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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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ihren intellektuellen Fähigkeiten nicht viel Bedeutung beigemessen hatte, als er sie eingestellt hatte. Er hatte sich wohl eher aus optischen Gründen (skandinavische Eisprinzessin) und wegen ihrer Ausstrahlung (aristokratische Domina) für sie entschieden. Vermutlich dachte er, sie wäre eine stilvolle Zierde seines Büros.
    Die beiden anderen Männer im Konferenzraum kannte Egan nur aus ihrer Personalakte. Sie waren die beiden Spitzenkandidaten für den operativen Teil des OSPA gewesen.
    »Ich möchte Ihnen Doug Banes und Steve Despain vorstellen«, sagte Strand, als alle am Tisch saßen. »Sie kommen beide aus einer Spezialeinheit der Navy und sind die ersten Einsatzkräfte, die von uns rekrutiert wurden.«
    Egan beteiligte sich widerwillig an Händeschütteln und kurzem Plaudern, doch dann kehrte er sofort zu seinem Platz an der Wand zurück. Banes und Despain waren gute Männer, aber irgendetwas an ihnen behagte ihm nicht. Vermutlich hatte es etwas damit zu tun, dass Strand kein Wort über ihre Einstellung verloren hatte und den beiden zweifellos gesagt worden war, sie seien nur Strand unterstellt. Er war fast sicher, dass sie sich letzten Endes nur als eines von vielen Problemen herausstellen würden.
    »Al Fayed hat mich gestern kontaktiert«, sagte Strand, was sämtliche Anwesenden in tiefes Schweigen versinken ließ. Interessanterweise wirkten Billy und Lauren nervöser als alle anderen. Den beiden war wohl mehr oder weniger klar, was passiert war, und sie hatten den dilettantischen Versuch, Fade zu einer Mitarbeit beim OSPA zu bewegen, mit Sicherheit im Fernsehen mitbekommen. Vermutlich dachten sie jetzt gerade, dass häufig Angestellte auf ihrer Ebene im Gefängnis landeten, während die Vorgesetzten den Kopf aus der Schlinge zogen und sich mithilfe ihrer alten Freunde eine lukrative Stellung in der privaten Wirtschaft beschafften.
    »Er ist ausgerastet«, fuhr Strand fort. »Er hat getobt. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, ihn dazu zu bewegen, dass er sich stellt, aber es hat alles nichts genützt …« Er legte eine dramatische Pause ein. »Ich möchte nicht, dass jemand in Panik gerät, aber ich halte es für meine Pflicht, Sie darüber zu informieren. Er hat uns bedroht. Uns alle. Er hat gesagt, dass er mich und mein gesamtes Team töten wird.«
    Egan runzelte die Stirn, als Billys und Laurens Augen kugelrund wurden. Ihm gegenüber hatte Fade kein Wort darüber verloren, dass er es auch auf das Team abgesehen hatte. Genau genommen hatte er auch nicht getobt. Aber Strand musste alle motivieren, und vermutlich war er der Meinung, dass es nichts Besseres gab, um jemandem Dampf zu machen als die Aussicht auf den eigenen – gewaltsamen – Tod. Egan dagegen hatte die Erfahrung gemacht, dass eine solche Strategie nicht immer die erhoffte Wirkung hatte. Motiviert und starr vor Angst waren zwei Paar Schuhe. Eine solche Situation konnte jederzeit zu einem anarchischen Spiel ausarten, bei dem sich jeder selbst der Nächste war.
    »Daher müssen wir ihn finden und die Situation so schnell und unauffällig wie möglich neutralisieren.«
    Es entstand eine kurze Pause, dann räusperte sich Billy. Egan dachte schon, sein Assistent würde fragen, was »die Situation neutralisieren« bedeutete, aber dann tat er es doch nicht.
    »Matt wird die Einsatzleitung übernehmen«, fuhr Strand fort. »Er hat zwar keine zwanzig Jahre Erfahrung als FBI-Beamter, aber trotzdem glaube ich, dass er für diese Aufgabe am besten qualifiziert ist. Er weiß genauestens über al Fayeds Militärkarriere, seinen Charakter und seine Ausbildung Bescheid. Und er hat Sie – das beste Team, das es in unserem Geschäft gibt. Wenn wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren, steht es, glaube ich, außer Frage, dass wir alle Karten in der Hand haben.«
     
    Strands Besprechung war noch eine Stunde weitergegangen und hatte sich dann zu einer nervösen und letzten Endes sinnlosen Flut von Fragen entwickelt, die er natürlich alle hatte beantworten können.
    Das Klopfen an seiner Tür kam so schüchtern, dass Egan es ignorierte und hoffte, er oder sie würde wieder gehen. Er war bereits zwei Stunden länger geblieben als geplant und hatte nicht vor, sich beim Verlassen des für ihn gefährlichsten Ortes erschießen zu lassen. Wenn es ihn tatsächlich erwischen sollte, dann bitte mit etwas mehr Stil.
    Als er den Karton auf seinem Schreibtisch zuklappte, kam das Klopfen noch einmal. Dieses Mal klang es erheblich energischer.
    »Was ist

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