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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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und Tauranern, in der Erforschung des Weltalls einen großen Schritt voranbringen, Commodore Chi“, entgegnete Satury etwas prophetisch und beschloss damit die erste gemeinsame Besprechung mit diesen insektoiden Wesen aus einer anderen Welt.
    Anschließend wurde dann noch Wissenschaftsberater Xi aus dem Dienst der Raumstation „Ni-cos“ entlassen und musste nun vorläufig erst einmal als Botschafter des tauranischen Volkes auf der „Omikron“ bis zu deren Rückkehr zur Croma seinen Pflichten nachkommen, um schließlich als erstes Wesen einer anderen hochintelligenten Spezies dauerhaft auf diesem Planeten zu leben und seinen Dienst zu versehen! – Für Vitary Selecun, als den wissenschaftlichen Leiter der „Omikron“, im Gegenzug wäre dies vorerst absolut unzumutbar gewesen! In solch einer Atmosphäre, welche auf der Station „Ni-cos“ herrschte, seinen Dienst als Botschafter auszuüben, war für einen Cromatiner ohne dauerhaftes Tragen eines Raumanzuges einfach nicht möglich. Den Tauranern allerdings machte es wesentlich weniger aus, in der sauerstoffreichen Luft zu leben und zu arbeiten, welche ja auf der „Omikron“ und auch auf der gesamten Croma herrschte und fast den doppelten Prozentsatz dieses lebenswichtigen Gases beinhaltete, als einem Cromatiner, der in dieser stickigen und von verwesenden Gerüchen durchsetzten Atmosphäre des Planeten Daros oder der Raumbasis kaum atmen konnte! – Und dann auch noch stundenlang, wie zum Beispiel bei Empfängen oder größeren diplomatischen Zusammenkünften, diesen Raumanzug zu tragen, konnte auf Dauer sehr belastend sein!
    Commodore Chi und Captain Rho und ihre jeweiligen Bediensteten wurden jedenfalls nach ihrer Verabschiedung vom künftigen Botschafter Xi und seinem „Diener“ mit Lancet eins und einer Begleitung von sechs GSD-Offizieren zurück zur Raumstation „Ni-cos“ gebracht. Nachdem das Lancet dann aber zurückgekehrt war und wieder in der riesigen Raumtransporterhalle der „Omikron“ stand, gab Satury den Befehl, zurück zum heimatlichen Planeten zu fliegen. Ziemlich befremdlich schauten sich dabei unterdessen alle in der Kommandozentrale anwesenden Astronauten, welche nicht an der Besprechung mit den Tauranern teilgenommen hatten, gegenseitig an. Doch trotz einiger Nachfragen und auch mehrfachen Murrens, ob der nun ausbleibenden Abenteuer bei der Entdeckung eines fremden Planetensystems, freuten sich im Endeffekt schließlich dann doch fast alle, dass es nach einer solch kurzen Reise bereits wieder nach Hause ging.
    Der zukünftige Botschafter der Tauraner und sein ganz persönlicher „Diener“ aber bekamen umgehend vom Commander höchstpersönlich ein eigenes Quartier auf Ebene sieben zugewiesen, welches Uronjas Techniker vom Wartungstrupp selbstverständlich mit derselben miefigen, heißen und stickigen Atmosphäre versorgten, die Saturys Delegation auf der Raumbasis gemessen hatte. Über eine eigens dafür installierte Belüftungsleitung, die von der Lebenserhaltungssektion aus, welche sich viel weiter unten auf Ebene dreißig neben der Energiezentrale befand, ausging, wurde dieses Mikroklima ab sofort stets aufrechterhalten. Der tauranische Botschafter jedenfalls und auch sein Bediensteter schienen darüber äußerst glücklich zu sein, auch wenn man es ihnen auf Grund ihres insektoiden Wesens absolut nicht ansah. Satury aber wollte damit auf jeden Fall erst einmal im Namen aller Cromatiner einen guten Eindruck bei diesem Xi hinterlassen, denn er und sein flügelloser Begleiter sollten sich nicht wie Gefangene oder gar Kriegstrophäen auf diesem, für die beiden wohl recht fremdartig wirken müssenden Raumschiff vorkommen. Es war nämlich ohnehin schon schlimm genug, dass diese beiden Tauraner, wenn sie und der Commander auf der „Omikron“ zwecks Kennenlernen der cromatinischen Technik und Lebensweise, äußerst häufig von den Astronauten und erst recht von den Kindern und Jugendlichen, welche ebenfalls recht zahlreich an Bord anzutreffen waren, wie seltene Ausstellungsstücke angestarrt und beäugt wurden, denn noch nie hatten Cromatiner je zuvor solche fremdartig wirkenden Lebewesen gesehen!

70
STUMM WIE EIN FISCH

    Manjuc schaute sich den Dienstplan seines Bruders an, welchen er bei den verschiedensten Unterlagen auf dem kleinen Schreibtisch in seiner Unterkunft liegen hatte. Esrun hatte immer noch Nachtdienst, das heißt, dass er während der zweiten Tageshälfte von fünfzehn Uhr abends bis fünf Uhr morgens in der

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