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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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gezogen wird.«
    Pickering machte wieder den Mund auf, fing aber erst zu sprechen an, nachdem er sich umgesehen und vergewissert hatte, dass niemand in Hörweite stand. »Rufen Sie Fayed an. Dann werde ich darüber nachdenken.«
    »Außerdem möchte ich, dass meine Beurlaubung rückgängig gemacht wird und ich wieder bei den Ermittlungen zum Sammler mitarbeiten kann. John braucht mich, und dieser Schritt wird zeigen, dass ich nach wie vor das Vertrauen der Polizeibehörde habe.«
    »Aber Sie haben das Vertrauen der Polizeibehörde doch gar nicht. Was zum Teufel werden Sie als Nächstes verlangen? Etwa eine Beförderung? Eine Gehaltserhöhung? Was haben Sie Ihrer Meinung nach noch alles dafür verdient, dass Sie ein ganzes SWAT-Team haben abknallen lassen? Man nennt Sie schon ›die Witwenmacherin‹. Was würden die Männer wohl sagen, wenn ich anfange, Ausreden für Sie zu erfinden?«
    »Ich will keine Ausreden«, sagte sie völlig ruhig. Ihre Mutter wäre stolz auf sie gewesen. »Ich will nur, dass alle Fakten auf den Tisch gelegt werden, und ich will, dass man mich meine Arbeit tun lässt und ich nach dem Mann suchen kann, der jetzt, in diesem Augenblick, eine Frau zu Tode foltert.«
    Er schwieg fast eine ganze Minute lang. »Wir werden sehen, wie der Anruf bei Fayed läuft.«
    Karen schüttelte den Kopf. »Sie zuerst.«
    »Karen, übertreiben Sie’s nicht. Ich kann genauso gut eine Pressekonferenz ansetzen und den Reportern sagen, dass Sie sich weigern, an den Ermittlungen zum Tod unserer Männer mitzuarbeiten.«
    »Oder Sie können eine Pressekonferenz ansetzen und den Reportern sagen, dass ich mich nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen an die Regeln gehalten habe und daher in den aktiven Dienst zurückkehre.«
    »Das werde ich mit Sicherheit nicht tun. Der jetzige Stand der Ermittlungen sagt noch gar nichts aus.«
    »Jetzt kommen Sie schon, Captain!«, drängte sie, während ihre mit Mühe aufrecht erhaltene Fassade der Ruhe zu bröckeln begann. »Sie wissen ganz genau, was dort draußen passiert ist. Sie haben alles, was ich während des Einsatzes gesagt habe, auf Band. Sie haben Krater von Sprengstoffexplosionen. Sie haben ein ausgebranntes Haus. Sie haben Leichen. Sie haben al Fayeds Fernbedienung und die Nachtsichtkameras. Das ist doch keine Raketenwissenschaft.«
    Pickerings Reaktion auf ihren Wutausbruch war ein kaum wahrnehmbares Lächeln. »Soll das etwa ein Ultimatum sein?«
    »Tut mir Leid. Ich dachte, ich hätte mich klar und deutlich ausgedrückt. Ja, das soll ein Ultimatum sein.«
    »Dann ist meine Antwort nein. Ich lasse mich nicht erpressen.«
    Karen zog ihre Dienstmarke aus der Tasche und warf sie ihm mit voller Wucht gegen die Brust. »Also gut. Das Spiel beginnt.«

FÜNFUNDZWANZIG
    Matt Egan blinzelte in die grelle Sonne, die sich in den vor ihm aufgereihten Autos spiegelte, und ging eilig auf einen frisch gestrichenen Container auf der anderen Seite des Grundstücks zu.
    Billy und Lauren hatten in den letzten achtundvierzig Stunden Unmenschliches vollbracht, was sicher auch daran lag, dass die beiden jetzt in den Büros des OSPA wohnten. Sie waren fest davon überzeugt, dass Fade sich irgendwo hinter einem Busch versteckt hatte und mit einer Klaviersaite in der Hand auf sie wartete. Vielleicht hatte Strand ja Recht gehabt – bis jetzt waren ihre grenzenlose Motivation und die langen Arbeitsstunden ein wichtiges Plus für die Ermittlungen gewesen.
    Anhand einer eingehenden Prüfung der in Lokalzeitungen veröffentlichen Kleinanzeigen und einer telefonischen Befragung sämtlicher Gebrauchtwagenhändler in einem Umkreis von achthundert Kilometern hatten sie festgestellt, dass im fraglichen Zeitraum achtundzwanzig Oldtimer verkauft worden waren. Da Fade eine Schwäche für Cabrios hatte und während seines Anrufs bei Strand laute Hintergrundgeräusche zu hören gewesen waren, wollte sich Egan zuerst auf die drei Cabrios unter den Autos konzentrieren. Es stellte sich heraus, dass eines davon nicht in fahrtüchtigem Zustand war und von dem sechzigjährigen Käufer mit einem Abschleppwagen abgeholt worden war. Das zweite war perfekt restauriert, aber die neue Besitzerin war eine Frau, die das Auto ihrem Mann schenken wollte. Das dritte allerdings war von diesem kleinen Händler in Baltimore an einen Mann Anfang dreißig verkauft worden.
    Der Mann, der aus dem Container trat und mit ausgestreckter Hand auf Egan zukam, entsprach ganz und gar nicht dem Stereotyp eines Autoverkäufers: noch keine

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