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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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den Wagen herum und versuchte, wieder Gefühl in seinem rechten Bein zu bekommen. Karen beugte sich zum Beifahrersitz hinüber und tastete nach Buckners Puls.
    »Er ist tot«, sagte sie.
    »Das wurde auch Zeit. Ich hätte das Schwein schon vor Jahren umbringen sollen.«
    Nachdem er ein paar Mal um den Wagen gelaufen war, war das Kribbeln in seinem linken Bein verschwunden. Sein rechtes Bein konnte er etwa zu fünfzig Prozent wieder bewegen. Plötzlich fühlte er sich wohl. Genau genommen war er ausgesprochen gut aufgelegt.
    Er packte einen Ast über seinem Kopf, ignorierte die Schmerzen in seinen Händen, die heftig protestierten, als wieder Blut in sie floss, und machte ein paar schlampige Klimmzüge.
    »Fade? Jetzt ist vielleicht nicht gerade der günstigste Zeitpunkt, um zu trainieren. Der Kerl hat jemanden angerufen, und sie werden jede Minute hier sein.« Der Ton in ihrer Stimme erinnerte ihn an eine Kindergärtnerin, die mit einem begriffsstutzigen Kind sprach. Offenbar dachte sie, er wäre übergeschnappt. Vielleicht hatte sie ja Recht.
    Fade ließ den Ast los und hinkte zum Wagen zurück. »Sie müssen mir helfen«, sagte er, während er Buckners Leiche vom Beifahrersitz zog und unsanft auf den Boden fallen ließ. »Klettern Sie nach hinten, und drücken Sie den Vordersitz runter. Ich glaube, er ist verbogen.«
    Sie stellte sich auf den Rücksitz. Dann lehnten sie sich beide mit ganzem Gewicht auf den Beifahrersitz, bis er fast wieder in der normalen Position war. Als klar war, dass er sich nicht noch weiter nach unten drücken ließ, beugte sich Fade vor und hob Buckners Waffe auf.
    »Was machen Sie da?«
    »Ich bereite mich vor.«
    »Worauf?«
    »Darauf, dass Roys Freunde hier auftauchen.«
    »Warum?«
    »Ähm, weil ich sie töten werde?«
    »Es wäre besser, wenn wir möglichst schnell von hier verschwinden würden.«
    Fade runzelte verärgert die Stirn, als er einen tiefen Kratzer auf einem der Kotflügel vorn bemerkte. »Denken Sie doch einmal nach, Karen. Hillel will die Sache unter den Teppich kehren, und das bedeutet, dass er sein Team so klein wie möglich halten muss. Wenn ich drei von seinen Handlangern ausschalten kann, dürfte ihn das erst einmal eine Weile außer Gefecht setzen. Und dann habe ich mehr Zeit, um ihn zu finden.«
    »Fade, Sie können diese Männer nicht töten.«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu und ging noch einige Schritte weiter, um die Schäden an seinem Wagen zu untersuchen. »Das Bein macht mir zwar noch Probleme, aber ich habe die Überraschung auf meiner Seite …«
    »Sie wissen ganz genau, was ich gemeint habe!«
    »Karen, es tut mir Leid, dass ich Sie in diese Sache hineinziehe. Es war meine Schuld, und es war auch noch ausgesprochen dumm. Aber jetzt stecken Sie mit drin, und das heißt, dass diese Kerle vielleicht morgen vor Ihrer Tür stehen, wenn ich sie heute nicht erwische.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie sie umbringen. Das kann ich nicht.«
    Fade hob den Kopf und sah sie an. »In Ordnung. Sie haben Recht. Wir schließen einen Kompromiss. Was halten Sie davon, wenn ich ihnen nur in die Knie schieße?«
    Sie schüttelte wütend den Kopf, murmelte etwas, das er nicht verstand, und kletterte wieder auf den Fahrersitz. »Wir werden schleunigst von hier verschwinden, und dann werde ich darüber nachdenken.« Sie drehte den Schlüssel im Zündschloss und setzte langsam zurück, wobei sie sorgfältig darauf achtete, Roy Buckners Leiche zu umfahren. »Ich brauch nur ein paar Minuten zum Nachdenken, okay?«
     
    Die Fahrt aus dem Wald heraus war um einiges kürzer als vorhin, da Karen keinerlei Rücksicht auf die penibel eingestellte Radaufhängung des Caddys nahm. Fade ignorierte es, da er es für besser hielt, wenn sie ihre Wut am Wagen statt an ihm ausließ.
    Sie erreichten den zweispurigen Highway, ohne dass Karen auch nur ein einziges Mal gebremst hatte. Er sah, wie eine seiner handgefertigten Radkappen in den Straßengraben rollte. Noch beunruhigender fand er allerdings, dass die beiden Scheinwerfer eines Autos, das etwa zweihundert Meter hinter ihnen fuhr, plötzlich näher zu kommen schienen.
    »Verfolgt uns der Wagen?«, fragte Karen nach einem Blick in den Rückspiegel.
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Verdammt!« Sie schlug mit der Hand auf das Steuer. »Wenn Sie nicht so versessen darauf gewesen wären, noch ein paar Fitnessübungen zu machen, wären wir jetzt schon zehn Kilometer weiter.«
    »Oh, jetzt ist es plötzlich meine Schuld. Darf ich Sie

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