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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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fühlte sich dumpf an, und die Ecken des Zimmers verschwammen.
    Aber sie hörte nicht auf, bis er freier atmete. Jenna hatte jedes Zeitgefühl verloren, aber sie unterbrach die Verbindung nicht. Das würde sie nicht tun, und wenn es sie umbrachte. Noch mehr Hitze strömte aus ihr hervor. Der schwache silberne Lichtschein um ihre Handflächen herum flammte heller auf.
    Das Zimmer verschwand in einem weißen, explosionsartigen Aufblitzen. Sie hatte nichts mehr zu geben. Die Dunkelheit schloss sich um sie.
    Als sie Stunden später voller Panik erwachte, hatte Mason die Arme um ihre Schultern geschlungen. Seine Haut war verschwitzt, aber kühl, und seine Wunden waren verschorft – ein Geschenk ihres beschleunigten Stoffwechsels. Ihr kamen die Tränen.
    Verdammte Blutmagie, Mitch. Jetzt sind wir quitt, Alter.
    »Wie war das noch: Du willst dir Ersatz suchen?«, fragte John mit heiserer Stimme. »Und irgendetwas darüber, dass du nicht um mich trauern wirst, wenn ich so ein Drecksack bin und den Abgang mache?«

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    Mason sprach nicht weiter. Das konnte er nicht, nicht, wenn Jenna neben ihm lag und schluchzte, als wäre er gestorben. Er atmete probeweise ein, aber seine Brust brannte. Über seinen restlichen Körper wollte er gar nicht erst nachdenken. Seine Beine waren unerforschtes Gebiet voll schattenhafter Schrecken, und er war nicht stark genug, sich ihnen zu stellen. Noch nicht. Jennas geistige Erschöpfung überlagerte sich mit seiner, bis er sich nicht mehr erklären konnte, wieso sie beide noch fähig waren zu atmen. In ihren Tanks war kein Benzin mehr.
    Aber er hatte die Augen offen, und Jenna lag warm und weich an seine Seite geschmiegt.
    Behutsam legte er ihr, obwohl jedes Gelenk vor Schmerzen schrie, eine unbeholfene Hand an den Hinterkopf. Sein Handgelenk war mit Bandagen umwickelt, ein paar Finger auch. Sie hob das Gesicht. Tränen netzten die dunklen Ringe unter ihren Augen.
    Er veränderte seine Position auf dem Bett und stellte fest, dass seine rechte Schulter dick verbunden war. »Wie lange?«
    »Fünf Tage.«
    »Aber ich bin gebissen worden.«
    Sie nickte. »Mehrfach, ich weiß.«
    »Also …« Er schloss die Augen. »Habe ich mich nicht … verwandelt?«
    »Nein. Du hattest die ganze Zeit über Fieber.«
    »Wie kommt es dann, dass ich noch am Leben bin?«
    »Blutmagie.« Sie stemmte sich weit genug hoch, um ihm die Stigmata, die sie sich selbst an den Handflächen beigebracht hatte, zu zeigen. »Mitch hatte recht. Und wenn ich es nicht versucht hätte, wenn ich ihm nicht geglaubt hätte, dann wärst du gestorben.«
    Er atmete langsam aus und schüttelte staunend den Kopf. »Heilung oder Fluch. Verdammt. Hast du irgendeine Ahnung, wie das funktioniert?«
    »Vielleicht weil wir ein Paar sind. Ich habe auf unsere Verbindung zurückgegriffen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das mit irgendjemand sonst tun könnte.«
    »Das solltest du besser auch nicht«, knurrte er leise.
    »Glaubst du, dass das bedeutet, dass …«
    »… ich wie du bin?« Mason zuckte die Schultern. »Das werden wir erst herausfinden, wenn ich dem Katalysator ausgesetzt bin, von dem Chris gesprochen hat. Diesem heftigen Sturm aus Schmerz und Gefühlsaufwallung – oder was zur Hölle er auch gesagt hat.«
    »Würde dir das etwas ausmachen?«
    »Ich will ehrlich sein«, sagte er und starrte zur Decke. »Gefallen würde es mir nicht. Aber es ist besser als die Alternative. Und ich kann mit dir zusammen sein. Ich werde die Brücke überschreiten, wenn ich davorstehe.«
    Jenna musterte ihn einen Moment lang kritisch und schmiegte sich dann leidenschaftlich, aber vorsichtig an seine Seite. »Du bist ein Wrack. Deine Frau sollte sich besser um dich kümmern.«
    Mit geschlossenen Augen genoss Mason es, ihre Hüfte unter der Hand zu spüren. »Darüber werde ich nachdenken. Sag mal … Haben wir da draußen gewonnen?«
    »Ja.« Sie streichelte eines der wenigen Stücke Haut auf seiner Brust, die nicht verletzt oder verbunden waren. »Chris und Tru haben den Tunnel von innen überprüft. Du hast ihn vollständig zum Einsturz gebracht.«
    »Haben wir noch Strom?«
    »Ja. Und Tru hat heute Morgen gesagt, dass sie seit Tagen kein Monster gesehen haben.«
    »Sie haben aufgegeben«, sagte er, und sein Gehirn suchte Einzelheiten aus der Vergangenheit zusammen. »Da draußen. Erinnerst du dich an den Tiermenschen? Das Alphatier?«
    »Ja.«
    »Ich habe ihn getötet. Danach haben seine Freunde nicht mehr so hart gekämpft. Da es acht von ihnen waren,

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