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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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hätte ich nicht überleben sollen, besonders da ich keine Waffe mehr hatte. Sie waren unkonzentriert. Zwei von ihnen sind einfach davongelaufen und umgefallen.«
    »Sie brauchten ihren Rudelführer, um zurechtzukommen.«
    »Ich glaube schon. Er schien den Befehl zu haben.« Er hielt inne, und sein Blick huschte zu der Neun-Millimeter-Pistole hinüber, die unheilverkündend auf dem gegenüberliegenden Bett wartete. »Aber du hast dieses Zimmer nicht verlassen, um selbst nachzusehen.«
    Jenna hörte auf, ihn beiläufig zu streicheln. Ein erstickter Laut entrang sich ihr, als sie das Gesicht in seiner Halsgrube barg. Mason zog sie näher heran, enger. Jenna festzuhalten hielt die Dunkelheit auf Abstand. Jetzt war alles anders, als hätte es sich verändert, während er geschlafen hatte. Keine Wände. Nichts Verborgenes. Ihr Blut floss in seinen Adern, als könnte er ihr Herz unter dem Rhythmus seines eigenen schlagen spüren. Es war unaussprechlich schön, eine Verbindung, die anders als alles war, was er je gekannt oder sich auch nur vorgestellt hatte.
    Verbunden. Gefährten.
    »Natürlich bin ich nicht weggegangen«, schniefte sie. »Als du mir nicht nach Hause gefolgt bist, hat Chris die Außentür mit Vorhängeschlössern gesichert, sonst wäre ich hinausgerannt, um nach dir zu suchen.
    Zu Hause . Was für eine Art, die Station zu beschreiben. Nachdem er gegen die wenigen Monster gekämpft hatte, die noch über einen gewissen Antrieb verfügt hatten, hatte er jeden Schritt in dem Bestreben unternommen, nach Hause zu gelangen. Nach Hause, wo Jenna war. Er konnte sich nicht erinnern, wie er es geschafft hatte, nur, dass es den Tod bedeutet hätte, Halt zu machen. Außerdem hatte er Jenna versprochen, dass alles gut werden würde. Trotz der alles andere als rosigen Aussichten war der miese Junge, der früher Supermärkte ausgeraubt hatte, zu einem Mann von Ehre geworden, der es wert war, mit solch einer Frau zusammen zu sein.
    »Dafür werde ich ihm danken müssen«, sagte er leise.
    »Tu’s nicht, sonst werde ich nur wieder sauer. Ich habe mich noch nie so …« Ihre heisere Stimme versagte. »Ich … Gott, ich war so hilflos. Erst, als ich darauf gewartet habe, dass du zurückkommst, dann, als ich gewartet habe, bis Chris zusammengeflickt hatte, was von dir noch übrig war. Und dann noch mehr verdammtes Warten hier drinnen!«
    Mason begann zu lachen, ein verrückter Laut, der nicht gerade dazu beitrug, die Schmerzen in seiner Brust zu lindern. Aber er lachte weiter – und hustete und zitterte dann.
    »Was ist so witzig?«
    »Du.«
    »Ist es vielleicht witzig, dich so sehr zu lieben, dass es mir das Herz bricht?« Sie setzte sich halb auf und rammte sich eine Faust zwischen die Brüste. »Denn genau so ist es. Ich habe um dich getrauert , darauf gewartet, dass du dich in ein verdammtes Monster verwandeln oder tot umfallen würdest. Und nun sag mir, was so beschissen witzig daran ist.«
    Er grinste. »Du hast mich vermisst.«
    »Arschloch.«
    »Und ich glaube, du hast gerade gesagt, dass du mich liebst.«
    »Nicht zum ersten Mal«, sagte sie, während ihre Wangen Farbe annahmen.
    »Es ist das erste Mal, dass ich es höre.«
    Sie sah einen Moment lang verärgert drein, aber dann fiel ihre Dickköpfigkeit in sich zusammen. »Ich habe es dir im Laufe der letzten paar Tage ungefähr hundertmal gesagt.«
    »Was, gibt es da irgendeine Quote, nach der du dich gerichtet hast?«
    Tränen strömten ihr über die Wangen. »Ich liebe dich.«
    Mason hob den Arm. Er wischte die Tränen mit dem Daumen weg, aber weitere machten ihre Haut wieder feucht. »Also haben wir abwechselnd gewacht, hm? Es ist beschissen, das tun zu müssen.«
    »Das könnte man so sagen, ja.« Ein zögerndes Lächeln ließ ihr die Lippen zittern. »Können wir in Zukunft bitte darauf verzichten?«
    Er streckte die Beine aus und wackelte mit den Zehen. »Klar. Ich bin richtig scharf darauf, eine Weile Winterschlaf zu halten.«
    Jenna starrte ihn an. Nun lächelte sie wirklich, und aus ihrem Blick sprach unverhohlene Zuneigung. Nicht die frühere Lust, und mehr als der besitzergreifende Hunger, den sie nach ihrer ersten Verwandlung gezeigt hatte. Nein, das hier war seine Frau. Die Frau, die ihn liebte. Er würde für sie kämpfen. Für sie töten. Für sie sterben. Aber vor allem würde er etwas mit ihr aufbauen.
    »Ich weiß, dass ich mich verändert habe. Ich meine, ich bin zwar noch immer ich, aber es steckt jetzt auch noch etwas anderes in mir. Andere

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