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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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völlig flach. Seine ungeheure Schwerkraft hatte längst die Berge seiner feurigen Jugend, Berge, deren mächtigste Gipfel nie mehr als wenige Meter hoch gewesen waren, zu einer gleichförmigen Ebene zerdrückt. Dennoch war hier Leben, denn die Oberfläche war mit einer Myriade geometrischer Linien bedeckt, die umherkrochen, sich bewegten und ihre Farbe änderten. Es war eine zweidimensionale Welt, von Wesen bewohnt, die nicht mehr als Bruchteile eines Zentimeters dick sein konnten.
    Und an seinem Himmel stand eine Sonne, wie sie kein Opiumesser sich in seinen wildesten Träumen hätte vorstellen können. Zu heiß, um weiß zu sein, war sie ein sengender Geist an den Grenzen des Ultravioletts und verbrannte ihren Planeten mit Strahlen, die für alle irdischen Lebensformen sofort tödlich gewesen wären. Über Millionen von Kilometern rings umher dehnten sich große Gas- und Dunstschleier aus, die in zahllosen Farben schillerten, wenn die Stürme des Ultravioletts durch sie hindurchrasten. Es war eine Sonne, gegen die die bleiche Sonne der Erde so schwach gewesen wäre wie ein Glühwürmchen um Mittag.
    »Hexanerax Zwei und nirgends sonst im bekannten Universum«, sagte Raschaverak. »Nur eine Handvoll unserer Schiffe ist je dorthin gekommen, und niemals hat eines eine Landung versucht, denn wer hätte denken können, daß auf solchen Planeten Leben zu existieren vermöchte?«
    »Offenbar«, sagte Karellen, »seid ihr Wissenschaftler nicht so gründlich gewesen, wie ihr geglaubt hattet. Wenn diese – Linien – intelligent sind, ist es interessant zu erfahren, wie sie sich verständigen. Ich möchte wissen, ob ihnen die Dritte Dimension bekannt ist.«
    Es war eine Welt, die nie die Bedeutung von Nacht und Tag, von Jahren oder Jahreszeiten kennen konnte. Sechs farbige Sonnen teilten ihren Himmel, so daß nur ein Wechsel der Beleuchtung eintrat, niemals Dunkelheit. Durch den Zusammenprall und Kampf widerstreitender Gravitäten hindurch wanderte der Planet die Schleifen und Windungen seiner unfaßlich verwickelten Bahn entlang, ohne jemals auf den gleichen Pfad zurückzukehren. Jeder Augenblick war einzig! Die Stellung zueinander, die die sechs Sonnen jetzt am Himmel einnahmen, würde sich diesseits der Ewigkeit nicht wiederholen.
    Und selbst hier war Leben. Obwohl der Planet von den zentralen Feuern in einem Zeitalter versengt werden und an den äußeren Grenzen in einem anderen Zeitalter erstarren mochte, gab es hier doch Intelligenz. Die großen, vielfacettigen Kristalle waren zu schwierigen geometrischen Mustern geformt und standen regungslos in den Zeitaltern der Kälte, während sie langsam an den mineralischen Adern entlangwuchsen, wenn die Welt wieder warm war. Es kam nicht darauf an, ob sie tausend Jahre brauchten, um einen einzigen Gedanken zu denken. Das Universum war noch jung, und die Zeit dehnte sich endlos vor ihnen.
    »Ich habe alle unsere Aufnahmen durchsucht«, sagte Raschaverak. »Wir wissen nichts von so einer Welt oder einer solchen Zusammenfassung von Sonnen. Wenn sie innerhalb unseres Universums existierte, hätten die Astronomen sie entdeckt, selbst wenn sie außerhalb der Reichweite unserer Schiffe läge.«
    »Also hat er die Milchstraße verlassen.«
    »Ja. Sicherlich kann es jetzt nicht mehr lange dauern.«
    »Wer weiß? Er träumt nur. Wenn er erwacht, ist er noch der gleiche. Es ist nur die erste Phase. Wir werden bald genug erfahren, wann die Veränderung beginnt.«
     
    »Wir sind uns schon früher begegnet, Herr Greggson«, sagte der Overlord ernst. »Mein Name ist Raschaverak. Ohne Zweifel erinnern Sie sich.«
    »Ja«, sagte George. »Jene Party bei Rupert Boyce werde ich kaum vergessen. Und ich nahm an, daß wir uns wiederbegegnen würden.«
    »Sagen Sie, warum haben Sie um diese Unterredung gebeten?«
    »Ich denke, das wissen Sie schon.«
    »Vielleicht. Aber es wird uns beiden helfen, wenn Sie es mir in Ihren eigenen Worten sagen. Es wird Sie vielleicht überraschen, aber auch ich versuche zu verstehen, und in manchem ist meine Unwissenheit ebenso groß wie die Ihre.«
    George sah den Overlord verwundert an. Dieser Gedanke war ihm nie gekommen. Er hatte unterbewußt angenommen, daß die Overlords alles Wissen und alle Macht besäßen, daß sie die Dinge, die Jeff geschahen, verstünden und wahrscheinlich dafür verantwortlich wären.
    »Ich nehme an«, fuhr George fort, »daß Sie die Berichte kennen, die ich dem Psychologen der Insel übergeben habe, so daß Sie über die Träume

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