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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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jüngsten Korrespondenz und ihrer Bitte, sich in mein privates Refugium zurückziehen zu dürfen.
    Der Bezirksstaatsanwalt hörte mir zu, bis ich meine Ausführungen beendet hatte, dann beugte er sich vor, sah mir direkt in die Augen und fragte: »Können Sie sich vorstellen, daß irgendein Aspekt dieser Geschichte, auch nur die leiseste Andeutung eines Skandals, diesem Amt Schaden zufügen könnte, Alexandra?«
    Ich wußte, die unausgesprochene Fortsetzung dieses Satzes lautete: Wenn ja, Alex, dann sollten Sie lieber gleich Ihren Schreibtisch aufräumen und sich Gedanken über die Vorzüge der privaten Ausübung der anwaltschaftlichen Tätigkeit machen.
    »Nein, Paul«, erwiderte ich und schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich habe darüber die ganze letzte Nacht und diesen Morgen nachgedacht. Es gibt wirklich nichts mehr, wovon ich Ihnen nicht berichtet habe.«
    Er saß aufrecht da und dachte ein paar Augenblicke darüber nach, ehe sich seine Haltung entspannte und er wieder wie der Paul Battaglia wirkte, den ich so verehrte. »Okay, Alex, wie steht’s mit Ihnen? Was sollen wir mit Ihnen tun?«
    »Ich bin heute praktisch wie betäubt, Paul. Ich glaube, es ist wirklich gut für mich zu arbeiten, weil es meinen Kopf...«
    »Vielleicht gut für Sie, aber ich weiß nicht, ob das auch gut für das Amt ist. Patrick McKinney meint, ich sollte Sie für ein paar Monate beurlauben und so lange warten, bis sich die Wogen wieder geglättet haben.«
    »Ach, Paul, das ist doch lachhaft. In Wahrheit meint er doch, daß ich mich über Lascars Sarg werfen und bei lebendigem Leib verbrannt werden soll. Natürlich möchte Pat, daß ich Urlaub nehme - er kann es einfach nicht ertragen, daß ich hier bin.«

    »Nun, ich habe heute vormittag mit dem Bezirksstaatsanwalt oben in Massachusetts gesprochen - er ist für die Mordermittlungen zuständig. Er und der Polizeichef hätten gern, daß Sie morgen für ein paar Stunden hinfliegen. Sie benötigen jede Menge Hintergrundinformationen von Ihnen, sie müssen Ihr Haus durchsuchen, und dabei können Sie ihnen sagen, welche Sachen Ihnen gehören und welche von Isabella sind... und was dem geheimnisvollen Gast gehörte.
    Also richten Sie sich darauf ein, und - Moment mal, morgen ist Freitag - ich möchte, daß Sie da hinfliegen und denen alles geben, was sie brauchen. Und Ihr Detective fliegt mit Ihnen, verstanden? Wen haben Sie denn?«
    »Mike Chapman, Manhattan North.«
    »In Ordnung. Halten Sie mich bloß über jeden einzelnen Schritt auf dem laufenden. Sie wissen ja, ich mag keine Überraschungen, Alex.«
    »Ja, Sir.«
    »Noch zwei Dinge. Sie sollten nicht zu Isabella Lascars Begräbnis gehen. Kein Hollywood, keine Fotos, keine Chance für die Presse, dies mit uns in Verbindung zu bringen. Sie ist tot - sagen Sie ihr in Gedanken Lebewohl. Verstanden?«
    Ich nickte zustimmend.
    »Und nun das andere. Sie sind kein Cop, Alex. Wie ich Ihnen schon mal gesagt habe, hätten Sie auch auf die Polizeiakademie gehen und Ihrem alten Herrn eine Menge Geld ersparen können. Sie sind stellvertretende Staatsanwältin, eine Justizbeamtin, eine Anwältin. Lassen Sie die Jungs und Mädels in Blau Polizeibeamte spielen, und halten Sie Ihre Nase da raus.«
    Ich nickte erneut.
    »Ach, was ich Sie noch fragen wollte - haben Sie irgendeine Ahnung, wer sie da oben besucht hat?«
    »Nein, Paul. Sie hat nie davon gesprochen, und ich habe sie nie danach gefragt.«
    »Nun, wann ist sie denn auf Vineyard angekommen?«
    Zack - ich hatte es kommen sehen. Ich hatte zwar eine grobe Vorstellung, konnte aber keine exakte Zeit nennen. Zweimal nacheinander »Ich weiß nicht«. Das kam bei Paul Battaglia nicht gut an.

    »Wie ernsthaft sollen wir denn nach diesem zweiten Verfolger Ausschau halten?«
    Zum dritten Mal Fehlanzeige. »Paul, das kann ich einfach noch nicht sagen - wir versuchen es gerade herauszufinden.«
    »Schon gut, Alex - lassen Sie es mich auf jeden Fall wissen, wenn Sie was herauskriegen. Passen Sie auf sich auf, das ist im Augenblick das wichtigste. Ach ja - gibt es irgendwelche Fortschritte im Fall des Serienvergewaltigers von der Upper West Side? Der dortige Gemeinderat setzt mir da ganz schön zu - können Ihre Jungs das nicht endlich in den Griff kriegen?«
    Na klar, und wenn ich heute nachmittag eine freie Stunde habe, dann werd’ ich mich auch noch nach Judge Crater umschauen, dachte ich, während ich zu Battaglia sagte: »Wir geben uns Mühe, Boß.«
     
    Mike Chapman saß an meinem Schreibtisch

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