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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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»Können wir es um elf machen?«, fragte sie. »Dann habe ich eine fünfzehnminütige Pause zwischen zwei Gesprächen. Eigentlich wollte ich sie zum Pinkeln nutzen, aber wir können es auch so machen.«
    »Ich bin nicht für deine Blase verantwortlich«, sagte Wilson.
    »Das werde ich mir merken«, sagte Lowen und steckte den PDA wieder ein. »Wenigstens habe ich hin und wieder Zeit zum Pinkeln. Ich kenne einige Leute, die so viele Termine haben, dass bei ihnen ein hohes Risiko für Nierenerkrankungen besteht.«
    »Hier gibt es viel zu tun«, sagte Wilson.
    »Nun ja«, sagte Lowen. »Das passiert, wenn eine Seite der Verhandlungsteilnehmer eine Bombe auf die Terminplanung wirft und damit ein bestens vorbereitetes Gipfeltreffen in ein verdammtes Chaos verwandelt, Harry.«
    »Tut mir leid«, sagte Wilson ein weiteres Mal.
    »Damit wären wir wieder beim Thema Arroganz«, sagte Lowen. »Du erinnerst dich. Wir beide haben schon einmal darüber gesprochen. Das größte Problem der Kolonialen Union ist ihre Arroganz. Das hier ist ein perfektes Beispiel dafür. Statt sich mit den Nationen der Erde zusammenzusetzen, um über die Folgen unserer jahrhundertelangen Isolation zu sprechen, greift sie lieber auf einen Taschenspielertrick zurück und lenkt uns mit der Verpachtung der Station ab.«
    »Ich erinnere mich auch daran, dir gesagt zu haben, dass du an den Falschen geraten bist, wenn du möchtest, dass jemand die Praktiken der Kolonialen Union verteidigt. Obwohl ich feststellen muss, und es ist wirklich nur eine sachliche Feststellung, dass der Plan der Kolonialen Union wunderbar zu funktionieren scheint.«
    »Er funktioniert jetzt «, sagte Lowen. »Ich gebe gern zu, dass er eine gute kurzfristige Lösung darstellt. Aber langfristig werden die Probleme dadurch nicht verschwinden.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Wilson.
    »Zum Beispiel die Frage, was die Koloniale Union tun wird, wenn die Vereinigten Staaten, China und Europa sich einig sind, dass die KU uns die Erdstation einfach als Entschädigung geben sollte. Vergessen wir den Quatsch mit der Verpachtung. Der Wert einer Raumstation wäre ein beträchtlicher Anteil des Gewinns, den die Koloniale Union erzielt hat, als ihr zwei Jahrhunderte lang kostenlose Arbeitskräfte und Sicherheitspersonal zur Verfügung gestellt wurden. Unter dem Strich wäre es immer noch ein gutes Geschäft für euch.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob die Koloniale Union dieser Theorie beipflichten wird«, sagte Wilson.
    »Wir brauchen euer Einverständnis gar nicht«, sagte Lowen. »Wir müssten einfach nur abwarten. Die Koloniale Union ist ohne neue Kolonisten und Soldaten nicht überlebensfähig. Ich bin davon überzeugt, dass eure Ökonomen und Militärexperten das längst festgestellt haben. Ihr braucht uns mehr als wir euch.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass die naheliegende Antwort darauf lautet, dass euch nicht gefallen würde, was mit der Erde geschieht, wenn die Koloniale Union scheitert«, sagte Wilson.
    »Wenn es nur um die Erde gehen würde, hättest du recht«, sagte Lowen. »Aber es gibt noch eine Option B.«
    »Du meinst den Beitritt zur Konklave«, sagte Wilson.
    »Genau«, sagte Lowen.
    »Dazu müsste sich die Erde erheblich besser organisieren, als sie sich jetzt präsentiert«, sagte Wilson. »Die Konklave mag es nicht, wenn sie sich mit verschiedenen Interessengruppen auf einem Planeten auseinandersetzen muss.«
    »Ich glaube, dazu würden wir die nötige Motivation aufbringen. Wenn die Alternativen darin bestehen, entweder ein Zwangsbündnis mit unseren ehemaligen Unterdrückern einzugehen oder zum Kollateralschaden zu werden, wenn die ehemaligen Unterdrücker in die Knie gehen.«
    »Aber dann wäre die Menschheit gespalten«, sagte Wilson. »Und das wäre nicht gut.«
    »Für wen?«, konterte Lowen. »Für die Menschheit? Oder für die Koloniale Union? Das ist nämlich nicht dasselbe, musst du wissen. Wenn es zu einem menschlichen Schisma kommt, wer wird am Ende die Schuld daran tragen? Nicht wir , Harry. Nicht die Erde.«
    »Du musst mich von nichts überzeugen, Dani«, sagte Wilson. »Welchen Stellenwert hat diese Argumentation also für die US -Delegation?«
    Lowen runzelte die Stirn.
    »Aha«, sagte Wilson.
    »Man sollte meinen, dass die Vetternwirtschaft mir hier aus der Patsche helfen müsste«, sagte Lowen. »Es sollte ein oder zwei Vorteile haben, wenn man die Tochter des amerikanischen Außenministers ist, vor allem dann, wenn ich recht habe. Aber es gibt da das

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