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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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erwischen zu lassen, wenn Sie so etwas tun«, sagte sie schließlich.
    »Das verstehe ich voll und ganz, Ma’am«, sagte Schmidt und wandte sich zum Gehen.
    »Schmidt«, sagte Abumwe.
    »Ja, Ma’am.«
    »Ihnen ist bewusst, dass ich vorhin impliziert habe, Sie wären nur deshalb bei mir geblieben, weil Sie größtenteils unnütz sind.«
    »Ja, diesen Eindruck hatte ich«, gab Schmidt nach kurzer Pause zu.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Abumwe. »Also beweisen Sie mir jetzt das Gegenteil.« Sie wandte ihren Blick wieder der Clarke zu.
    O Mann, Harry , dachte Schmidt, als er fortging. Ich hoffe, du hast in diesem Moment einen einfacheren Job als ich.
    Das Shuttle von der Tübingen traf die Atmosphäre des Planeten wie ein Stein, der gegen eine Lehmmauer prallte. Es wurde heiß und schüttelte die Soldaten der Kolonialen Verteidigungsarmee wie Maiskörner in einer Popcornmaschine durch.
    »Nett«, sagte Lieutenant Harry Wilson, ohne jemanden direkt anzusprechen. Dann wandte er sich seiner Offizierskollegin Lieutenant Heather Lee zu, der Anführerin des Trupps. »Es ist schon komisch, dass sich etwas so Simples wie Luft so holprig anfühlen kann.«
    Lee zuckte mit den Schultern. »Wir haben Gurte«, sagte sie. »Und das hier ist kein Vergnügungsausflug.«
    »Ich weiß«, sagte Wilson. Das Shuttle wurde erneut durchgerüttelt. »Aber das war für mich immer der Teil einer Mission, der mir am wenigsten Spaß gemacht hat. Abgesehen von … Sie wissen schon. Schießen und töten und beschossen werden und vielleicht von Aliens gefressen werden.«
    Lee schien ganz und gar nicht von Wilson beeindruckt zu sein. »Es ist schon recht lange her, seit Sie das letzte Mal auf einem Planeten abgesetzt wurden, nicht wahr, Lieutenant?«
    Wilson nickte. »Meine Dienstzeit habe ich im aktiven Kampfeinsatz absolviert und wurde dann in die Forschung und schließlich als technischer Berater zum diplomatischen Korps versetzt. Dort wird man nicht allzu oft abgesetzt. Und wenn doch, dann kommt man ruhig und entspannt runter.«
    »Dann betrachten Sie das hier als Auffrischungskurs«, sagte Lee. Wieder wurden sie heftig durchgeschüttelt. Etwas knirschte besorgniserregend.
    »Der Weltraum«, sagte Wilson und ließ sich zurück in seine Gurte sinken. »Einfach fantastisch !«
    »Es ist fantastisch«, sagte der Soldat neben Lee. Automatisch fragte Wilson seinen BrainPal nach der Identität des Mannes. Im nächsten Moment schwebte Text über dem Kopf des Soldaten, und Wilson wusste nun, dass er mit Private Albert Jefferson sprach. Wilson warf einen kurzen Blick zu Lee, der Anführerin, die mit der Andeutung eines Schulterzuckens antwortete, als wollte sie sagen: Er ist neu .
    »Ich habe versucht, sarkastisch zu sein, Private«, sagte Wilson.
    »Ich weiß, Sir«, sagte Jefferson. »Aber ich meine es ernst. Der Weltraum ist fantastisch. All das hier. Es ist Ehrfurcht gebietend.«
    »Nun ja, abgesehen von der Kälte und dem Vakuum und dem unerträglich lautlosen Tod, der einen hier erwartet«, sagte Wilson.
    »Tod?« Jefferson lächelte. »Ich bitte den Lieutenant um Entschuldigung, aber der Tod war auf der Erde. Wissen Sie, was ich noch vor drei Monaten gemacht habe, Sir?«
    »Alt sein, vermute ich«, sagte Wilson.
    »Ich war an einen Dialyseapparat angeschlossen und habe gebetet, dass ich es bis zu meinem fünfundsiebzigsten Geburtstag schaffe. Ich hatte bereits eine Transplantation bekommen, und man wollte mir keine zweite geben, weil sie wussten, dass es sowieso bald mit mir vorbei sein würde. Es war billiger, mich an die Maschine anzuschließen. Ich hätte es fast nicht geschafft. Aber dann wurde ich fünfundsiebzig, ließ mich rekrutieren, und eine Woche später – Bumm! Neuer Körper, neues Leben, neue Karriere. Der Weltraum ist fantastisch!«
    Das Shuttle traf auf irgendeine Lufttasche, und das Gefährt überschlug sich, bevor der Pilot es wieder stabilisieren konnte. »Es gibt da nur das kleine Problem, dass man vielleicht töten muss«, sagte Wilson zu Jefferson. »Oder getötet wird. Oder vom Himmel fällt. Sie sind jetzt Soldat. Das sind die Berufsrisiken.«
    »Ein fairer Handel«, sagte Jefferson.
    »Wirklich?«, fragte Wilson. »Ihre erste Mission?«
    »Ja, Sir«, sagte Jefferson.
    »Es würde mich interessieren, ob Ihre Antwort in einem Jahr noch genauso lautet.«
    Jefferson grinste. »Sie scheinen zur ›Das Glas ist halb leer‹-Fraktion zu gehören, Sir.«
    »Genau genommen gehöre ich zur ›Das Glas ist halb leer, und der

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