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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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Körper ist immer noch in Topform, ob du ihn nun benutzt oder nicht. Deine Reflexe sind immer noch genauso schnell. Du bist immer noch genauso kräftig. Schau dich an, Harry. An dir ist nichts schlaff oder weich. Du bist genauso gut in Form wie jeder Soldat im Einsatz.«
    »Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Wirklich nicht?«, erwiderte Schmidt. »Dann möchte ich dich etwas fragen, Harry. Alle anderen an Bord dieses Schiffs sind unmodifizierte Menschen. Gibt es hier irgendjemanden, den du nicht im direkten Kampf überwältigen könntest?«
    »Nein, das nicht. Aber ihr alle seid weich «, sagte Wilson.
    »Danke für diese Einschätzung«, sagte Schmidt und nahm einen Schluck von seinem Drink.
    »Ich will darauf hinaus, dass mein Körper zwar für den Kampf optimiert wurde, ich aber seit sehr langer Zeit kein Soldat mehr war. Kämpfen ist nicht wie Fahrradfahren, Hart. Du kannst nicht ohne Übung einfach wieder damit anfangen. Wenn diese Leute so wild darauf sind, die KVA in Aktion zu sehen, schickt eine Skip-Drohne nach Phoenix und fordert eine Einheit an. In ein paar Tagen könnte sie hier sein, wenn ihr der Anfrage höchste Priorität zuweist.«
    »So viel Zeit haben wir nicht, Harry«, sagte Schmidt. »Die Korba wollen die Kampfvorführung heute Abend sehen. Um genau zu sein …«, Schmidt rief die Zeitanzeige seines PDA ab, »… in knapp viereinhalb Stunden.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben uns heute früh darauf angesprochen, Harry«, sagte Schmidt. »Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich zu lange gewartet habe, es dir zu sagen. Wir haben ihnen von dir erzählt, sie haben die Bitte geäußert, und zehn Minuten später musste ich zum Shuttle hetzen, um zur Clarke zurückzufliegen und mit dir darüber zu reden. Und hier bin ich.«
    »Was ist das für ein ›Geschicklichkeitswettbewerb‹, an dem ich teilnehmen soll?«, fragte Wilson.
    »Das ist irgendein ritualisierter Kampf. Er wird körperlich ausgefochten, aber als Sport betrieben. Wie Karate oder Fechten oder Ringen. Es gibt drei Runden, und man bekommt Punkte. Es gibt Schiedsrichter. Wie ich es verstanden habe, ist die Sache überwiegend harmlos. Du wirst nie tatsächlich in Gefahr geraten.«
    »Außer dass ich geschlagen werde«, sagte Wilson.
    »Das wird verheilen«, sagte Schmidt. »Außerdem kannst du zurückschlagen.«
    »Ablehnen kann ich nicht, vermute ich.«
    »Natürlich kannst du ablehnen«, sagte Schmidt. »Und wenn diese Mission scheitert und wir alle in Scheißjobs versetzt werden und sich die Korba mit unseren Feinden verbünden und anfangen, Menschenkolonien zu überfallen, kannst du dich mit dem Gedanken trösten, dass wenigstens du unverletzt aus dieser Sache herausgekommen bist.«
    Wilson seufzte und trank sein Glas aus. »Du bist mir etwas schuldig, Hart. Nicht die Koloniale Union, sondern du .«
    »Damit kann ich leben.«
    »Gut«, sagte Wilson. »Also sieht der Plan so aus, dass wir runtergehen, ich gegen einen von ihnen kämpfe, mich ein wenig verprügeln lasse und wir anschließend glücklich und zufrieden zurückkehren.«
    »Im Großen und Ganzen«, sagte Schmidt.
    » Im Großen und Ganzen? «, fragte Harry.
    »Ich soll dir zwei Bitten von Botschafterin Abumwe übermitteln«, sagte Schmidt. »Mit der Anmerkung, dass die ›Bitten‹ folgendermaßen gemeint sind: Sie sagte, wenn du nicht alle beide erfüllst, wird sie Mittel und Wege finden, den Rest deiner natürlichen Lebensdauer mit nicht enden wollendem Kummer und Leid zu erfüllen.«
    »Tatsächlich«, sagte Wilson.
    »Sie hat ihre Worte sehr präzise gewählt«, versicherte Schmidt ihm.
    »Reizend«, sagte Wilson. »Wie lauten die Bitten?«
    »Die erste lautet, dass du eine gute Figur machen sollst. Wir müssen den Korba von Anfang an zeigen, dass die KVA nicht ohne Grund den Ruf hat, den sie hat.«
    »Ich weiß nicht, nach welchen Regeln der Kampf stattfinden soll, wie die Sache abläuft und ob ich überhaupt körperlich imstande bin, ihn zu bestehen. Aber klar, warum nicht? Ich werde eine gute Figur machen. Wie lautet die zweite Bitte?«
    »Dass du verlierst«, sagte Schmidt.
    »Die Regeln sind ganz einfach«, sagte Schmidt, als er für den Korba übersetzte, der vor ihnen stand. Normalerweise würde Wilson dazu seinen BrainPal benutzen – den Computer in seinem Kopf –, aber er hatte kein Übersetzungsprogramm für diese Sprache, da ihm der Zugang zu den Datenbanken der Clarke verwehrt wurde. »Es gibt drei Runden: eine mit der Bongka – das ist so etwas wie ein Kampfstab,
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