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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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Lancet zurückkehren und sich nachträglich dann lieber doch einen Raumanzug überstreifen“, schlug der Commander schließlich vor, der allgemeinen Moral zuliebe. „So, dann wollen wir mal! – Habt ihr auch alle eure Sprachwandler umgehängt und die Empfangsstöpsel im Ohr?“, erkundigte er sich anschließend noch nach den sehr wichtigen Kommunikationsgeräten, ohne die ja eine Verständigung zwischen ihnen und dieser so völlig anders gearteten, außercromatinischen Spezies überhaupt nicht möglich war.
    „Ja, haben wir!“, bestätigten alle fünf durcheinander, dann stapften sie schweren Mutes, aber doch voller Erwartungen hinter Satury drein.
    Als sich die erste Tür der Luftschleuse des Lancets hinter ihnen schloss und sich die zweite, vor ihnen befindliche Tür öffnete, welche den Weg zur Landeplattform der Raumbasis freigab, strömte den sechs cromatinischen Astronauten eine feucht-heiße, miefige, nach faulen Eiern und den Entgasungen weidender Tiere stinkende und auch nach Ameisensäure riechende Atmosphäre entgegen, welche jedem von ihnen sofort den Atem nahm! Instinktiv hielt sich dabei ein jeder eine Hand vor seinen Mund und seine Nase, um dadurch irgendwie diesen, unwillkürlich einen Brechreiz verursachenden Gestank zu lindern. Uronja, Krelija, Manjuc und Vitary wollten schon auf der Stelle wieder umkehren, doch Satury machte eine Einhalt gebietende Handbewegung, welche die vier natürlich innehalten ließ.
    „Ich weiß ja, meine Freunde, dass dies wirklich mehr als eine Zumutung für uns alle ist“, versuchte der Commander seine weitere Vorgehensweise zu erklären, „aber wenn wir uns bereits jetzt schon von diesen Wesen und ihrer Atmosphäre so stark angeekelt zeigen, dann wird dies wahrscheinlich keinen guten ersten Eindruck auf sie machen! Und der erste Eindruck ist immer der Wichtigste! – Ich bitte euch also eindringlichst, haltet durch und vergesst ganz einfach diesen Gestank!“, flehte er schließlich regelrecht seine kleine Mannschaft an. „Ich für meinen Teil muss diese ‚Luft‘ ja letztendlich ebenfalls ertragen!“
    Absolut widerwillig beugten sich die vier flüchtenden Astronauten aber der Bitte Saturys und folgten ihm und dem vorbildlich wirkenden Attu Tessic hinaus auf die Plattform. Von dort aus entdeckten sie dann auch nach kurzer Zeit eine nur etwa eineinhalb Meter hohe und drei Meter breite, doppelseitige und sechseckig aussehende Schiebetür, die ganz offensichtlich als einzige geöffnet war und in das weitere Innere der Raumstation zu führen schien. Beim Näherkommen der sechs Cromatiner wurden außerdem entlang des Weges, den sie zurückzulegen hatten, ständig Licht ausstrahlende Platten im Fußboden zugeschaltet, die ihnen auch ganz offenbar den weiteren Weg weisen sollten. Die Höhe dieser und auch der weiteren Türen stellte sich für die Cromatiner aber durchweg als gewisses Problem dar, da diese sehr menschenähnlichen und großgewachsenen außerirdischen Wesen vom Planeten Croma eine durchschnittliche Körpergröße von einem Meter achtzig bis zwei Metern erreichten und sie demzufolge jedes Mal sehr weit ihre Köpfe beim Durchschreiten einer solchen Sechseck-Tür einziehen mussten.
    Nach einem links- und einem rechtsführenden Gang befanden sie sich dann schließlich wieder vor solch einer doppelseitigen Schiebetür, welche, augenblicklich geöffnet, den Weg und den Blick in einen etwas größeren „Saal“ freigab. – Und dort standen sie nun! Aufgereiht wie ein Wachregiment links und rechts des Weges, derweilen wie zu Salzsäulen erstarrt, standen die ersten Wesen dieser Spezies, welche die Cromatiner erblickten und nach dem katalogisierten Namen ihrer Sonne, Alpha Tauri, kurz und knapp „Tauraner“ nannten!
    Der Anblick dieser Kreaturen war seltsam, um nicht zu sagen, sehr seltsam!! – Und sie waren schwarz! – Vom Kopf bis zu den untersten Gliedmaßen waren sie schwarz!! – Ihre Körpergrößen reichten von etwa knapp einem Meter bis zu höchstens einem Meter und zwanzig Zentimetern. – Sie hatten vier Gliedmaßen: zwei Beine, auf denen sie standen, und zwei Arme, die stramm nach unten hingen, und nicht, wie bei Insekten sonst so üblich, sechs Beine! Aber letztlich waren da schließlich doch noch von Satury und seinen Gefährten zwei kleine, ziemlich verstümmelte Überreste von Gliedmaßen zwischen den Gelenk-Ansätzen der Arme und Beine an deren Körpern entdeckt worden, welche sich wahrscheinlich im Laufe der Evolution soweit

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