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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wer der Kerl ist«, sagte Mike, während er sich nach der verräterischen Fotografie bückte und sie erneut studierte. »Dieser Laden muß doch Dutzende solcher Hemden verkauft haben, und Läden im ganzen Land haben noch weitere Hunderte verkauft. Du kannst nicht aufgrund eines Zolls karierten Stoffs auf einer vergrößerten Fotografie sagen, wem der Arm gehört. Fang bloß nicht mit diesem selbstmitleidigen Märtyrerscheiß an - du kannst nicht bei jeder Schlußfolgerung -«
    »Vielleicht bist ja du zu bescheuert, um zu diesem Zeitpunkt Schlußfolgerungen zu ziehen, Mikey, aber verwette nicht Haus und Hof gegen Stoff- und Tuchstückchen. Das ist wie bei dir und den Mameluukken. Dieser elende Scheißkerl hat mich in den Rücken - nein, ins Herz gestochen. Es ist ja nicht nur dieses Hemd, alles andere paßt auch zusammen.«
    »Bitte, Cooper, fang nicht schon wieder an, mich anzuheulen. Laß uns das doch mal ganz behut -«
    Erneut unterbrach ich ihn, erstaunt darüber, weil er nicht merkte, daß ich kurz vor dem Explodieren war. »Heulen? Heulen?« Jetzt brüllte ich ihn praktisch an. »Glaubst du wirklich, ich würde noch irgendwas aus meinem ohnehin schon sehr knappen Vorrat an Gefühlen für diesen Mann verschwenden? Daß du nach all diesen Jahren so eine geringe Meinung von mir hast! Keine Angst - keine Tränen mehr.« Ich stand auf und langte über den Tisch, um Mike das Bild aus der Hand zu nehmen.
    Der Fotoausschnitt, der die Hand und den Ärmel des Mannes zeigte, war etwa 7 cm groß. Ich betrachtete ihn noch einmal und hoffte, daß der unverwechselbare Stoff, der mir an dem Tag, als ich einkaufen gegangen war, so attraktiv erschienen war, sich in Streifen, Tupfen oder rosa Elefanten verwandelt hätte. Statt dessen bestätigte ein zweiter Blick meine Befürchtungen. Ich ließ mich wieder auf das Stofa zurücksinken und inspizierte Jeds Finger auf dem Foto - Finger, die meine Brüste gestreichelt, über meine Schenkel gestrichen hatten und genau wußten, wie sie mich mit ihrem Druck und ihrer Berührung erregen konnten.
    »Es ist doch nicht bloß das Hemd, Mike.« Ich mußte ihm nichts von Jeds Fingern erzählen. Er würde genau wie ich wissen,
was ich meinte. »Nimm das weg, bevor ich es in Stücke reiße«, sagte ich und gab ihm das Foto zurück. »Ich könnte mich ohrfeigen, weil ich all die kleinen Hinweise übersehen habe. Du hättest sehen sollen, wie er den Mund nicht mehr zubekam, als er mich am Samstag in diesem Seidenpyjama sah, den Iz mir geschenkt hatte - du weißt schon, genau so einer wie der, den wir in meinem Schlafzimmer auf der Insel gesehen haben, als wir ihre Sachen einpackten. Er muß gedacht haben, ein Gespenst vor sich zu haben.« Natürlich, er war das, was Isabella gewollt und was ich ihr geliefert hatte: ein respektabler Mann. »Ich könnte ihn mit bloßen Händen erwürgen.«
    Ich war wie von Sinnen, und Mike wußte nicht, was er mit mir machen sollte. »Beruhig dich doch, Alex. Du wirst noch die Nachbarn aufwecken.« Bei dem Wort »Nachbarn« schien ihm eine Idee zu kommen. »He, meinst du, dein Psychiater-Freund ist um diese Stunde noch wach? Vielleicht könnte er mal reinkommen und dir helfen -«
    »Wieso helfen? Ich bin bloß wütend und sauer und elend und-«
    »Und vielleicht sollte er dich lieber ruhigstellen oder so was. Ich weiß es nicht. Ich will nur nicht, daß du dir deswegen was antust. Ich kann dich in diesem Zustand nicht allein lassen.«
    »Laß David aus dem Spiel. Ich bin wirklich in Ordnung. Kein Wunder, daß ich Jed nicht im Ritz erreicht habe, als ich am Donnerstag zum erstenmal dort anrief. Er war vermutlich noch nicht mal in Paris - natürlich konnte er nicht vor Samstag zurückkommen. Die ganze Reise war wohl eine Finte, um sein Rendezvous mit Isabella zu decken.« Ich stand auf und ging im Wohnzimmer herum, um mich zu beruhigen. Mike und die meisten meiner anderen Kollegen hatten schon Ausbrüche des berühmten Cooper-Temperaments erlebt, und die meisten gingen lieber in Deckung. Schließlich kam mir der Gedanke, mir einen Drink zu machen.
    »Kommt nicht in Frage, Blondie. Keine Sauferei! Los, laß uns das mal rational angehen. Ich hätte es doch auch wissen müssen. Jeder, der zu gebratenen Muscheln Mineralwasser aus kleinen Flaschen trinkt, muß ein Yuppie sein - und ein Arschloch. Was für ein beschissener Schwindler.«
    »Mein Gott, Mike. Da fällt mir noch was Schlimmeres ein. Meinst du, ich sollte Battaglia anrufen und ihn um diese Zeit aufwecken?
Er

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