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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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genauso illusorisch wie die Hoffnung, ein Raubtier könnte sich eines Tages mit Pflanzenkost begnügen. Das ging völlig an der Sache vorbei.
    Wilsons BrainPal meldete sich intern und von allen anderen Verhandlungsteilnehmern unbemerkt. Eine Nachricht von Lowen. Kannst du sprechen? , fragte sie.
    Nein, aber du kannst es , antwortete Wilson. Ich empfange dich über meinen BrainPal. Niemand sonst bekommt etwas davon mit.
    Moment, ich schalte auf den Sprachkanal um , sendete Lowen, dann empfing Wilson ihre Stimme. »Ich glaube, wir haben ein großes Problem«, sagte sie.
    Definiere »Problem« , erwiderte Wilson.
    »Wir haben die Autopsie abgeschlossen«, sendete Lowen. »Körperlich war mit Cong alles in Ordnung. Alles sieht gesund aus. Ein Mann in seinem Alter kann kaum in besserer Verfassung sein. Keine Brüche oder Aneurysmen, keine Organschäden oder Narben. Nichts. Es gibt keinen Grund, warum er nicht mehr am Leben sein sollte.«
    Und das deutet für dich auf eine Fremdeinwirkung hin?
    »Ja«, sagte Lowen. »Aber es gibt da noch eine andere Sache, weswegen ich dich kontaktiert habe. Ich habe sein Blut untersucht und darin eine Menge Anomalien gefunden. Besonders auffällig ist eine Konzentration von fremden Partikeln, die ich noch nie zuvor gesehen habe.«
    Giftige Bestandteile? , fragte Wilson.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Lowen.
    Hast du sie schon Stone gezeigt? , wollte Wilson wissen.
    »Noch nicht. Vorher wollte ich mit dir darüber reden. Kannst du Bilder empfangen?«
    Klar , sendete Wilson.
    »Okay, ich schicke es dir jetzt.«
    Die Benachrichtigung über eine eingegangene Bilddatei blinkte in Wilsons Sichtfeld auf. Er öffnete sie. Das sind Blutzellen , teilte er Lowen mit.
    »Nicht nur«, sagte Lowen.
    Wilson sah genauer hin und erkannte kleine Punkte zwischen den Zellen. Er zoomte sie näher heran. Die Punkte wurden größer und detailreicher. Wilson runzelte die Stirn, rief ein zweites Bild auf und verglich es mit dem ersten.
    Sie sehen aus wie SmartBlood-Nanobots , sendete er schließlich.
    »Das war auch meine Vermutung«, sagte Lowen. »Und das ist sehr schlecht. Weil sie nicht da sein sollten. Genauso wie Cong nicht tot sein sollte. Und wenn jemand nicht tot sein sollte und es keine organische Ursache gibt, an der er gestorben sein könnte, und wenn man gleichzeitig eine hohe Konzentration von fremden Partikeln in seinem Blut findet, drängt sich die Schlussfolgerung geradezu auf, dass beide Dinge etwas miteinander zu tun haben könnten.«
    Also glaubst du, dass jemand aus der Kolonialen Union das getan hat , erwiderte Wilson.
    »Ich habe keine Ahnung, wer das getan hat. Ich weiß nur, wie es aussieht.«
    Dazu wusste Wilson nichts mehr zu sagen.
    »Ich werde Stone berichten, was ich gefunden habe, und dann werde ich es auch Franz sagen müssen«, fuhr Lowen fort. »Ich bin mir sicher, dass Stone es Coloma und Abumwe mitteilen wird. Ich schätze, wir haben noch eine Stunde, bevor es schlimm wird.«
    Okay , sendete Wilson.
    »Wenn dir bis dahin irgendetwas einfällt, das die Katastrophe verhindern könnte, wäre mir das nur recht.«
    Ich werde sehen, was ich tun kann , antwortete Wilson.
    »Tut mir leid, Harry«, sagte Lowen und trennte die Verbindung.
    Wilson saß eine Weile schweigend da und beobachtete Abumwe und Duuduudu bei ihrem verbalen diplomatischen Tanz um ein ausgewogenes Verhältnis von Raumschiffen und biomedizinischen Scannern. Dann schickte er eine dringende Nachricht an Abumwes PDA .
    Machen Sie zehn Minuten Pause. Vertrauen Sie mir.
    In den folgenden Minuten bemerkte Abumwe die Nachricht gar nicht, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt war, auf Duuduudu einzuprügeln. Als es dem Vertreter der Burfinor schließlich gelang, zu Wort zu kommen, warf sie einen Blick auf ihren PDA und dann zu Wilson. Ihr Gesicht nahm kaum merklich einen Ausdruck an, den sonst niemand als Soll das ein gottverdammter Witz sein? interpretieren konnte. Wilson antwortete mit einem gleichermaßen subtilen Mienenspiel, von dem er hoffte, dass Abumwe es als Das soll kein gottverdammter Witz sein verstand. Die Botschafterin starrte ihn noch etwa eine Sekunde lang an, dann unterbrach sie Duuduudu, um ihn um eine kurze Pause zu bitten. Duuduudu war verwirrt, weil er dachte, dass er soeben die Oberhand gewonnen hatte, doch er stimmte zu. Abumwe winkte Wilson, ihr nach draußen zu folgen.
    »Sie scheinen vergessen zu haben, was ich Ihnen gestern Nacht erklärt habe«, sagte Abumwe.
    »Lowen hat in Lius Blut etwas

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