparen, wenn du deine Kanone zu Hause läßt - dann müssen wir uns nicht mit all dem Sicherheitskram am Flughafen aufhalten.
    Übrigens, Mike«, fügte ich hinzu, »Battaglia hat mir eine naheliegende Frage gestellt. Wann genau ist Isabella eigentlich auf Vineyard angekommen? Ich hab’ eine Idee - vielleicht hat Chief Flanders schon daran gedacht -«
    »Unwahrscheinlich, es sei denn, seine Frau war so schlau. Er hörte sich nicht gerade danach an, als hätte er viele Ideen«, erwiderte Mike.
    »Na, jedenfalls gibt es nur zwei Möglichkeiten, dorthin zu gelangen. Ich meine, du hast recht - es ist eine Bootsfahrt. Anders als bei den meisten Orten, wo ein Mörder einfach zu einem Tatort fahren könnte und dann ebenso einfach wieder wegfährt, kommt man nach Vineyard nur per Schiff oder per Flugzeug.«
    »Klar, Alex, aber Tausende von Menschen tun das doch jedes Jahr, nicht wahr? Und dafür brauchen sie keinen Paß.«
    Ich wußte, daß auf Martha’s Vineyard das ganze Jahr über ungefähr fünfzehntausend Menschen lebten, in den Sommerferienmonaten Juni, Juli und August waren es aber beinahe achtzigtausend. Nach dem Labour Day reisten die meisten wieder ab, und die kleine Insel erlangte ihre Ruhe zurück, sehr zur Freude der Einheimischen.
    »Nach dem Labour-Day-Wochenende ist es viel schwieriger, auf die Insel zu kommen«, erklärte ich Mike. »So gibt es zum Beispiel den ganzen Sommer lang Direktflüge von New York nach Martha’s Vineyard. Eine Menge Flüge, mehrmals täglich, von La Guardia und von Newark. Aber nicht zu dieser Jahreszeit. Von jetzt an bis zum Juni nächsten Jahres fliegt nur noch eine Fluggesellschaft, und zwar von Boston - neunsitzige Flugzeuge, ein paarmal am Tag -, und kleine Privat- und Charterflugzeuge.
    Nicht anders verhält es sich bei der Fähre. Die Fähre fährt von Woods Hole auf Cape Cod nach Vineyard, aber nach dem letzten Ferienwochenende nur noch wenige Male pro Tag.«

    »Was soll dieser Reisebericht, Coop?« wollte Mike wissen.
    »Du weißt doch, wonach wir suchen«, erwiderte ich. »Wer war mit Isabella auf der Insel, und war dieser Kerl - oder die Frau - derjenige, der sie umgebracht hat? Oder vielleicht war er Augenzeuge des Mordes und ist entkommen, weiß aber, wer es getan hat.«
    »Also gut - weißt du denn, wann sie zu deinem Haus hinaufgefahren ist?«
    Aus jahrelanger Erfahrung wußte ich, daß nicht viel dazugehörte, Mike zu einer Ermittlung zu bewegen. »Sie sagte mir, sie würde Ende letzter Woche fahren, wenn sie vermutlich am Donnerstag oder Freitag irgend etwas in Boston erledigt hätte. Ich nehme an, Chief Flanders hat bereits Kontakt zum Ritz aufgenommen und weiß, wann sie ausgecheckt hat«, erklärte ich. »Außerdem hat sie mir erzählt, wenn sie genügend Zeit hätte, würde sie nicht fliegen, sondern sich einen Fahrer mit einer Limousine besorgen, der sie nach Woods Hole bringen würde - mit dem Auto sind es nur anderthalb Stunden von Boston -, sie würde gern auf die

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