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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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bemerkenswert bescheidener Mann und schielte ständig mit einem Auge auf die Geschichte. Auf jede Stunde, in der er über die Sicherheit der Nation redete, folgte etwa eine halbe Stunde, in der er über die Verfassung redete. Im Rahmen seiner Möglichkeiten sprach er sich dagegen aus, dass die Gewaltenteilung von der Regierung still und leise aufgehoben wurde. Dass das Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren außer Kraft gesetzt worden war, einem Bürger ohne Begründung das Fliegen verboten werden konnte, Terrorismusverdächtige auf unbestimmte Zeit inhaftiert werden konnten – all das sah er als einen gefährlichen Pfad an, der historisch gesehen immer in einer Katastrophe geendet hatte. Beim geringsten Hinweis darauf, dass Männer unter seinem Kommando ihre Amtsgewalt auf eine Art und Weise nutzten, die er nicht hundertprozentig guthieß, würde er mit aller Härte durchgreifen. Und das würde mit ziemlicher Sicherheit bedeuten, dass Egan erst wieder aus dem Gefängnis kam, wenn seine Tochter in Pension ging.
    Und Fade? Die Regierung konnte es sich nicht leisten, einen wütenden Salam al Fayed frei herumlaufen zu lassen oder – noch schlimmer – vor Gericht zu stellen. Man würde ein Team zusammenstellen, das ihn aufspürte und liquidierte, oder ihn für den Rest seines Lebens in Guantanamo Bay einsperren. Aber der Leidtragende wäre nicht nur Fade. Man konnte mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass Salam al Fayed nicht einfach so aufgab. Es würde noch mehr Menschen das Leben kosten.
    »Wir haben einen enormen Vorteil, Matt. Sie kennen al Fayed besser als jeder andere, ich kann uns Echtzeitzugang zu den Berichten der polizeilichen Ermittlungen verschaffen, wir haben Hintergrundinformationen über ihn in den Akten, auf die niemand außer uns zugreifen kann, und wir haben ein verdammt gutes Team direkt vor unserer Nase sitzen.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, dass wir uns selbst darum kümmern sollen?«, fragte Egan.
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn schneller finden werden, wenn wir jemanden dazuholen.«
    Egan schwieg, obwohl er wusste, dass ihm eigentlich keine andere Wahl blieb. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr war er davon überzeugt, dass er, wenn die Sache an die Öffentlichkeit drang, im Gefängnis landen würde. Und Fade würde getötet werden – doch nicht, ohne vorher noch viele tapfere Männer mit sich in den Tod zu nehmen.
    »Ich leite die Operation«, sagte Egan schließlich. »Ich habe das Sagen.«
    Strand sah auf den Boden und faltete die Hände im Schoß. »Ich weiß, dass Sie früher einmal Freunde waren. Und ich weiß auch, dass Sie sich ein wenig für das, was ihm passiert ist, verantwortlich fühlen. Aber es gibt keinen angenehmen Weg aus dieser Sache.«
    Es war klar, worauf Strand hinauswollte, doch er wollte es offenbar explizit erwähnen, damit er sicher sein konnte, dass sie auf derselben Seite waren. Fade musste liquidiert werden, und er ging davon aus, dass Egan das auch anordnete.
    »Ich habe ebenfalls einen Anruf von ihm bekommen. Wir sind früher einmal Freunde gewesen, aber jetzt muss ich an meine Familie denken. Er ist zu gefährlich für Experimente.«
    Was umso überzeugender klang, weil es zutraf. Wenn er die Gelegenheit dazu bekam, war es Irrsinn, nicht auf Fade zu schießen. Vielleicht würde er es ja tun. Doch ob er Fade tatsächlich töten konnte, würde er erst wissen, wenn er vor ihm stand. Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Aber vermutlich war es sowieso sinnlos, mit seinem Gewissen zu kämpfen. Egan musste daran denken, dass bis jetzt niemand, den Salam al Fayed ins Visier genommen hatte, überlebt hatte. Es sprach nicht viel dafür, dass er und Strand die Ersten sein würden.

SIEBZEHN
    Fade steuerte den Cadillac durch ein großes Doppeltor aus Metall, fuhr in die Richtung, die ihm ein Latino mit muskulösen, tätowierten Armen wies, und blieb dann in der Mitte der höhlenartigen Werkstatt stehen. Phase drei des Plans, mit dem er sich aufheitern wollte, hatte begonnen.
    »Was für eine Scheißkarre.«
    Fade kletterte über die Fahrertür, die fürchterlich klemmte, und ließ sich auf das schwarzweiße Karomuster des Fußbodens fallen. Dann drehte er sich langsam um die eigene Achse und sah sich die modernen Maschinen, die signierten Fotos berühmter Sportler und die unvermeidlichen Poster halb nackter Frauen an. Der Kontrast zwischen dem blitzsauberen Gebäude und den schmuddeligen, gefährlich aussehenden Männern, die gerade seinen

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