Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
erinnern, die er zu Ihnen gesagt hat - vielleicht wollen Sie es nicht, aber ich weiß, Sie haben sie nicht vergessen. Und so unangenehm das auch ist und so sehr es Sie gegen mich aufbringt, möchte ich doch, daß Sie mir jedes einzelne Wort wiedergeben. Das gehört zu seiner Handschrift, Katherine - dadurch kann Mercer ihn finden, weil er das vermutlich schon zu jemand anderem gesagt hat und es das nächste Mal wieder sagen wird. Und es wird ein nächstes Mal geben, wenn wir ihn nicht aufhalten. Aber wir können ihm das Handwerk legen, und dies ist eine Möglichkeit, wie Sie es ihm heimzahlen können. Bitte helfen Sie uns dabei, haben Sie Vertrauen zu uns.«
    »Möchten Sie, daß ich rausgehe, Katherine?« erbot sich Mercer, weil er hoffte, daß ihr das angenehmer wäre.
    »Nein, nein - das hat nichts mit Ihnen zu tun. Es ist nur so..., na ja, mir wird schlecht, wenn ich daran denke. Ich bin ja nicht prüde oder verklemmt, aber...«
    Wieder rang Katherine Fryer um Fassung, dann fuhr sie fort: »Das Merkwürdige war, daß er mal über Sex redete und im nächsten Atemzug wissen wollte, wo ich mein Geld hätte. Als ich mich auszog, sagte er zu mir, ich hätte große Brüste - das würde ihm gefallen. Und gleich darauf sagte er, er wolle mein Geld und
meine Kreditkarten haben. Ich zeigte auf meine Handtasche. Sobald er mich aufs Bett geworfen hatte, mit dem Kissen über meinem Gesicht, da redete er in einer Tour.
    Er wollte wissen, ob sein Schwanz - entschuldigen Sie, das hat er so gesagt - ob sein Schwanz größer wäre als der von meinem Freund... Ob es besser für mich gewesen wäre?... Warum ich solche großen Brüste und so eine kleine Muschi hätte?... Und unvermittelt wollte er wissen, wieviel Geld in meiner Brieftasche wäre. Und dann wieder, wie gut mein Freund im Bett wäre. Und dann... sagte er immer wieder, er würde mich umbringen, wenn ich es nicht schaffte, daß er käme.«
    Mercer und ich sahen uns an, als Katherine die Hand über die Stirn legte. Wir wußten genug - es war derselbe Kerl wie in den früheren Fällen. Er gab mir mit einem Blick zu verstehen, es kurz zu machen, damit er sie zur Zentrale mitnehmen konnte.
    Sogar das Ende war identisch. Nach der Vergewaltigung und dem Raub fesselte er Katherine mit einem Verlängerungskabel ans Bett, stopfte ihr ein Geschirrtuch in den Mund und legte das Kissen wieder über ihren Kopf. Er riß die Telefonschnur aus der Wand, und dann hörte sie noch, wie er in ihren Kommodenschubladen herumwühlte, bevor schließlich die Wohnungstür hinter ihm ins Schloß fiel. Es dauerte über eine Stunde, bis die entschlossene junge Frau sich von dem Kabel befreit hatte, das er um ihre Handgelenke gezurrt hatte, und einen Nachbarn um Hilfe bitten konnte.
    Ich war froh, daß Mercer mir bedeutet hatte, die Vernehmung abzubrechen. Katherine Fryer war erschöpft, und ich hatte nur einen Ausweg aus meinem eigenen Dilemma gesucht und mich in ihren Fall verbissen.
    »Okay, Katherine, wir haben Miss Cooper genug gegeben, um sie für eine Zeitlang zu beschäftigen. Lassen Sie uns ein wenig frische Luft schnappen und zur Zentrale rübergehen. Jetzt brauchen Sie nicht mehr zu reden und können mit dem Zeichnen anfangen.« Mercer Wallace stand auf und öffnete die Bürotür, fest entschlossen, mich daran zu hindern, seine Zeugin kaputtzumachen.
    »Ich ruf’ dich später an, Coop - laß uns mal überlegen, wie wir damit weiterkommen.«

    Ich bedankte mich bei Katherine und erklärte, ich würde ihr jede Art von Hilfe zukommen lassen, die sie brauchte.
    »Legen Sie sich doch einen Notizblock neben das Bett«, schlug ich ihr vor. »Es werden Ihnen noch mehr Details einfallen. Ob Sie das nun mögen oder nicht, Sie werden das immer wieder vor sich sehen - ausgelöst durch Unterhaltungen, die Sie hören, oder Stichworte und Gesten, die Sie in den Nachrichten oder Fernsehshows bemerken. Schreiben Sie alles auf, woran Sie sich erinnern, ganz egal, wie unbedeutend es Ihnen erscheint, weil Mercer und ich es wissen wollen.«
    Wir verabschiedeten uns voneinander, und dann gingen die beiden zu den Fahrstühlen. Sobald sie nicht mehr zu sehen waren, platzte Laura heraus: »Battaglia hat vom Auto aus angerufen. Er ist gleich da und möchte, daß Sie sofort zu ihm kommen.«
    »Na, toll. Falls ich in einer Stunde nicht wieder zurück bin, schicken Sie Verstärkung.«

5
    A n den Wänden des Korridors, in dem die leitenden Mitarbeiter der Behörde saßen, hingen die Porträts von

Weitere Kostenlose Bücher