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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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erweitern. Inzwischen muss er zur Summe vieler Spezies geworden sein, und vor langer Zeit hat er die Tyrannei der Materie hinter sich gelassen. Als er erfuhr, dass Sie fast bereit waren, schickte er uns hierher, um sein Geheiß auszuführen und Sie auf die Umwandlung vorzubereiten, die nun bevorsteht.
    Alle früheren Veränderungen der Menschheit haben zahllose Zeitalter erfordert. Doch dies ist eine Umwandlung des Geistes, nicht des Körpers. Nach evolutionären Maßstäben wird sie verheerend und augenblicklich erfolgen. Sie müssen sich mit der Tatsache vertraut machen, dass Sie die letzte Generation des Homo sapiens sind.
    Über die Natur dieser Veränderung können wir Ihnen sehr wenig sagen. Wir wissen nicht, wie sie erzeugt wird, welchen Impuls der Übergeist auslöst, wenn er die Zeit für reif erachtet. Wir konnten nur feststellen, dass es mit einem Einzelwesen beginnt, immer mit einem Kind, und sich dann explosiv ausbreitet, ähnlich wie die Bildung von Kristallen um den ersten Kern in einer gesättigten Lösung. Erwachsene werden nicht betroffen, denn ihr Geist hat schon eine unveränderliche Form angenommen.
    In wenigen Jahren wird alles vorbei sein, und die Menschheit wird sich geteilt haben. Es gibt keinen Weg zurück und keine Zukunft für die Welt, die Sie kennen. Alle Ihre Hoffnungen und Träume haben nun ihr Ende erreicht. Sie haben Ihre Nachfolger geboren, und es ist Ihre Tragik, dass Sie sie nie verstehen, dass Sie nie imstande sein werden, mit ihrem Bewusstsein zu kommunizieren. Sie werden sehen, dass sie gar keine Bewusstseine mehr haben, wie Sie sie kennen. Sie werden eine große Einheit sein, wie Sie selbst die Summe Ihrer Myriaden von Zellen sind. Für Sie werden sie keine Menschen mehr sein, und das sind sie auch nicht.
    Ich habe Ihnen diese Dinge gesagt, weil Sie wissen sollen, was Ihnen bevorsteht. In wenigen Stunden wird die Krise eintreten. Meine Aufgabe und meine Pflicht besteht darin, diejenigen zu behüten, mit deren Schutz ich beauftragt wurde. Trotz ihrer erwachenden Kräfte könnten sie von den Massen um sie herum vernichtet werden – ja, sogar von ihren Eltern, wenn diese die Wahrheit erkennen. Ich muss sie fortbringen und absondern, zu ihrem Schutz und zu Ihrem eigenen. Morgen werden meine Schiffe mit der Evakuierung beginnen. Ich werde es Ihnen nicht zum Vorwurf machen, wenn Sie versuchen, es zu verhindern, aber es wird nutzlos sein. Größere Kräfte als die meinen halten jetzt Wache; ich bin nur eines ihrer Werkzeuge.
    Und was soll ich mit Ihnen machen, den Überlebenden, wenn Ihr Zweck erfüllt ist? Es wäre das Einfachste und vielleicht auch das Barmherzigste, Sie zu vernichten – wie Sie ein geliebtes, schwer verletztes Haustier töten würden. Aber das kann ich nicht tun. Sie können Ihre Zukunft selbst bestimmen, in den Jahren, die Ihnen noch bleiben. Ich hoffe, dass sich die Menschheit in Frieden zur Ruhe begeben wird, im Bewusstsein, nicht umsonst gelebt zu haben.
    Denn was Sie zur Welt gebracht haben, mag Ihnen äußerst fremdartig erscheinen, es mag keine Ihrer Wünsche und Hoffnungen teilen, es mag Ihre größten Leistungen als kindische Spielereien ansehen, aber es ist doch etwas Wundervolles, und Sie haben es geschaffen!
    Wenn wir vergessen sind, wird ein Teil von Ihnen weiterbestehen. Also sollten Sie uns nicht verurteilen, weil wir getan haben, was wir tun mussten. Und eins sollten Sie nie vergessen: Wir werden Sie immer beneiden.«

21
    J an hatte geweint, aber jetzt weinte sie nicht mehr. Die Insel lag golden im herz- und gefühllosen Sonnenlicht, als das Schiff über den Zwillingsgipfeln von Sparta langsam in Sicht kam.
    Auf der felsigen Insel war vor nicht allzu langer Zeit ihr Sohn durch ein Wunder dem Tode entronnen, das sie jetzt nur zu gut verstand. Manchmal fragte sie sich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn die Overlords sich nicht eingemischt, sondern ihn seinem Schicksal überlassen hätten. Der Tod war etwas, dem sie ins Auge sehen konnte, wie sie es schon früher getan hatte. Er gehörte zur natürlichen Ordnung der Dinge. Aber dies war seltsamer als der Tod – und endgültiger. Bis zu diesem Tage waren Menschen gestorben, aber die Menschheit hatte weitergelebt.
    Die Kinder gaben keinen Laut von sich und bewegten sich nicht. Sie standen in verstreuten Gruppen am Strand und schienen nicht mehr Interesse füreinander zu haben als für das Heim, das sie jetzt für immer verließen. Viele trugen Säuglinge, die zu klein waren, um zu gehen,

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