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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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los?“
    „Ich wußte, daß Jeff mich brauchte. Dadurch bin ich aufgewacht.“
    Die nüchterne Einfachheit dieser Erklärung rief in George ein Gefühl banger Befürchtung hervor. ‚Ich wußte, daß Jeff mich brauchte.’ Wie konnte sie das wissen? fragte er sich, sagte aber nur: „Hat er Alpträume gehabt?“
    „Ich weiß es nicht genau“, sagte Jean. „Er scheint jetzt wieder ganz in Ordnung zu sein. Aber er war verängstigt, als ich hereinkam.“
    „Ich war gar nicht ängstlich, Mammi“, sagte eine kleine, empörte Stimme. „Aber es war so ein merkwürdiger Platz.“
    „Was war es?“ fragte George. „Erzähle mir alles darüber.“
    „Da waren Berge“, sagte Jeff verträumt. „Sie waren sehr hoch, aber es lag kein Schnee auf ihnen, so wie auf den Bergen, die ich sonst gesehen habe. Einige von ihnen brannten.“
    „Du meinst – Vulkane?“
    „Nicht eigentlich. Sie brannten ganz und gar, mit merkwürdigen, blauen Flammen. Und während ich sie betrachtete, ging die Sonne auf.“
    „Weiter. Warum hörst du auf?“
    Jeff sah seinen Vater verwirrt an. „Das ist das andere, was ich nicht verstehe, Paps. Sie ging so schnell auf, und sie war viel zu groß. Und … es war nicht die richtige Farbe. Es war so ein schönes Blau.“
    Ein langes Schweigen, bei dem das Herz zu frösteln begann, folgte. Dann sagte George ruhig: „Ist das alles?“
    „Ja, ich begann mich einsam zu fühlen, und dann kam Mammi und weckte mich.“
    George zauste das wirre Haar seines Sohnes mit einer Hand, während er mit der andern den Schlafanzug fester um sich zog. Er fühlte sich plötzlich sehr kalt und sehr klein. Aber in seiner Stimme war nichts davon zu spüren, als er jetzt zu Jeff sagte: „Das ist nur ein dummer Traum. Du hast zum Abendbrot zuviel gegessen. Vergiß das alles, schlafe weiter und sei ein guter Junge!“
    „Das will ich, Paps“, erwiderte Jeff. Er hielt einen Augenblick inne, dann fügte er nachdenklich hinzu: „Ich glaube, ich versuche, wieder dorthin zu gehen.“
    „Eine blaue Sonne?“ sagte Karellen wenige Stunden später. „Das muß die Identifizierung sehr leicht gemacht haben.“
    „Ja“, erwiderte Raschaverak. „Es ist zweifellos Alphanidon Zwei. Die Schwefelberge bestätigen das. Und es ist interessant, die Verzerrung der Zeitmaße zu beobachten. Der Planet dreht sich ziemlich langsam, er muß also in wenigen Minuten viele Stunden beobachtet haben.“
    „Das ist alles, was Sie entdecken können?“
    „Ja, ohne das Kind unmittelbar zu fragen.“
    „Das dürfen wir nicht tun. Die Ereignisse müssen ohne unsere Einmischung ihren natürlichen Gang gehen. Wenn seine Eltern an uns herantreten, können wir ihn vielleicht fragen.“
    „Sie werden wohl nie zu uns kommen, und wenn sie es tun, kann es zu spät sein.“
    „Ich fürchte, dagegen können wir nichts machen. Wir sollten nie vergessen, daß unsere Wißbegier in diesen Dingen ohne Bedeutung ist. Sie ist nicht wichtiger als das Glück der Menschheit.“ Er streckte die Hand aus, um die Verbindung zu unterbrechen. „Sie setzen natürlich die Überwachung fort und berichten mir alle Ergebnisse. Aber mischen Sie sich in keiner Weise ein.“
     
    Als Jeff erwachte, schien er ganz wie immer. Dafür wenigstens, dachte George, sollten sie dankbar sein. Aber in seinem Herzen wuchs die Furcht.
    Für Jeff war es nur ein Spiel. Es hatte noch nicht begonnen, ihn zu ängstigen. Ein Traum war nur ein Traum, so sonderbar er sein mochte. Er war nicht mehr einsam in den Welten, die der Schlaf ihm erschloß. Nur in jener ersten Nacht hatte sein Geist über unbekannte Schluchten hinweg, die ihn von ihr getrennt hatten, nach Jean gerufen.
    Jetzt wanderte er allein und furchtlos in das Universum hinein, das sich ihm auftat.
    Am Morgen pflegten sie ihn zu fragen, und dann erzählte er das, woran er sich erinnern konnte. Manchmal stammelte er und fand die Worte nicht, wenn er Landschaften zu beschreiben versuchte, die offenbar nicht nur jenseits all seiner Erfahrungen lagen, sondern weit über die Einbildungskraft des Menschen hinausgingen. Dann halfen sie ihm mit neuen Wörtern und zeigten ihm Bilder und Farben, um sein Gedächtnis aufzufrischen, und sie versuchten aus seinen Antworten Formen aufzubauen. Oft konnten sie mit den Ergebnissen nichts anfangen, obwohl in Jeffs eigenem Geist seine Traumwelten völlig deutlich und scharf zu sein schienen. Er war einfach unfähig, sie seinen Eltern mitzuteilen. Einige jedoch waren klar genug …
     
    Raum … Kein

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