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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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reagierenden außercromatinischen Lebensformen stoßen? Sollen wir dann etwa gegen sie kämpfen?!“
    „Hmmm“, machte Parun Ternac brummig und rieb sich dabei den grauen, buschigen Schnauzbart, „es kommt ganz darauf an. Wenn alle friedlichen Kontaktversuche fehlschlagen und sie euch genau so unvermittelt angreifen, wie sie unseren Planeten damals angegriffen hatten, dann musst du natürlich abwägen, ob ihr im Kampf überlegen seid oder nicht. – Falls nicht, dann kommt ihr schleunigst zurück, damit wir den Rest unserer neuen Flotte einsetzen und in einen eventuellen Kampf gegen diese Aggressoren schicken können! Falls aber die Außercromatiner unterlegen sind – dann bitte nicht unbedingt zerstören, sondern lieber zur Kapitulation bewegen und einen Frieden aushandeln oder, noch besser, als Gefangene mit zur Croma zurückbringen, damit wir sie genauer untersuchen können und verstehen lernen. – Noch irgendwelche Fragen, Commander?“
    Satury blickte etwas nachdenklich, schüttelte dann aber seinen Kopf.
    „Na gut, Commander Itjac. Dann begebt ihr euch, du und deine gesamte Besatzung, heute noch nach Tianaco zum Land-Kosmodrom ‚K-12‘! Ihr habt heute Abend um sechzehn Uhr Starterlaubnis. – Ich wünsche dir und deiner Mannschaft recht viel Erfolg auf dieser Mission und eine glückliche und vor allem friedliche Heimkehr!“
    Dabei erhob sich der Präsident der CORA und legte zum Gruß seine rechte Hand auf die linke Brusthälfte. Satury tat es ihm gleich und nahm anschließend das Missions-Zertifikat in Form eines taschenrechnergroßen Kristall-Displays entgegen. Er bedankte sich noch einmal kurz für das in ihn und seine Mannschaft gesetzte Vertrauen, versprach, die CORA und ihren Präsidenten nicht zu enttäuschen und verließ daraufhin stolzen Schrittes das Büro Parun Ternacs.
    Mit einer eigens für die 250-köpfige Besatzung der nagelneuen „Omikron“ gecharterten Magnetschwebebahn ging es dann von der Station am Hauptsitz der CORA ohne Zwischenhalt bis zum Land-Kosmodrom „K-12“ ganz in der Nähe der gesamtcromatinischen Hauptstadt Tianaco. Diese lag jedoch auf einem anderen Kontinent als Ozeanopolis, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelländischen Meeres, welcher Laurentia hieß. Doch eine Fahrt dorthin dauerte selbst mit der achthundert Kilometer pro Cromastunde schnellen Schwebebahn noch immerhin ganze siebeneinhalb cromatinische Stunden!
    Der größte Teil der Fahrt verlief in unterirdischen Röhren, da die Cromatiner stets darauf bedacht waren, die Natur und Wildnis ihres Planeten nicht durch ihre Transportmittel, egal ob auf dem Lande, auf dem Wasser oder in der Luft, negativ zu beeinflussen oder gar zu schädigen. Die Landschaft als Ganzes sollte als das erkennbar bleiben, was sie war und alle wild lebenden Tiere sich ebenfalls frei bewegen können, ohne dabei auf „Zivilisationshindernisse“ größeren Ausmaßes zu stoßen. Selbst der globale Verkehr mit den relativ kleinen, ansonsten dicht über der Oberfläche schwebenden Gravitonern und den größeren, antigravitativ angetriebenen Massentransportmaschinen hatte in der freien Natur in großen Höhen zu erfolgen, um den Luftraum der vogelähnlichen Lebewesen nicht zu gefährden. Frachttransporte wurden sowieso meist unterirdisch in einem gigantischen Röhrensystem abgewickelt, weil dies am schnellsten ging und auch am zuverlässigsten und sichersten war. Außer in den Millionenmetropolen Huanaco und Acaponia führte die gesamte erste Hälfte der Fahrt der neuen Raumschiffbesatzung durch die unterirdischen Röhrensysteme.
    Das Verkehrssystem auf der Croma beruhte außerdem nicht, wie zum Beispiel auf der heutigen Erde, auf dem ständigen Ausbau des Individualverkehrs und des Besitzes eines eigenen Fahr- oder Flugzeuges, sondern es bestand aus einem unglaublich dichten Netz von Massenverkehrsmitteln wie den Magnetschwebebahnen, einem innerstädtischen Vollversorgungsnetz von Massengravitonern und einem komplexen und sekundenschnellen Mietgravitonerservice für nur eine oder wenige Personen. Persönlichen Besitz an Transportgeräten gab es auf der Croma einfach nicht! Wer von Irgendwo nach Irgendwo auf der Croma transportiert werden wollte, der benutzte entweder ein öffentliches Verkehrsmittel oder mietete sich für diese Zeit einen Gravitoner.
    Als dann die Magnetschwebebahn mit der neuen „Omikron“-Besatzung die Meerenge zwischen den beiden Kontinenten Laurentia und Gondwana erreichte, die sogenannte

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