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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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„Laurentia-Straße“, führte die Schienenröhre nach langer Zeit endlich wieder an die Oberfläche und die Sonne Alpha Aurigae erhellte die einzelnen Zugabteile mit ihrem bläulich-weißen Licht. Der Grund dafür war schließlich der, dass die Strecke nun über ein brückenartiges Meeresgestell von über dreihundert Kilometern Länge führte, um auf der laurentischen Seite wieder im Untergrund zu verschwinden. Die Hälfte der Fahrt war zu diesem Zeitpunkt bereits überstanden und außer in den riesigen laurentischen Hafenstädten Siraklint und Tabeno sah man das Sonnenlicht nicht noch einmal. Dies hieß aber nicht, dass es die ganze Zeit etwa dunkel im Zug gewesen wäre! Ähnlich wie in den Raumschiffen waren über den Passagierabteilen und Verbindungsgängen der röhrenähnlichen Waggons unzählige Leuchtplatten eingearbeitet, welche eine dem Tageslicht nachempfundene Helligkeit ausstrahlten.
    Da diese Schwebebahn von der CORA eigens für diese Astronautentruppe gechartert war, fuhr der Zug direkt bis zum Kosmodrom „K-12“, der natürlich mehrere Kilometer außerhalb des Stadtgebietes von Tianaco, der gesamtcromatinischen Hauptstadt und mit achtzig Millionen Einwohnern auch mit Abstand größten Stadt der Croma, lag. Die Bahnstation befand sich direkt neben dem Dienst- und Abfertigungsgebäude des Kosmodroms und so hatten die zweihundertfünfzig Astronauten keine allzu weiten Wege mehr zu laufen.
    In der Empfangshalle wurden sie dann von Commander Picary Jannac, dem Kommandanten dieses Kosmodroms, von Katuna Muranuc, der obersten Chefin des GSD, und von Palius Senray, dem Leiter der Abteilung für außercromatinisches Leben im RdW, herzlichst begrüßt.
    „Meine hochverehrten Astronauten und künftigen Besatzungsmitglieder des neuen Raumkreuzers ‚Omikron‘!“, begann der hagere und völlig bartlose Picary Jannac seine kurze Ansprache. „Ich begrüße euch hier in den bescheidenen Wänden des hauptstädtischen Kosmodroms ‚K-12‘. Wie ihr alle sicherlich schon wisst, besteigt ihr heute eines der fünf nigelnagelneuen, in den letzten eineinhalb Jahren von den fünf Raumwerften der Croma gebauten, hochmodernsten Raumschiffe. Es ist die ‚Omikron‘, Baureihe RK-3. Die vier anderen Schiffe dieser Serie, die ‚Epsilon‘, die ‚Sigma‘, die ‚Theta‘ und die ‚Omega‘, stehen in anderen Kosmodromen bereit und warten dort ebenfalls auf ihre ersten Besatzungen und Einsätze. Diese fünf Schiffe wurden nach völlig neuen Prinzipien konstruiert und sind nicht für Starts und Landungen in Unterwasser-Kosmodromen geeignet, daher auch unser ‚K-12‘ als Startplatz.
    Die ‚Omikron‘ tritt als erstes dieser Raumschiffe eine Reise ins Weltall an, weshalb ihr hier heute auch solch einen besonderen Empfang erlebt. Nachher soll übrigens noch ein großes Feuerwerk während eures Starts stattfinden. Lasst euch also davon nicht unnötig irritieren. – So, nun möchte noch unsere verehrte Katuna Muranuc, die oberste Chefin des allseits beliebten Galaktischen Sicherheitsdienstes, ein paar Worte an euch richten. – Bitte, Katuna!“, und Picary Jannac lächelte dabei verschmitzt die etwas ältere Frau und „Mutter“ der cromatinischen „Raumfahrer-Polizei“ schräg von der Seite an. Diese spitze Bemerkung und den einhergehenden schiefen Blick des Kosmodrom-Kommandanten missachtend, trat die schon leicht ergraute und mit etlichen Sorgenfalten versehene, mit der Uniform des GSD gekleidete und dabei recht locker wirkende Chefin aller Sicherheitsleute der CORA einige Schritte vor und ergriff schließlich als zweite Rednerin das Wort.
    „Astronauten der Croma! Wie ihr ja sicherlich alle wisst, sind unsere bisherigen Raumschiffe nie mit irgend welchen Waffen ausgestattet gewesen, höchstens mit Strahlenwerfern, die zum Zertrümmern von kleinen Asteroiden, Wrackteilen oder sonstigen, im All herumirrenden Körpern dienten. – Nun, nach dem Angriff dieser Fremden Wesen vor eineinhalb Jahren haben wir unsere Einstellung, was die Stationierung von Waffen auf Raumschiffen betrifft, drastisch geändert. Die neue RK-3-Baureihe stellt somit ein Novum in der cromatinischen Raumfahrt dar! Sie wurde mit den besten und modernsten Strahlenwaffen, Schutzschilden und Sensoren ausgestattet, die unsere Wissenschaft bislang entwickelt hat! Aus diesem Grunde haben die CORA und der GSD gemeinsam beschlossen, die bisherige Mannschaftsstärke von GSD-Angehörigen auf unseren Raumschiffen zu verdoppeln, schon allein deswegen, weil ja

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