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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Feier, wenn das hier vorbei ist.«
    »Bist du verrückt? Ich habe gleich morgen früh eine Urteilsanhörung. Tu das, was du tun mußt - und freue dich über die Neuigkeiten. Und mach keine Pläne fürs Wochenende - die Feier wird meine Überraschung sein, okay?«
    Die Reden zogen sich endlos lange hin, und ich war erleichtert, daß Warmack seine Ausführungen abgeschlossen hatte, bevor ich mich nach einem Blick auf die Uhr erhob, mich ringsum verabschiedete und Jed einen Kuß gab. Es war kurz nach halb elf, als ich das Hotel durch die Drehtür verließ und mir vom Portier für die kurze Heimfahrt in ein Taxi helfen ließ.

15
    A ls das Taxi mich vor meinem Haus absetzte, sah ich, daß Mikes Wagen am Ende der halbkreisförmigen Auffahrt geparkt war. Er selbst stand in der Halle und unterhielt sich mit dem Pförtner über irgendwelche Sportereignisse, die an diesem Abend im Fernsehen gezeigt worden waren. »He, Blondie, auf die Final-Jeopardy-Frage von heute abend wette ich zehn Dollar - du hast sie wohl nicht gesehen, was?«
    »Kaum.«
    »Es ging um afrikanische Geschichte. Willst du wetten?«
    Verdammt. Nicht eine meiner Stärken. »Hattest du recht?«
    »Klar. Willst du kneifen?«
    »Na schön, zehn Dollar.«
    Wir befanden uns im Lift hinauf zu meiner Etage. »Die Frage lautet: Wen schlug Napoleon 1798 in der Schlacht bei den Pyramiden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Zieh die zehn einfach von dem ab, was du mir schuldest.« Ich hatte nicht die geringste Ahnung. »Wer sind die Mameluukken?« brüstete sich Mike. »Ich wußte, du würdest es nicht wissen. Ich hätte meinen Einsatz verdoppeln sollen.« Er schilderte mir kurz die Schlacht, die offenbar gar nicht bei den großen Pyramiden stattgefunden hatte, und erklärte, wer die Mameluukken gewesen waren. Er war ein As in Welt- und in Kriegsgeschichte und gab gern damit an.
    »Ich hoffe, mit Wallys Fotos habe ich mehr Glück«, sagte ich, während ich aufschloß.
    »Nicht viel zu sehen.«
    »Tu mir einen Gefallen und stell die Kaffeemaschine an. Ich will nur schnell aus diesem Kleid schlüpfen, ja?«
    Es dauerte nur eine Minute, bis ich aus dem Seidenkleid in mein langes Hemd und die Leggings geschlüpft war. Ich eilte in die Küche zurück, um Tassen für den Kaffee bereitzustellen, dann gingen wir ins Wohnzimmer, um uns die Vergrößerungen anzusehen, die Mike vom Labor abgeholt hatte.

    »Wer hat die Fotos gemacht?« wollte ich wissen, während Mike die braune Morddezernatmappe öffnete, die alle Unterlagen des Falls enthielt.
    »Wally sagt, von überallher riefen Touristen an. Aber die meisten dieser ersten Aufnahmen stammen von Inselbewohnern. Die Fotos, die ich dabeihabe, wurden auf der Fähre bei verschiedenen Fahrten im Laufe der Woche aufgenommen. Die Story und der Aufruf, die Fotos abzuliefern, sind übers Radio sowie in der Freitagsausgabe der Vineyard Gazette gebracht worden. Am Samstag morgen tauchten dann die Einheimischen mit Filmen in Wallys Büro auf und behaupteten, sie hätten Isabella auf der Fähre gesehen. Wally glaubt, so ein High-School-Junge mit Pickelgesicht und einem Ständer, wenn er an Isabella denkt, hat sie tatsächlich auf der Fähre entdeckt und versucht, unterwegs Bilder von ihr zu machen. Wally nimmt an, deshalb habe sie der Kamera die meiste Zeit den Rücken zugekehrt und aufs Wasser hinausgesehen.«
    Mike legte den Stapel Fotos auf den Tisch, und ich setzte mich neben ihn aufs Sofa, um sie mir eins nach dem andern vorzunehmen.
    Am Anfang gab es ein paar Irrläufer: Landschaftsaufnahmen mit einer Blondine etwas abseits von den Passagieren, aber wenn man die Vergrößerungen genau betrachtete, erkannte man, daß die dicken Beine oder das breite Grinsen nicht von Isabella Lascar stammten.
    Als wir zum fünften Bild kamen, meinte Mike: »Ich glaube, jetzt beginnt der Film, den der High-School-Junge aufgenommen hat. Sieht die da in der Ecke nicht ganz wie Isabella aus?«
    Daran bestand kein Zweifel. Es war, als ob man inmitten einer Herde von Pferden, die für den Abdecker bestimmt waren, auf einmal ein Vollblut erblickte. Mit ihrer schlanken Gestalt und ihrer eleganten Haltung fiel sie sofort auf, auch wenn die Entfernung zu groß war, als daß die Kamera ihre ausgeprägten Züge hätte einfangen können, die einem den Atem nahmen, wenn man sie auf der riesigen Kinoleinwand sah.
    »Das da in der äußeren linken Ecke ist tatsächlich Iz. Es scheint fast, als habe der Fotograf sie noch nicht erblickt-in diesem Augenblick gehört sie

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