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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Lediglich Thierry kannte ihn schon vor dieser Mission. Die Auswahlkriterien für unsere Gruppe waren fast ausschließlich politischer Natur. Wir alle repräsentieren in unserer Heimat unterschiedliche politische Interessen, sodass es keine direkte Konkurrenz oder berufliche Missgunst gibt.«
    »In welchem Verhältnis stehen Ihre Interessengruppen?«, fragte Wilson.
    »Es ist überwiegend entspannt«, sagte Meyer und zeigte auf Lowen. »Doktor Lowen vertritt hier die Interessen der USA , die wohl oder übel weiterhin eine umstrittene Führungsrolle in der globalen Politik innehaben, vor allem in der Zeit nach Perry. Die anderen Gruppen haben versucht, den Einfluss der USA auf diese Mission zu reduzieren, was der Grund war, warum Liu Cong trotz Einwänden von amerikanischer Seite zum Leiter der Mission ernannt wurde. Aus dem gleichen Grund hat die Vertreterin der USA – Verzeihung, Dani – den niedrigsten Rang in der Gruppe. Aber diese kleinen Streitigkeiten erreichten nie das Niveau eines Konflikts.«
    »Außerdem war ich mehrere Stunden lang in Begleitung von Lieutenant Wilson«, sagte Lowen, was sowohl Meyer als auch Abumwe mit Stirnrunzeln zur Kenntnis nahmen. »Cong hat mich aufgefordert, unseren Verbindungsmann näher kennenzulernen, um die allgemeine Situation etwas besser einschätzen zu können. Was ich getan habe.« Sie sah Wilson an. »Nichts für ungut.«
    »Kein Problem«, erwiderte Wilson amüsiert.
    »Also sieht es danach aus, dass wir eine Vergiftung oder ein Attentat ausschließen können«, sagte Stone.
    »Es könnte immer noch jemand von der Kolonialen Union gewesen sein«, sagte Carvalho.
    Abumwe, Wilson und Coloma tauschten Blicke aus.
    Das blieb nicht unbemerkt. »Okay, was war das?«, fragte Lowen.
    »Sie meinen die plötzlichen bedeutungsschwangeren Blicke?«, sagte Wilson, bevor Abumwe oder Coloma reagieren konnten.
    »Ja, genau das habe ich gemeint«, sagte Lowen.
    »Wir hatten in letzter Zeit mit einigen Sabotagefällen zu tun«, sagte Abumwe und warf Wilson einen verärgerten Blick zu.
    »In diesem Schiff?«, fragte Meyer.
    »Sie gingen nicht von diesem Schiff aus«, sagte Coloma. »Aber es war davon betroffen.«
    »Und Sie glauben, hierbei könnte es sich um einen weiteren solchen Fall handeln?«, hakte Meyer nach.
    »Das bezweifle ich«, sagte Abumwe.
    »Aber Sie sind sich nicht hundertprozentig sicher«, sagte Meyer.
    »Nein, absolute Gewissheit haben wir nicht«, sagte Abumwe.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr folgen«, sagte Stone zu Abumwe und Coloma.
    »Später, Inge«, sagte Coloma.
    Stone war keineswegs glücklich über diese Antwort, aber sie hielt den Mund.
    »Ich glaube, wir haben es hier mit einem potenziellen Problem zu tun«, sagte Meyer.
    »Was schlagen Sie vor, was wir diesbezüglich tun sollten?«, fragte Abumwe.
    »Ich finde, wir sollten eine Autopsie durchführen«, sagte Meyer. »Je früher, desto besser.«
    »Doktor Stone ist zweifellos dazu imstande«, sagte Coloma und runzelte die Stirn, als Meyer den Kopf schüttelte. »Wäre das für Sie nicht akzeptabel?«
    »Sie kann es nicht allein tun«, sagte Meyer. »Es geht nicht gegen Doktor Stone, aber wir haben es jetzt mit einer politisch brisanten Angelegenheit zu tun. Wenn jemand aus der KU Ihre Arbeit sabotiert hat, steht theoretisch der gesamte Verwaltungsapparat der Kolonialen Union unter Verdacht. Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass Doktor Stone bei der Autopsie gute Arbeit leisten wird. Genauso wenig bezweifle ich, dass es Politiker auf der Erde gibt, die die Tatsache, dass eine Ärztin der Kolonialen Union, die die Koloniale Union von der Schuld am Tod eines Diplomaten von der Erde freispricht, für ihre eigenen Absichten nutzen werden, wie auch immer diese Absichten aussehen mögen.«
    »Also haben wir ein Problem«, sagte Stone. »Weil auch meine Mitarbeiter Bürger der Kolonialen Union sind.«
    Meyer drehte sich zu Lowen um.
    Sie nickte. »Ich werde die Autopsie zusammen mit Ihnen durchführen«, sagte Lowen zu Stone.
    Die Bordärztin blinzelte. »Sind Sie Medizinerin?«
    Lowen nickte erneut. »Von der University of Pennsylvania. Spezialisiert auf Hämatologie und Nephrologie. Ich habe etwa drei Monate lang auf meinem Fachgebiet praktiziert, bis ich meine Tätigkeit als Beraterin für das US -Außenministerium übernahm.«
    »Doktor Lowen unterschlägt die Tatsache, dass ihr Vater Saul Lowen ist, der Außenminister der Vereinigten Staaten«, sagte Meyer lächelnd. »Und dass sie mehr oder weniger dazu

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