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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Arbeit. Du musst auch nicht.«
    »Na ja, ich muss eigentlich …« Er berührte sie leicht an der Wange. »Weißt du was? Es läuft ja nicht weg.«
    »Macht es dir etwas aus, wenn wir erst nach Penny sehen?«
    »Nein, das wollte ich gerade vorschlagen.«
    Sie gingen Hand in Hand zu den Schlafräumen hinunter und warfen einen Blick durch die Tür. Penny saß auf ihrem Bett, wiegte Maisie den Bären und summte leise: »Finn, du hast eine schöne Stimme. Ich mag es, wie lustig du Wörter aussprichst. Was sollen wir heute machen?«
    Chris lächelte. Das war … na ja, fast normal. Er führte die Mutter des Mädchens weg, bevor Penny bemerkte, dass sie sie beobachtet hatten.
    Vielleicht spielte es keine Rolle, wenn die Wissenschaft nicht mehr alle Antworten geben konnte. Er konnte sich anpassen. Mason würde Jenna im Auge behalten, also würden sie nachts nicht zerfleischt werden. Penny war unter die Lebenden zurückgekehrt, und Ange wollte Zeit mit ihm verbringen. Möglicherweise war die gewandelte Welt nicht so düster, wie er befürchtet hatte.

37
    Während Jenna sich auf das Bett setzte, in dem früher Tru geschlafen hatte, streifte sich Mason das Hemd ab. Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, der jede Bewegung auf die Art verfolgte, die er schon unter der Dusche beobachtet hatte. Überdeutliches weibliches Interesse, gepaart mit Erinnerungen an ihre rutschige, seifige Haut, bescherte ihm Schmerzen an Stellen, an denen nur Jenna sie lindern konnte. Sie trug eine Wölfin in sich, aber in Wirklichkeit war er zum Tier geworden – ruhelos, in einen Käfig gesperrt, misstrauisch.
    Er stand mit gesenktem Kopf vor der verschlossenen Tür des Schlafraums. Die hellen Neonlichter an der Decke würden ihm Jenna mit unbarmherziger Klarheit zeigen. Kein warmer Lampenschein wie im Gartenzelt. Er glaubte nicht mehr, dass sie ihn absichtlich unbefriedigt lassen würde, aber der Boden hatte sich bewegt, und sie konnten das Erdbeben nicht mit schierer Willenskraft aufhalten.
    »Dunkle Magie«, sagte er, und die Worte waren nur ein leises Grollen. »Ein Dunkles Zeitalter.«
    Er drehte sich um. Jennas Blick huschte zu seiner nackten Brust, seinen Bauch hinunter und dann weiter hinab zu seinem Hosenschlitz. Ihre Nasenflügel blähten sich leicht. Die grünen Augen wurden dunkel. »Gut und Böse. Vielleicht verbrennen sie jetzt irgendwo dort draußen Hebammen als Hexen.«
    Sie streckte die Gedanken nach ihm aus und strich mit warmen Empfindungen über seinen Nacken. Seine Brustwarzen wurden steinhart, und seine Bauchmuskeln spannten sich an. Mit geöffnetem Verstand konnte er, wenn er mit ihren Augen sah, erkennen, wie sehr sie den Anblick seines nackten Oberkörpers genoss. Zum ersten Mal wurde ihm klar, wie schön sie ihn fand, und das rührte ihn auf eine Art und Weise, die ihn verletzlich werden ließ.
    »Und dann gibt es noch das hier.« Ein Lächeln hob ihre Mundwinkel. »So richtig heiß magisch.«
    »Willst du Chris davon erzählen?«
    »Nein. Er würde nur versuchen, es wegzudiskutieren, und dann sauer sein, wenn es ihm nicht gelingt. Er hat es schon schwer genug mit den Monstern, und die sind nun wirklich nicht schwer zu durchschauen.« Sie stieß ein kleines Lachen hervor. »Hoffentlich verliebt Ange sich nicht in ihn, sonst quantifiziert er auch das noch in Grund und Boden.«
    Masons Brust verkrampfte sich, als sie das Wort aussprach. Er hatte sie geliebt. Liebte sie wahrscheinlich immer noch. Aber er wusste nicht, ob er den Mumm hatte, das bis zum bitteren Ende durchzustehen. Womit würden sie es in den kommenden Jahren zu tun bekommen? Nur mit noch größerem Verlustpotenzial. Er konnte es nicht aufhalten, und er konnte sie nicht einsperren. Sie machte ihn verwundbar. Die Tage, in denen er angenommen hatte, dass sie sterben würde – dass es gar nicht anders ausgehen könnte –, waren die schlimmsten seines Lebens gewesen. Das Bedürfnis, sie auszusperren, entsprang seinem Selbsterhaltungstrieb, während sie ihn ihrerseits verführte, noch mehr mit ihr zu teilen.
    »Wie würdest du es erklären?«, fragte er und ließ sich auf dem Bett gegenüber von ihr nieder.
    Jenna löste die Beine, die sie übereinandergeschlagen hatte, voneinander und beugte sich vor, die Ellenbogen auf die gespreizten Knie gestützt. Die Haltung war selbstbewusster als jede, die sie zuvor je eingenommen hatte, und die Herausforderung, die sie darstellte, kochte in seinem Blut. Er war schon steif wie ein Stock, nur weil er sich im selben Raum mit

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