Die letzte Mission
Entlassung aus der Army fast unweigerlich zu einer Gefahr für die Gesellschaft würden. Der Moderator sprach andauernd von »tickenden Zeitbomben«.
»Muss ich mir Sorgen machen?«, fragte Elise, die sich hinter das Sofa stellte und ihre Ellbogen auf seine Schultern stützte.
»Diese verdammten …«
»Matt! Kali ist draußen. Sie könnte dich hören.«
Er sprach leiser. »Diese verdammten Reporter. Die Jungs haben es schon schwer genug, aber jetzt hält sie jeder für einen Haufen Psychopathen. Sie riskieren ihr Leben für dieses Land.«
»Ich weiß.« Sie kniete sich hin und schlang die Arme um seinen Nacken. »Es ist doch nur wegen diesem al Fayed. Sie werden sich schon wieder beruhigen, wenn er gefasst ist.«
Egan antwortete nicht, sondern starrte weiter auf den Bildschirm, als eine Nachrichtensendung begann und der Sprecher darüber spekulierte, ob eine junge Frau namens Elizabeth Henrich, die vor kurzem als vermisst gemeldet worden war, Stephany Narwals Nachfolgerin sei.
»Hast du dir eigentlich die Decke in der Garage angesehen? Es wird immer schlimmer … Matt? Hallo? Du musst unbedingt was unternehmen. Das Gästezimmer ist direkt darüber, und als ich dort mit meinem Liebhaber im Bett lag, wären wir fast eingebrochen.«
»Wenn es irgendwie geht, solltet ihr es vermeiden, auf dem Wagen zu landen«, sagte er. Ihre Arme schlangen sich fester um seinen Hals und würgten ihn.
»Du bist unmöglich, weißt du das?«
Kali, die sich offenbar direkt hinter der Tür versteckt hatte, sah ihre Chance gekommen. Sie rannte herein und versuchte wieder, die Fernbedienung zu erwischen. Er hielt sie außer Reichweite, hatte aber nicht damit gerechnet, dass Elise von hinten danach greifen würde.
»Du hast Recht, Kali. Dein Vater ist sehr egoistisch. Jetzt bist du an der Reihe.«
Egan seufzte und stand auf, wobei er Elise, die nicht loslassen wollte, über die Lehne des Sofas zog. Sie schlang die Beine um seine Taille und klammerte sich an ihn.
»Musst du wirklich schon gehen?«, fragte sie, während er mit ihr auf dem Rücken in sein Arbeitszimmer stolperte.
Es war beinahe früher Abend, und er war mehrere Stunden länger geblieben, als er eigentlich vorgehabt hatte. Nicht, dass er befürchtete, Fade würde ihren einstweiligen Waffenstillstand missachten. Er hatte nur Angst davor, dass die Zeit, die er hier verbrachte, ihn wieder in seine Rolle als Ehemann und Vater zurückdrängen und das bisschen Konzentrationsfähigkeit, das er sich mühsam konstruiert hatte, zerstören würde.
»Ich hab doch schon einen ganzen Tag mit Seminaren versäumt, Elise. Willst du, dass sie mich feuern?«
Sie gab ein unverständliches Grunzen von sich, während er sich vorbeugte, um eine Notiz zu lesen, die an seiner Lampe klebte.
»Weißt du«, sagte sie, während sie immer noch auf seinem Rücken saß. »Ich habe nachgedacht. Ich habe ein paar Tage frei. Wie wäre es, wenn Kali und ich mit dir hochfahren? Ich habe eine E-Mail von einem der Bandmitglieder von Neutral Milk Hotel bekommen. Er hat mir geschrieben, dass sie morgen unplugged in einer Bar dort spielen.«
Egan erstarrte für einen Moment und tat so, als würde er sich auf die Notiz konzentrieren, während er nach plausiblen Gründen suchte, warum sie nicht nach New York fahren sollte.
»Muss Kali nicht in den Kindergarten? Außerdem glaube ich nicht, dass Mädchen in ihrem Alter in Bars gelassen werden.«
Was für ein jämmerlicher Versuch.
»Meine Tochter würden sie schon reinlassen. Außerdem hat man ja nicht jeden Tag ein kostenloses Hotelzimmer in New York. Sie ist noch nie dort gewesen.«
»Habe ich dich richtig verstanden? Du willst deine Tochter aus dem Kindergarten nehmen, damit sie sich in New York in einer Bar eine als subversiv geltende Band anhören kann?«
»Großer Gott, ich habe Tipper Gore geheiratet«, stöhnte sie und klammerte sich dann noch enger an ihn. »Was meinst du mit subversiv? Sie spielen unplugged. Außerdem könnte ich sie ins Museum of Modern Art mitnehmen und vielleicht zu einem Konzert des Symphonieorchesters. Vom pädagogischen Standpunkt aus gesehen ist das erheblich sinnvoller, als in Marthas konservativer Kuschelgruppe mit Bauklötzen zu spielen.«
»Oh, bitte. Du magst Martha, und du weißt auch, wie ihr Konzept aussieht. Du warst mit dem Kindergarten einverstanden.«
»Du brauchst nicht darauf herumzureiten.«
»Wenn wir in New York sind, könnten wir ihr vielleicht ein hübsches Tattoo stechen lassen …«
»Eigentlich
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