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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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vorbei auf die Gesichter einiger Kinder, die auf dem Gehsteig spielten. Wenn es Pickering gelang, Fade über sie zu finden, würde er vermutlich alles tun, um ihren Verdienst daran herunterzuspielen und die Lorbeeren selbst zu ernten.
    »Was springt dabei für mich heraus, Captain?«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben gehört, was ich gesagt habe.«
    »Sie helfen uns, die Person zu finden, die Ihre Männer getötet hat.«
    »Meine Männer sind tot, und die Festnahme al Fayeds wird daran nichts ändern.«
    »Von was zum Teufel reden Sie da eigentlich? Sie sind Polizistin. Dafür werden Sie bezahlt.«
    »Ich rede darüber, dass die Presse mich zerreißt und Sie mir verboten haben, etwas zu meiner Verteidigung zu sagen.«
    »Ich kann nicht kontrollieren, was in den Medien über Sie gesagt wird.«
    »Nein, aber Sie können ein Fernsehinterview geben und ein paar aufmunternde Worte sagen, anstatt die öffentliche Meinung von trauernden Ehefrauen und anonymen Quellen bestimmen zu lassen. Wären Sie anders vorgegangen, Captain? Darüber habe ich noch nichts gehört. Und ich habe auch noch nichts darüber gehört, dass ich dagegen war, einfach so sein Haus zu stürmen. Es wird nur darüber geredet, dass ich den Einsatz verpatzt hätte und nicht qualifiziert genug sei, ein SWAT-Team zu leiten.«
    Pickering zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Ich kann keinen Kommentar zu einer laufenden Untersuchung abgeben.«
    »Das verlange ich ja gar nicht von Ihnen. Ich verlange nur, dass Sie mir die gleiche Unterstützung geben wie den Männern in der Truppe. Oder mir erlauben, meine Version der Geschichte zu erzählen.«
    »Sie wissen ganz genau, dass ich Ihnen nicht …«
    »Ich weiß doch gar nichts über die Ermittlungen zu al Fayed oder die Untersuchung zu meinem Verhalten bei diesem Einsatz. Und daher kann ich außer meiner Version dessen, was vorgefallen ist, nichts sagen.«
    »Herrgott noch mal, Karen! Da draußen rennt ein bis an die Zähne bewaffneter Verrückter herum, und Sie ärgern sich über das, was in den Medien über Sie gesagt wird. Wissen Sie, was Sie tun werden? Sie werden genau das tun, was ich Ihnen sage. Sie steigen jetzt in Ihren Wagen und folgen mir zum Revier, wo Sie sich vor ein Telefon setzen und uns dabei helfen, diesen Dreckskerl zu finden. Ist das klar?«
    Er ging zur Fahrertür seines Wagens, blieb aber stehen, als sie sich nicht vom Fleck rührte. »Karen, das ist ein Befehl.«
    »Den ich auch bereitwillig erfüllen werde. Aber ich will eine Gegenleistung dafür.«
    »Sie wollen pokern? Sie wollen es wirklich drauf ankommen lassen und zusehen, wie der Psychopath, der Ihre Männer getötet hat, weiter frei herumläuft …«
    »Das wäre vielleicht besser, als Ihnen dabei zu helfen, ihn aufzuspüren und ein zweites SWAT-Team zu verlieren.«
    »Versuchen Sie etwa immer noch, das Ganze mir in die Schuhe zu schieben?«, brüllte er. »Ich will Ihnen sagen, was beim nächsten Einsatz anders sein wird: Dann wird das SWAT-Team von jemandem geleitet werden, der dieser Aufgabe gewachsen ist.«
    Sie rutschte von der Motorhaube herunter, zerkratzte noch mehr Lack und wollte ihn ebenfalls anbrüllen, doch dann hielt sie sich zurück. Es war noch nie so wichtig gewesen wie jetzt, ihr berüchtigtes Temperament in Zaum zu halten. »Hören Sie, Captain … Sie mögen mich nicht, und das tut mir Leid. Aber die Wahrheit ist, dass ich eine qualifizierte SWAT-Leiterin war und noch bin und bei diesem Einsatz strikt nach den Regeln vorgegangen bin. Diese Sache lässt das ganze Revier in einem schlechten Licht dastehen – mich hält man für eine Vollidiotin, den anderen wird nachgesagt, sie seien schlecht ausgebildet, und Ihnen wirft man vor, Ihre Behörde nicht im Griff zu haben. Auch wenn Sie noch so oft andeuten, dass ich Ihnen von den Feministinnen aufs Auge gedrückt wurde, wird es die Presse irgendwann überdrüssig sein, immer dieselbe Leier zu hören, und dann werden sie auf Sie losgehen.«
    Er schaffte es, den Kiefer herunterzuklappen und den Mund aufzumachen, um etwas zu sagen, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich versuche keineswegs, mich in dieser Sache als Heldin darzustellen. Meine Männer sind gestorben, und dafür trage ich die Verantwortung. Aber wie man mich jetzt behandelt, das ist nicht fair. Ich bitte Sie doch nur darum, die ganze Geschichte zu erzählen. Ich bin bereit, eine Strafe anzunehmen, wenn ich sie verdient habe, aber ich werde nicht schweigend dastehen und zusehen, wie mein Name durch den Dreck

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