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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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verließen die letzten Versorgungs- und Transport-Lancets durch die irisartigen Einflugsschleusen am oberen Rand des „Untertassen-Segments“ das riesige Raumschiff und zur gleichen Zeit wurde am Rande des Kosmodroms ein großes und grandioses Feuerwerk abgebrannt, welches man bis ins Zentrum der einige ...zig Kilometer entfernten Hauptstadt Tianaco sehen konnte. Der Start dieses neuartigen Wunderwerks cromatinischer Technologie wurde sogar auf vielen Fernsehsendern rund um diesen Globus live übertragen! Es war ja auch quasi ein völlig neues Zeitalter über die Zivilisation der Cromatiner hereingebrochen, seit man beinahe zeitgleich zwei annähernd vernunftbegabte Lebensformen entdeckt und mit ihnen Bekanntschaft gemacht hatte: den noch etwas rückständigen Menschen vom Planeten Erde und den unbekannten Fremden vom Planeten „wer weiß wo?“!
    Inzwischen hatte die Spitzengruppe der Astronauten die Einstiegsschleuse am Fuße des riesigen Raumschiffes erreicht und Satury Itjac öffnete diese sogleich per Fernbedienung. Feierlich schritt er als erster eine sich langsam herunter klappende, etwa zehn Meter breite Rampe hinauf, nach und nach gefolgt von allen weiteren Besatzungsmitgliedern, welche größtenteils schon nach den Dienstgruppen sortiert waren.
    Eine halbe Stunde später befand sich jeder an seinem neuen Arbeitsplatz, beziehungsweise in seinem Quartier und in der Kommandozentrale der „Omikron“ wurden alle Vorbereitungen für den ersten Start dieses neuartigen Raumkreuzers getroffen. Nachdem sich Satury als neuer Kommandant von der Funktionstüchtigkeit aller Geräte, Aggregate, Maschinen und Computer überzeugt hatte, gab er um Punkt sechzehn Uhr cromatinischer Zeitrechnung (etwa 19.12 Uhr irdischer Zeitskala) den Startbefehl. Wie ein überdimensional summender Brummkreisel hob das gewaltige, mehrere Gigatonnen schwere Raumschiff langsam vom Boden des Kosmodroms ab und strebte unaufhaltsam und dabei immer schneller werdend, von dem versprochenen, grandiosen Feuerwerk begleitet, dem blauen Himmel der Croma entgegen. Fünf Minuten später war es bereits den Augen der Beobachter und den Kameras der Fernsehstationen entschwunden und nach einer weiteren Stunde durchbrach die silbrig glänzende „Omikron“ bereits die Lichtmauer mit Kurs zum Stern Alpha Tauri.

    Doch nicht einmal drei Tage sollten vergehen, bis die Wissenschaftler daheim auf der Croma herausfanden, was die Ursache für die vielen Meteoritenströme, Kometeneinschläge und gravitativen Veränderungen in ihrem gesamten Sonnensystem war und wodurch sie ausgelöst wurde. Und so eilte eine verheerende Schreckensmeldung um den gesamten Globus, welche allerdings die Raumfahrer, die sich im Überlichtflug von der Croma entfernten, nicht mehr erreichte.

60
AUTOMATIK-FLUG

    Satury Itjac saß in der Kommandozentrale der „Omikron“ bequem in seinem Kommandantensessel und beschäftigte sich gerade an einem seiner Computer mit dem inneren Aufbau dieses neuartigen Raumschiffs, schließlich war die Baureihe RK-3 völlig anders gestaltet als diejenigen, auf denen er bisher als Wissenschaftler gedient hatte, als sich eine der beiden Lifttüren, welche direkt zur Kommandozentrale hereinführten, öffnete und Vitary Selecun, der neue wissenschaftliche Leiter der ansonsten beibehaltenen und personell nur etwas aufgestockten, alteingesessenen Besatzung aus der „Rezuerk Owz“, fröhlich schmunzelnd hereintrat.
    „Na, verehrter Kollege“, rief ihm Satury ebenso schmunzelnd entgegen, als er seinen Nachfolger auf dem Posten des wissenschaftlichen Leiters so frohgelaunt hereinkommen sah, „du schaust ja recht belustigt aus! Wird auf der Akademie etwa inzwischen auch das Fach ‚Komik‘ gelehrt, oder freust du dich nur über deinen ersten Raumflug?“
    Diese Frage erheiterte unweigerlich auch die übrigen in der Kommandozentrale anwesenden Astronauten. Das Lachen war aber nicht hämisch oder herabwertend gemeint und dies bemerkte auch Vitary.
    „Das nun gerade nicht, Commander“, entgegnete er dem immer etwas spitzfindigen Satury, „aber einer unserer gelehrten Philosophie-Professoren hatte einmal gesagt, man solle das Leben stets von seiner heitersten Seite aus betrachten, sonst bekommt man viel zu früh diese hässlichen Sorgenfalten auf der Stirn! Eine einzige Minute Lächeln oder Fröhlichkeit verlängere wohl das Leben um einen ganzen Tag!“
    „Wie wahr, wie wahr, Vitary!“, bestätigte Ricu Bornic mit dem Rücken zum MRC sitzend. Ricu versah

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