Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
sehen, ist ein Probe von Liu Congs Blut. Es besteht aus roten und weißen Blutkörperchen, Plättchen und noch etwas anderem, das wie SmartBlood-Nanobots aussieht. Für diejenigen von Ihnen, die von der Erde sind: SmartBlood ist die nicht-organische Substanz, die Soldaten der Kolonialen Verteidigungsarmee statt Blut in ihren Adern haben. Es kann viel mehr Sauerstoff aufnehmen als organisches Blut und hat noch weitere Vorteile.«
    »Wie ist das in Lius Blut gelangt?«, fragte Meyer.
    »Das ist eine interessante Frage«, sagte Wilson. »Fast genauso interessant wie die andere Frage, die ich habe. Sie lautet: Wann ist es in sein Blut gelangt?«
    »Wenn es nur in der Kolonialen Union benutzt wird, liegt die Vermutung nahe, dass es hier draußen passiert ist«, sagte Bourkou.
    »Das war auch mein erster Gedanke«, sagte Wilson. »Aber dann habe ich mir die Nanobots etwas genauer angesehen. Rufen Sie jetzt bitte die zweite Bilddatei auf, die ich Ihnen geschickt habe.«
    Sie sahen sich das nächste Bild an, das zwei sehr ähnliche Gebilde nebeneinander zeigte.
    »Das erste Objekt ist eine Nahaufnahme dessen, was wir in Lius Blut gefunden haben«, erklärte Wilson. »Das zweite ist ein tatsächlicher SmartBlood-Nanobot, der vor ein paar Stunden meinem Blutkreislauf entnommen wurde.« Er hielt seinen Daumen hoch, um den anderen den kleinen Einstich zu zeigen.
    »Für mich sehen sie völlig gleich aus«, sagte Meyer.
    »Ja, und ich vermute, das sollen sie auch«, sagte Wilson. »Erst wenn man sich ihr Innenleben genauer anschaut, bemerkt man einige Unterschiede. Wenn wir nicht mehr als die Ausrüstung der Clarke zur Verfügung hätten, würden wir diese Unterschiede gar nicht sehen können. Selbst mit den modernsten Geräten der Kolonialen Union hätte es einige Zeit gedauert. Aber zum Glück haben wir neues Spielzeug bekommen. Damit können Sie jetzt zum nächsten Bild umblättern.«
    Alle riefen die dritte Darstellung auf.
    »Ich erwarte nicht, dass Sie tatsächlich verstehen, was Sie da sehen, aber wer sich ein wenig mit SmartBlood auskennt, wird in der internen Struktur zwei wichtige Unterschiede bemerken. Der erste hat damit zu tun, wie die Nanobots Sauerstoff aufnehmen. Und der zweite betrifft den Funkempfänger des Bots.«
    »Was bedeuten diese Unterschiede?«, fragte Abumwe.
    »Sie bedeuten zum einen, dass die Bots erheblich mehr Sauerstoffmoleküle speichern können«, erklärte Wilson. »Allerdings tun sie weiter nichts damit. SmartBlood ist so konstruiert, dass es die Sauerstoffversorgung des Körpergewebes erleichtert. Doch das, was sich in Lius Blut befindet, tut das nicht. Es bindet einfach nur den Sauerstoff. Es holt sich den Sauerstoff aus den Lungen, hält ihn fest und lässt ihn nicht mehr los. Es bleibt also weniger Sauerstoff für die roten Blutkörperchen übrig und damit auch weniger für das Gewebe.«
    »Also hat dieses Zeug dafür gesorgt, dass Cong erstickt«, sagte Lowen.
    »Richtig«, bestätigte Wilson. »Und was den Empfänger betrifft, lassen sich mit dem BrainPal über einen verschlüsselten Kanal Befehle an das SmartBlood senden. Anschließend schaltet es automatisch wieder auf seine Hauptaufgabe zurück, den Sauerstofftransport.« Er zeigte auf Abumwes PDA . »Dieses Zeug arbeitet ebenfalls mit verschlüsselten Signalen. Aber die automatische Funktion ist abgeschaltet. Es erfüllt seine Aufgabe nur dann, wenn es ein Signal empfängt. Doch in diesem Fall kommt das Signal nicht von einem BrainPal.«
    »Sondern?«, fragte Meyer.
    Lowen hielt ein Gerät hoch. Es war Meyers Rauschgenerator.
    »Das kann nicht sein«, sagte Meyer.
    »Aber es ist so«, sagte Wilson. »Wir haben es genau überprüft. Was glauben Sie, weshalb wir so genau wissen, was dieses Zeug macht? Deshalb sagte ich, dass die viel interessantere Frage lautet, wann dieses Zeug in Lius Blut gelangt ist. Weil das hier …«, Wilson zeigte auf den Rauschgenerator, den Lowen nun auf dem Tisch abstellte, »… darauf hindeutet, dass es geschehen ist, bevor Sie die Erde verlassen haben.«
    »Wie haben Sie das Gerät gefunden?«, fragte Abumwe.
    »Wir sind Lius Todesumstände noch einmal genau durchgegangen«, sagte Stone. »Wir wussten, wann er gestorben ist, und wir wussten, dass diese Bots einen Sender benötigen, und Mr. Bourkou sagte, er hätte den Rauschgenerator eingeschaltet, um Lius Schnarchen zu übertönen.«
    »Sie glauben doch nicht, dass ich es absichtlich getan habe«, sagte Bourkou.
    »Sie haben ihn aktiviert, als Sie mit ihm

Weitere Kostenlose Bücher