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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wollte.
    »Schätzchen, halt dir den warm! Sieht gut aus, ist smart, hat Geld - hör mal, das war kein Witz, ich möchte seinen Boß wirklich kennenlernen.«
    »Der alte Knabe ist schon verheiratet, Isabella.«
    »Also wirklich, Alex. Hab’ ich etwa gesagt, daß ich den alten Knacker heiraten will? Vielleicht möchte ich mit ihm nur ein
bißchen spielen und rauskriegen, wo er seine Millionen gerne lassen möchte.«
    »Gute Nacht, Marie«, sagte ich und verdreifachte mein übliches Trinkgeld, aus Schuldbewußtsein und aus Ärger über Isabellas vulgäres Benehmen.
    Jeds Wagen wartete vor dem Restaurant. Wir setzten Iz am Carlyle ab, bevor wir zu meiner Wohnung fuhren. Wir waren uns beide einig, daß ein Abend wie dieser pro Jahr reichte. Dann aber verschwendeten wir keinen Gedanken mehr an La Lascar, sondern zogen uns aus und liebten uns nach der zehntägigen Trennung mit besonders großer Leidenschaft.
    Als das Taxi die Grand Army Plaza überquerte und mich an den Stufen zum Plaza Hotel absetzte, fragte ich mich, ob Jed Warmack von Isabellas Interesse an ihm erzählt hatte - und ob ich Mike Chapman vorschlagen sollte, ihren Vermögensverwalter in die Liste der Verdächtigen aufzunehmen.
     
    Wegen Burrells unangekündigtem Besuch und wegen des Verkehrsstaus Richtung Uptown traf ich fast eine Stunde später ein, als ich Jed versprochen hatte. Die Cocktailstunde war längst vorüber, und ich war froh um meine schlanke Figur, als ich mich durch den Großen Ballsaal schlängelte und mich zwischen zweihundert runden Tischen durchquetschte, um die sich Speichellecker von CommPlex und führende Vertreter der Konkurrenz versammelt hatten, umringt von mürrischen Obern, die der lärmenden Menge Hähnchen Marke Gummiadler zu servieren versuchten.
    Das Programm, das ich am Eingang mitgenommen hatte, führte unsere Namen an Tisch 2 auf. Als ich mich halbwegs durch den Raum gewühlt hatte, konnte ich Jeds Kopf ausmachen. Ich winkte dem Bürgermeister zu, der die Leute am Podium unterhielt, und blieb kurz stehen, um mir von einem von Jeds Partnern ein Küßchen geben zu lassen, dann steuerte ich auf meinen leeren Stuhl zu.
    »Tut mir leid, Jed, die üblichen Komplikationen und Ausreden«, flüsterte ich ihm zu, als er aufstand, um mich mit den anderen Männern und Frauen am Tisch bekannt zu machen. Anderson Warmack grinste mir vom Podium auf der Bühne zu. Offenbar
schuldete ich Richard Burrell ein kleines »Dankeschön« für dieses Timing, hatte er mir doch ermöglicht, einer Konversation mit dem fetten Tycoon über die verstorbene Lascar aus dem Weg zu gehen.
    Jed war guter Laune, auch wenn ich nicht zum Empfang erschienen war. »Warmack kam heute in mein Büro«, flüsterte er mir zu. »Er ist zwar nicht bereit, heute abend irgendeine öffentliche Erklärung abzugeben, aber gleich nach den Weihnachtsferien wird er eine Pressemitteilung herausgeben, und im Februar werde ich vermutlich zum Präsidenten des Unternehmens ernannt. Ich finde, wir beide sollten das mit einer wunderbaren Reise über Neujahr feiern - es könnte mein letzter Urlaub für längere Zeit sein.«
    Ich freute mich für Jed. Ich wußte, wie sehr er sich das gewünscht hatte und wie sehr er sich um Warmacks Wohlwollen bemüht hatte. Ich drückte unter dem Tisch seinen Schenkel, während er versuchte, unter mein enges Futteralkleid zu fassen, mich zu zwicken und mich dabei strahlend angrinste.
    »Du wirst mich doch mit dem Feiern nicht etwa bis Neujahr warten lassen?« neckte ich ihn. »Können wir damit nicht schon früher anfangen?«
    »Natürlich, mein Schatz. Wir können uns hier für heute abend ein Zimmer nehmen und gleich nach den Reden hinaufgehen und...«
    »Oh, là, là, vielleicht morgen. Das ist zwar ein wunderbares Angebot, Jed, aber ich muß nach den Ansprachen verschwinden. Chapman sucht mich wegen gewisser Beweismaterialien auf, die gerade aus Massachusetts gekommen sind, damit ich sie mir heute abend anschauen kann.«
    »Beweismaterial? Was für Beweismaterial? Ich dachte, es gäbe kein weiteres Beweismaterial.«
    Ich mußte über Jeds Besorgnis lachen. »Den Fehler mache ich nicht noch mal! Meine Lippen sind versiegelt! Es ist ein bißchen weit hergeholt, aber es gibt da ein paar Dinge, die ich mir ansehen möchte. Vielleicht enthalten sie irgendwelche Hinweise.«
    »Willst du nicht wiederkommen und einen Schlummertrunk mit mir nehmen? Larry, Stan und ich wollen mit Anderson hinüber
zum Tap Room im University Club gehen, zu einer intimeren

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