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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Dies war mein Lieblingszimmer. Es war den ganzen Tag sonnig und heiter und so abgeschirmt, daß kein Vorhang, keine Jalousie auch nur einen Zoll der Öffnung abdeckte. Meine einzigen Zaungäste waren die Rehe, die sich nachts hervorwagten, und der Fischadler, dem ich am Rande meines Grundstücks ein Nest gebaut hatte. Über meinem Bett befand sich ein eigenwilliges Trompe-l’œil-Gemälde meines Wildblumenfelds. Ein einheimischer Künstler, der gern auf meinen Hügel zum Malen kam, hatte es mir vor Jahren geschenkt.
    Und nun befanden sich da noch Isabellas wahllos herumliegende Sachen. Ich erkannte die mit einem Monogramm versehenen Gepäckstücke von T. Anthony wieder: zwei Reisetaschen und einen Koffer. Ein paar der seidenen Hausgewänder, die sie sammelte, hingen im Schrank - sie waren viel zu vornehm für die Insel-, aber die meisten Sweater und Leggings lagen noch in den
offenen Taschen, und Unterwäsche - nur von La Perla - war über mein Sofa drapiert oder lag zerknüllt auf der Tagesdecke über dem ungemachten Bett.
    Luther gesellte sich zu uns, und die drei Männer sahen zu, wie ich im Zimmer umherging, um meine Sachen von denen zu trennen, die wieder ordentlich eingepackt und an Isabellas Kusine geschickt werden würden, ihre einzige lebende Verwandte. Neben meinem Radiowecker befanden sich die andere Rigaud-Kerze und das Drehbuch für einen Film mit dem Titel Eine gefährliche Herzogin - die Geschichte der Lucrezia Borgia. Isabella hätte so gern einen historischen Film über eine komplizierte Persönlichkeit gedreht, aber trotz des Eifers, den sie mir gegenüber geäußert hatte, deutete das ganz vorn im Manuskript befindliche Eselsohr an, daß ihre Pläne, sich zum Lesen zurückzuziehen, durch die angenehme Gesellschaft eines Gespielen durchkreuzt worden waren.
    Meine Blicke wanderten zu dem Tischchen auf der anderen Seite des französischen Betts. Die Bücher und die Teebüchse hatten sich den ganzen Sommer am selben Fleck befunden und schienen nicht von der Stelle gerückt worden zu sein. Ich kramte in ihren Taschen herum und faltete ein paar von ihren Sachen zusammen. Dann sagte ich Luther, nichts von dem, was ich hier sah, würde mir irgendwelche Anhaltspunkte vermitteln. Im Badezimmer standen überall ihre Dosen und Flaschen herum, alle von Kiehl - mehr Make-up, als die meisten Frauen in ihrem ganzen Leben je benötigen würden. »Wir haben aus dem Abfalleimer im Bad, äh, ein paar gebrauchte Kondome geholt und sie ins Labor geschickt«, sagte Luther.
    »Nein, Luther, ich habe sie beim letztenmal nicht hinterlassen«, erklärte ich, da es ihm offenbar peinlich war, dies auszusprechen. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht viel mehr zeigen. Glauben Sie, daß der Kerl, der hier bei ihr gewesen war, sie getötet hat oder daß der Killer nach dem Mord ins Haus ging und irgendwas mitgenommen hat?«
    »Ich wollte, wir wüßten darauf eine Antwort, Ms. Cooper. Im Augenblick jedenfalls haben wir keine Ahnung. Lascars Handtasche befand sich bei ihr im Wagen, mit einer Menge Bargeld und Travellerschecks darin. Wenn Sie also nichts aus dem Haus vermissen, dann fehlt anscheinend auch nichts von ihr.«

    »War denn ihr Filofax in ihrer Handtasche, Luther?«
    »Ihr was?«
    »Ihr Terminkalender. Es ist ein in rotes Leder gebundenes Buch, etwa von dieser Größe«, sagte ich und deutete die Umrisse mit den Händen an. »Das war ihre Bibel, sie hat es nie aus der Hand gegeben. Es enthält jeden Namen und jede Telefonnummer, die sie je erfahren hat, jede Verabredung, jedes Rendezvous, jeden Liebhaber. Haben Sie so was gefunden?«
    Wally schaltete sich ein. »Meine Jungs haben die Sachen gefunden, Alex, und von irgend so einem Filofax weiß ich nichts. Auch im Haus war nichts. Wir haben alles ganz genau durchsucht.«
    »Es gibt zwei Dinge, von denen sich Isabella nie leichtfertig getrennt hätte. Das eine war ihr Ring.« Wir hatten beide eine Schwäche für Schlumberger-Schmuck - ich hätte ihn gern gehabt, sie kaufte ihn. Sie hatte einen phantastischen Saphir in einer Fassung, die »Zwei Bienen« hieß: höchst kunstvoll ziselierte, überaus zarte Flügel, die den dunkelblauen Stein trugen. »Und ihr Filo. Der war der Schlüssel zu ihrem ganzen Leben, beruflich wie privat. Finden Sie den Filofax - dann haben Sie die Telefonnummer und andere wichtige Daten von Mr. Safe Sex und der meisten anderen Leute, die Sie vernehmen möchten.«
    »Nun, was den Ring betrifft, den können wir abhaken. Sie mußten ihn im

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