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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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KVA gibt. Und wir wissen, dass auch jemand auf der Erde die Fäden zieht.«
    »Und wenn sie eine Botschaft an uns loswerden wollen oder eine Aktion planen, wäre dies der beste Zeitpunkt und der beste Ort, es zu tun«, fügte Abumwe hinzu.
    Coloma nickte. »Vor allem, weil die Koloniale Verteidigungsarmee weder Schiffe noch Personal in oder an der Erdstation hat, abgesehen von Lieutenant Wilson.«
    »Und Ihnen«, sagte Abumwe.
    »Richtig«, bestätigte Coloma. »Mein vorrangiger Befehl lautet, dass ich auf ankommende Schiffe achten soll. Man hat mir den Flugplan für sämtliche Schiffe übermittelt, von der Kolonialen Union oder sonst wo, die in den nächsten sechsundneunzig Stunden an der Erdstation erwartet werden. Außerdem hat man mir Zugang zu den Flugüberwachungssystemen der Station gegeben, damit ich die Kommunikation mit den Schiffen verfolgen kann. Wenn mir irgendetwas verdächtig vorkommt, soll ich die Erdstation alarmieren und die Daten an eine Drohne senden, die sich in Skip-Distanz bereithält, worauf sie unverzüglich zur Phoenix-Station skippen wird.«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass die Gefahr nicht von außerhalb, sondern von der Erde kommt«, wandte Abumwe ein. »Die Bohnenstange der Erdstation wurde schon einmal bombardiert. Im Augenblick gibt es an verschiedenen Orten auf der Erde Demonstrationen gegen das Gipfeltreffen mit der KU . Die Unruhen könnten leicht für irgendwelche Aktionen ausgenutzt werden.«
    »Das wäre möglich, aber ich glaube nicht, dass das die Hauptsorge der KVA ist. Die Strategen scheinen einen Angriff durch ein Raumschiff viel wahrscheinlicher zu halten.«
    »Was macht Sie so sicher?«, fragte Abumwe.
    »Die Tatsache, dass die KVA mir neben den Befehlen noch etwas anderes gegeben hat«, sagte Coloma.
    »Was zum Teufel hat die Koloniale Union also wirklich vor?«, wollte Lowen von Wilson wissen. Die beiden tranken zusammen mit Schmidt und Hirsch ihre dritte Runde in der Messe.
    Wilson lächelte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Das ist die Stelle, wo ich Überraschung heucheln und beteuern sollte, dass die Koloniale Union nur aus den besten und reinsten Motiven heraus handelt, nicht wahr?«
    »Klugscheißer«, sagte Lowen.
    Wilson prostete ihr mit seinem Glas zu. »Du kennst mich viel zu gut.«
    »Aber die Frage war ernst gemeint«, sagte Lowen.
    »Ich weiß«, sagte Wilson. »Und meine ernst gemeinte Antwort lautet, dass ich darüber genauso viel weiß wie du.« Er deutete auf Schmidt. »Oder wie jeder von uns.«
    »Wir haben unsere neuen Anweisungen etwa eine Stunde vor unserem Eintreffen an Bord der Erdstation erhalten«, sagte Schmidt. »Das Ganze hat uns genauso überrascht wie euch.«
    »Warum macht ihr es auf diese Weise?«, fragte Hirsch. »Ich bin kein Diplomat, also könnte es sein, dass ich ein paar Schachzüge auf höchster Ebene übersehe, aber wie es scheint, agiert ihr hier einfach nur aus dem Bauch heraus.«
    »Genau danach soll es aussehen«, sagte Lowen. »Erweckt den Eindruck, dass diese Station an die Delegierten von der Erde verpachtet werden soll, um ihren Plan zu durchkreuzen, einvernehmlich berechtigte Sorgen anzusprechen, die sie mit der Kolonialen Union haben. Erweckt auch bei den tatsächlichen Diplomaten der KU diesen Eindruck, damit sie auch gar nicht in der Lage sind, etwas anderes zu tun, als den Delegationen zuzuhören, wie sie miteinander um die Verpachtung der Station konkurrieren. Wechselt das Gesprächsthema und die Sichtweise der Erde auf die Koloniale Union. Nein, David, es soll nach absoluter Planlosigkeit aussehen. Aber ich gehe jede Wette ein, dass die Koloniale Union diese Strategie schon seit langer Zeit geplant hat. Und bis jetzt läuft alles exakt so, wie man es haben wollte.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Bier.
    »Tut mir leid«, sagte Wilson.
    »Ich gebe nicht dir die Schuld«, sagte Lowen. »Du bist genauso ein Werkzeug wie wir alle. Obwohl du zumindest im Moment viel mehr Spaß als die meisten anderen zu haben scheinst.«
    »Er hat Bier getrunken und Leute verprügelt«, sagte Schmidt. »Wem würde das nicht gefallen?«
    »Sagt ausgerechnet der Mann, der sich hinter der Theke versteckt hat, während ich es mit vier Kerlen auf einmal zu tun hatte«, sagte Wilson.
    »Du hast mir gesagt, dass ich Bier holen soll«, rechtfertigte sich Schmidt. »Ich habe nur meine Befehle befolgt.«
    »Außerdem werden Captain Hirsch und ich morgen eine sehr wichtige Angelegenheit erledigen«, sagte Wilson.
    »Richtig«,

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