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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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oder im Frühling gegen die Monster bestehen würden.
    Intellektuelle Masturbation.
    Er ließ die Schultern hängen. In seinen Schläfen flammten Kopfschmerzen auf. Es würde der Gruppe mehr nützen, wenn er seine Mikroskope beiseitestellte und den Mut zusammenraffte, ein Gewehr in die Hand zu nehmen.
    »Danke für das Essen«, murmelte Tru, bevor er wieder nach unten ging. Er benahm sich, als ob etwas Fürchterliches geschehen würde, wenn er seinen Posten für mehr als fünfzehn Minuten verließ. Zum Teufel, vielleicht hatte er recht damit.
    Jenna und Mason zogen sich zurück, sobald ihre Teller leer waren.
    Chris sah Ange beim Abwaschen zu, war aber mit den Gedanken woanders. Penny blieb, um zu helfen, was neu war. Sie trocknete die Teller sorgfältig ab und wartete jedes Mal, wenn sie mit einem fertig wurde, auf Anerkennung. Als das Geschirr abgewaschen war, beugte Ange sich vor und küsste das Mädchen auf die Wange. Pennys Arme schlangen sich zu einer festen Umarmung um ihren Hals.
    Chris wusste, dass er diesen Anblick als durchaus tröstlich hätte empfinden sollen. Er hätte sich besser fühlen sollen, weil er Teil dieser Familie war, zumindest am Rande. Zur Hölle, er hätte auch allein und wahnsinnig enden können. Aber ihre offensichtlich enge Bindung trug nicht dazu bei, ihn aufzumuntern.
    »Ist es in Ordnung, wenn Maisie und ich nach unten gehen und mit Finn spielen?«
    Maisie war ihr Bär, aber wer war Finn? Chris hatte keine Ahnung.
    »Meinst du Tru?«, fragte Ange.
    »Nein.« Penny lachte leise. »Ich meine Finn. Er wartet auf mich.«
    Ein Phantasiefreund, wie Chris annahm. Das war für die Verhältnisse dieses Kindes schon sehr normal.
    Ange küsste Penny von oben auf den Kopf. »Aber lauf nicht im unteren Kellergeschoss herum.«
    »Mache ich nicht.«
    Sobald sie allein waren, wandte sie sich Chris zu. »Geht es dir gut?«
    »Warum sollte es mir nicht gut gehen?«
    Sie seufzte und schob sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr. »Weil Mason dich so abgebügelt hat.«
    Er zuckte die Schultern, obwohl sie sich versteift hatten. »Das bin ich gewohnt.«
    »Das heißt noch nicht, dass es auch richtig ist. Wir müssen herausfinden, was wir nur können. Die Regeln haben sich geändert.«
    Chris musterte sie und fragte sich, was sie wirklich von ihm hielt. »Glaubst du, was Mason gesagt hat? Über die Magie?«
    »Ich glaube, weil ich es muss. Entweder das, oder ich werde verrückt.« Sie berührte seinen Arm. »Ich wünschte nur, wir könnten etwas Sinnvolles damit anstellen, kochen zum Beispiel. Im Augenblick können wir nur auf die sich wandelnden Umstände reagieren, die man unmöglich verstehen kann. Wenn es eine Energie ist, sollten wir in der Lage sein, sie zu formen. Aber wir wissen nicht genug.«
    »An der Uni hatte ich keine Seminare über hermetische Theorie. Tut mir leid.« Chris wusste, dass er verbittert klang.
    »Chris?«
    »Ich bin zu nichts nütze«, murmelte er. »Nichts, was ich tue, hilft. Alles, was ich jahrelang gelernt habe, ist wertlos.«
    Ange schüttelte den Kopf. »Hör mal, Tru läuft zwar nicht hinter dir her, als ob du ein großer Held wärst, weil du einen Generator reparieren kannst, aber wo wären wir ohne dich? Wir würden im Dunkeln hocken und erfrieren – so ist das nämlich.« Sie atmete leise aus. »Du bist wichtig, Chris.«
    »Wirklich?« Er selbst hörte seinem Tonfall an, dass er damit noch eine andere Frage stellte.
    Das war wahrscheinlich nicht der rechte Zeitpunkt, und es würde vielleicht … kompliziert werden. Funktionierende Beziehungen waren nie seine Stärke gewesen, selbst in den besten Zeiten nicht. Er hätte nicht auf mehr drängen sollen. Aber irgendetwas an der Verzweiflung, mit der sie sich tagtäglich auseinandersetzen mussten, brachte ihn dazu, Angela anzusehen und den Blick nicht wieder abzuwenden.
    Nachdem sie zu ihm herübergekommen war, legte sie ihm die Arme um die Taille und zog ihn sanft an sich. »Ja«, sagte sie mit Nachdruck und legte die Wange an seine Brust.
    Chris fühlte sich so starr wie ein Eisenbarren, aber die weibliche Wärme linderte seine Anspannung. Anges Körperformen passten sich seinen an, und er ließ das Kinn auf ihrem Haar ruhen. Sie standen da, redeten nicht, sondern waren einfach, bis er seinen Dank gegen ihre Schläfe murmelte.
    »Kein Problem. Willst du dir mit mir den Schnee ansehen? Er fällt richtig dicht.« Sie hielt inne und musterte ihn, als ob sie sich so unsicher wie er fühlte. »Es sei denn, du hast noch

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