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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Sie winkte Jefferson zu und zeigte auf eine der Leichen. »Schauen Sie nach, ob dieser hier einen ID -Chip hat. Kolonisten lassen sie sich manchmal implantieren, damit sie sich gegenseitig lokalisieren können.«
    »Soll ich in der Leiche danach suchen?«, fragte Jefferson mit offenkundigem Entsetzen.
    »Pingen Sie den Chip an«, erwiderte Lee ungeduldig. »Benutzen Sie Ihren BrainPal. Wenn es einen Chip gibt, wird er antworten.«
    Wilson wandte sich von der wahrlich fesselnden Unterhaltung zwischen Lee und Jefferson ab und drang tiefer in die Hütte vor. Die Leichen befanden sich in einem offenen Bereich, von dem er genauso wie Lee vermutete, dass er für Kolonistenversammlungen genutzt worden war. Weiter drinnen gab es zwei stark beschädigte Kabinen und einen kleinen abgeschlossenen Raum.
    Die Kabinen lagen in Trümmern, doch der Raum schien, zumindest von außen betrachtet, unversehrt zu sein. Wilson hoffte, dass darin die Computer- und Kommunikationshardware der Kolonie untergebracht war.
    Die Tür zu dem Raum war zugesperrt. Wilson ruckelte ein paarmal am Türgriff, um sich ganz sicher zu sein, dann widmete er sich der anderen Seite der Tür. Er zog ein Multifunktionswerkzeug hervor, konfigurierte es zu einer kleinen Brechstange und hebelte die Stifte der Scharniere heraus. Dann stellte er die Tür zur Seite und blickte in den Raum.
    Sämtliche technischen Geräte waren bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert worden.
    »Scheiße«, sagte Wilson. Dann trat er trotzdem ein, um zu sehen, ob noch irgendetwas zu retten war.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte Lee ein paar Minuten später, als sie in den Türeingang trat.
    »Wenn jemand gern puzzelt, dürfte er hiermit sehr viel Spaß haben.« Wilson erhob sich und zeigte auf die Reste der Einrichtung.
    »Also gibt es hier nichts, womit Sie etwas anfangen können«, sagte Lee.
    »Nein.« Wilson bückte sich und hob etwas auf, das er Lee hinhielt. »Das war früher einmal ein Datenspeicher. Man hat dafür gesorgt, dass er nicht mehr zu gebrauchen ist. Ich könnte ihn mitnehmen und trotzdem versuchen, noch etwas herauszuholen, aber ich würde mir keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    »Vielleicht haben einige Privatcomputer oder mobile Geräte der Kolonisten überlebt«, sagte Lee. »Ich werde meine Leute anweisen, sie einzusammeln.«
    »Das wäre nett«, sagte Wilson. »Aber wenn die externen Geräte von diesem Zentralserver abhängig waren, könnte auch alles andere gelöscht worden sein.«
    »Das hier wurde nicht zufällig während der Kämpfe zerstört«, sagte Lee.
    Wilson schüttelte den Kopf und deutete auf die Trümmer. »Der Raum war abgeschlossen. Es gibt keine sonstigen Schäden an diesem Teil des Gebäudes. Und für mich sieht es nach einer systematischen Zerstörung aus. Wer auch immer das getan hat, war nicht an den gespeicherten Daten interessiert und wollte auch nicht, dass jemand anders sie auswerten kann.«
    »Aber Sie haben gesagt, dass die Tür abgeschlossen war«, gab Lee zu bedenken. »Die unbekannten Angreifer haben sich nicht die Zeit genommen, die Computerdaten auszuwerten.«
    »Richtig«, sagte Wilson und blickte dann zu Lee. »Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie etwas über die Leichen herausgefunden?«
    »Ja, nachdem Jefferson schließlich verstanden hat, wie er es machen muss«, sagte Lee. »Martina und Vasily Ivanovich. Mangels gegenteiliger Beweise habe ich sie zu den zwei Personen ernannt, die sich hier um die Computer gekümmert haben. Ich habe den Teams gesagt, dass sie auch bei den anderen Leichen nach ID -Chips suchen sollen.«
    »Haben Sie mehr als nur ihre Namen?«, fragte Wilson.
    »Die üblichen biometrischen Daten«, sagte Lee. »Mit der Tübingen habe ich Kontakt aufgenommen, um zu überprüfen, ob es in unseren Datenbanken mehr über sie gibt, aber Fehlanzeige. Allerdings habe ich auch nicht damit gerechnet, es sei denn, sie sind ehemalige KVA -Angehörige.«
    »Einfach nur zwei weitere Dummköpfe, die an einem spektakulären unklugen Kolonisationsversuch teilgenommen haben«, sagte Wilson.
    »Gemeinsam mit einhundertfünfzig weiteren Dummköpfen«, fügte Lee hinzu.
    »Damit ist die Koloniale Union wieder um einen winzigen Bruchteil kleiner geworden«, sagte Wilson.
    Lee schnaufte nur.
    Aus einiger Entfernung war zu hören, wie sich jemand übergab. Lee reckte den Hals. »Oh, das ist Jefferson. Er ist zusammengeklappt.«
    Wilson erhob sich und warf einen Blick nach draußen. »Es hat ein wenig länger gedauert, als ich

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