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Die letzte Lüge: Thriller (German Edition)

Die letzte Lüge: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Lüge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Jonge
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bin.«
    »Stattdessen bist du Bulle geworden«, sagt O’Hara. »Kommt aufs Gleiche raus.«
    »Ich dachte, wenn eine aus Armenien stammende amerikanische Hausfrau aus Montclair Junkie werden kann, wieso kann ich dann kein Cop werden?« Vom Park aus fahren sie in ein Schnellrestaurant auf der 102nd Ecke Broadway, wo sie sich in einer Nische am Fenster niederlassen und Kaffee trinken, bis der Elektroladen gegenüber öffnet. O’Hara kauft einen billigen Kassettenrekorder, Batterien und drei 90-Minuten-Kassetten für 43 Dollar. »Heb die Quittung auf«, sagt Krekorian, schaltet das Blaulicht ein und rast über den Broadway Richtung Washington Heights.
    Consuela und Moreal sind um diese Zeit in der Schule. Entonces wirkt fast erleichtert, O’Hara und Krekorian zu sehen. Da O’Hara suspendiert ist, erklärt ihr Krekorian, dass sie wegen Verdachts des Mordes an Francesca Pena verhaftet wird. Als er sie über ihre Rechte aufklärt, winkt sie ab und hat keinerlei Einwände, als O’Hara – zu Gott betend, dass das Ding funktioniert – den Kassettenrekorder aufbaut. Es gibt keine Beweise, die Entonces mit dem Verbrechen in Verbindung bringen, und bei all den Schwierigkeiten, in denen sie steckt, weiß O’Hara, dass sie nur dann eine Chance hat, wenn sie ihr das Ganze möglichst geschickt präsentiert.
    »Hier spricht Detective Krekorian, anwesend ist Detective Darlene O’Hara, außerdem Tida Entonces, die gerade wegen Mordes an Francesca Pena verhaftet wurde. Entonces hat auf ihr Recht, einen Anwalt einzuschalten, verzichtet und spricht mit uns in der Küche ihrer Wohnung in der Fort Washington Avenue 251.«
    O’Hara flüstert ihrem Partner eine Frage ins Ohr und Krekorian gibt diese an Entonces weiter. »Tida, wann haben Sie herausgefunden, was Pena mit Consuela und Moreal angestellt hat?«
    »Fünf Stunden bevor ich sie umgebracht habe«, sagt Entonces, als betrachte sie ihr Leben bereits mit großem Abstand. »Francesca hatte die Mädchen abgeholt, um sie bei sich übernachten zu lassen. Das war immer etwas ganz Besonderes. Den ganzen Nachmittag über, bis sie von Francesca abgeholt wurden, waren die Mädchen nervös und aufgekratzt. Sie sprachen in Geheimsprache miteinander und Moreal zog ihre Schwester damit auf, dass ihr irgendetwas Gruseliges bevorstand. Als ich sie fragte, was das sei, kicherten sie und zogen Grimassen. Ich dachte nicht weiter darüber nach. Ich dachte, ihnen könnte nichts Schlimmes passieren, wenn Francesca bei ihnen war.«
    »Ich ging früh schlafen, aber nach weniger als einer Stunde saß ich panisch und hellwach im Bett. Irgendetwas Schreckliches geschah gerade, das konnte ich spüren. Neben meinem Bett stand ein Wecker, es war 23.05 Uhr. Ich ging in das Zimmer der Mädchen und durchsuchte die Schubladen, bis ich das Tagebuch fand, das ich Consuela geschenkt hatte.«
    »Haben Sie es noch?«, fragt Krekorian.
    »Ja. Darf ich es holen?«
    »Die Zeugin bittet um Erlaubnis, ein Tagebuch zu holen«, spricht Krekorian in das Aufnahmegerät. »Detective Krekorian begleitet sie.«
    Entonces kehrt mit einem kleinen weißen Tagebuch zurück. In goldenen, eingeprägten Buchstaben prangt der Schriftzug MEIN TAGEBUCH auf dem Cover. Entonces setzt sich und blättert die Seiten durch, hält inne und liest laut vor: »Hatte Spaß mit M und F und DB. Kaum zu glauben, dass DB 43 ist. Jedenfalls benimmt er sich nicht so.«
    Entonces blättert um. Als sie weiterliest, versucht O’Hara, die Erinnerung an die Bilder von Consuela und Delfinger auf dem Flachbildschirm zu verdrängen. »Mister Dinosaurier ist so süß. Ich bin so froh. DB kauft uns so tolle Sachen.«
    »Ich dachte, die Geschenke kämen von Pena«, sagt Entonces, blättert mehrere Seiten weiter und liest wieder vor.
    »DB sagt, mich mag er am liebsten. Sogar noch lieber als M. Aber er meint, was ich für ihn tue, reicht nicht mehr. Ich habe Angst. Aber Moreal sagt, es tut nur ein kleines bisschen weh.«
    »Warum haben Sie nicht die Polizei gerufen?«, fragt Krekorian.
    »Weil ich meine Mädchen dann für immer verloren hätte«, sagt Entonces und wendet den Blick ab. »Das Jugendamt würde mir die Schuld geben und sie hätten ja auch Recht damit. Ich habe mir dreimal eine Überdosis verpasst. Wieso bin ich nicht gestorben? Dann wäre es meinen Mädchen besser ergangen. Jetzt haben sie nichts. Jetzt sind sie nichts.«
    »Was war mit den Tätowierungen?«, fragt Krekorian an O’Haras Stelle. »Was haben Sie davon gehalten?«
    »Francesca, Moreal

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