Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
wohl angemessen, ihm die Highschool zu gönnen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Wilson zu.
    »Aber das führt uns zur Eingangsfrage zurück: Was zum Teufel hat sich die KU dabei gedacht?«
    »Willst du eine ernsthafte Antwort hören?«, fragte Wilson.
    »Klar. Wenn sie nicht zu kompliziert ausfällt. Ich bin nämlich ein wenig betrunken.«
    »Ich werde versuchen, kurze Wörter zu benutzen«, versprach Wilson. »Ich würde jede Wette eingehen, dass sich die Koloniale Union zu Anfang damit gerechtfertigt hat, dass sie zum einen die Erde schützt, indem der Fokus von der Erde zu den Welten der KU verschoben wird, und zum anderen der Menschheit generell hilft, indem man die Erde dazu benutzt, unsere Kolonien mit neuen Zuwanderern und Soldaten so schnell wie möglich wachsen zu lassen.«
    »Gut, so fing es an. Und was war später?«
    »Später? Gewohnheit«, sagte Wilson.
    Lowen blinzelte. » Gewohnheit? Mehr nicht? Mehr hast du nicht zu bieten?«
    Wilson zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht behauptet, dass ich dir eine gute Antwort geben kann. Nur eine ernsthafte.«
    »Gut, dass ich Diplomatin bin«, sagte Lowen. »Sonst würde ich dir jetzt erzählen, was ich wirklich gedacht habe.«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Und was denkst du, Harry?«, fragte Lowen. »Findest du, dass die Erde und die Koloniale Union ein Bündnis eingehen sollten? Nach allem, was geschehen ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich besonders qualifiziert bin, darauf eine Antwort zu geben.«
    »Komm schon«, sagte Lowen und deutete auf die Offiziersmesse, in der sie immer noch miteinander und mit der Flasche Laphroaig allein waren. »Niemand hört mit.«
    »Ich finde, wir leben in einem furchterregenden Universum«, sagte Wilson. »Mit nicht sehr vielen Menschen darin.«
    »Aber was ist mit der Konklave? Vierhundert Alien-Völker, die sich nicht gegenseitig umbringen. Wird es dadurch nicht etwas weniger furchterregend?«
    »Für diese vierhundert Völker zweifellos. Solange es funktioniert. Aber für alle anderen bleibt es furchterregend.«
    »Du bist lustig«, sagte Lowen.
    »Ich ziehe ›realistisch‹ vor«, sagte Wilson.
    Sechstes Glas, noch später.
    »Bist du wirklich überall grün?«, fragte Lowen.
    »Wie bitte?«, sagte Wilson.
    »Ich frage aus rein wissenschaftlicher Neugier.«
    »Danke«, erwiderte Wilson ironisch. »So fühlt es sich gleich viel besser an.«
    »Ich meine, es sei denn, dir wäre ein unwissenschaftlicher Hintergrund für diese Frage lieber.«
    »Aber Dr. Lowen!« Wilson tat, als wäre er schockiert. »Ich bin ein anständiger Junge.«
    »Auch in diesem Punkt hege ich gewisse Zweifel«, sagte Lowen.
    »Weißt du was? Stell mir diese Frage noch einmal, wenn du nicht gerade eine keineswegs unbedeutende Menge guten Single-Malt in einer einzigen Sitzung konsumiert hast. Es wäre durchaus möglich, dass du dann eine andere Antwort von mir erhältst.«
    »Gut«, sagte Lowen leicht säuerlich und sah Wilson dann etwa so an, wie es eine Eule tun würde. »Du bist gar nicht betrunken.«
    »Stimmt«, sagte Wilson.
    »Du hast genauso viel getrunken wie ich, und ich bin voll wie eine Haubitze. Selbst unter Berücksichtigung deines Körpergewichts solltest du genauso sturzbesoffen sein.«
    »Ein weiterer Vorteil des neuen Körpers«, sagte Wilson. »Er besitzt eine wesentlich höhere Alkoholverträglichkeit. Genau genommen ist die Sache etwas komplizierter, aber es ist schon spät, und du bist betrunken, sodass wir dieses Thema lieber auf morgen vertagen sollten. Aus dem gleichen Grund schlage ich vor, dass du dich jetzt in deine Abstellkammer zurückziehst, wenn du die morgige Verhandlungsrunde ohne Kater erleben möchtest.« Er stand auf und hielt ihr eine Hand hin.
    Sie nahm sie an und wankte nur ein klein wenig. »Hui! Irgendjemand dreht an der künstlichen Schwerkraft herum.«
    »So ist es. Komm jetzt.« Wilson dirigierte sie durch die Korridore und die Decks hinauf zu den Kabinen, die Captain Coloma den Beobachtern zugeteilt hatte.
    »Wir sind fast da«, kündigte Wilson an.
    »Das wurde auch Zeit. Ich glaube, du hast einen Umweg genommen. Den über die holprigen Nebenstraßen.«
    »Vielleicht sollte ich dir etwas Wasser bringen. Und etwas zu knabbern.«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee«, sagte Lowen. Dann zuckte sie zusammen, als eine Tür zu einer Kabine aufgerissen wurde und laut gegen die Wand schlug.
    Wilson blickte sich um und sah Thierry Bourkou, der völlig außer sich war. »Ist alles in Ordnung, Mr.

Weitere Kostenlose Bücher