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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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jemand mit uns reden wird. Vermutlich sind die Leute, die hier wohnen, nicht sehr gut auf Polizisten zu sprechen. Sie werden denken, wir suchen jemanden, dem wir das Ausschlachten des Wagens anhängen können. Oder jemanden, der uns sagt, wer es gewesen ist.«
    »Darauf dürfte es hinauslaufen«, stimmte Wakefield zu. »Wir überprüfen gerade die Taxifirmen, um herauszufinden, ob hier jemand abgeholt wurde, aber die Taxifahrer kommen nach Einbruch der Dunkelheit nur sehr ungern in diese Gegend. Ich glaube eher, dass er zur nächsten U-Bahn-Station gelaufen ist oder zu einem zweiten Wagen, den er in der Nähe geparkt hatte …«
    »In diesem Viertel scheint es mir etwas riskant zu sein, zu Fuß zu gehen.«
    Wakefield lächelte. »Ich behaupte jetzt einfach mal so, dass dieser Mann so ziemlich überall zu Fuß geht, wo er will.«
    »Also noch eine Sackgasse«, erwiderte sie. Die Enttäuschung war ihrer Stimme anzumerken. »Das entwickelt sich langsam zu unserem Lebensmotto.«
    »Scheint so … O je.«
    »Was ist denn?«, erkundigte sich Karen, der auffiel, dass er über ihre linke Schulter starrte.
    »Unser furchtloser Vorgesetzter ist im Anmarsch.«
    »Großartig.«
    »Was zum Teufel machen Sie hier?«, hörte sie die Stimme Captain Pickerings. Als sie sich umdrehte, um ihm zu antworten, wurde ihr klar, dass er gar nicht mit ihr redete. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass sie überhaupt da war.
    »Ich war gerade in der Gegend«, antwortete Wakefield.
    »Dann sehen Sie zu, dass Sie aus der Gegend verschwinden. Hier kann jeden Moment die verdammte Presse auftauchen.«
    Wakefield stieß sich von der Absperrung ab und tätschelte Karen den Arm, bevor er davonging. »Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen. Und Kopf hoch.«
    Sie sah ihm nach, während er sich durch die Menschenmenge hinter den Absperrungen schob, und spürte, wie sich eine gehörige Portion Neid in ihre Dankbarkeit ihm gegenüber mischte. Es war sicher sehr schön, unangreifbar zu sein.
    »Meine Leute versuchen zu arbeiten«, bellte Pickering in ihre Richtung. »Stören Sie sie nicht dabei.«
    Karen fielen gleich mehrere Antworten auf seine Bemerkung ein, aber sie hielt den Mund und ging wortlos an ihm vorbei. Sie war keine drei Meter weit gekommen, als er ihr etwas nachrief.
    »Karen, warten Sie in meinem Wagen auf mich.«
    Er schaffte es, sowohl autoritär als auch herablassend zu wirken. Es geschah ihr recht. Schließlich protestierte sie mit keinem Wort dagegen, dass er das Messer, das er ihr in den Rücken gerammt hatte, noch einmal umdrehte. Der Sündenbock wusste, wem er zu Diensten war.
    Sein Wagen parkte genau neben dem ihren. Sie überlegte, ob sie nicht einfach einsteigen und nach Hause fahren sollte, verwarf diese Idee aber sofort wieder. So befriedigend es auch sein würde, es war Zeit, dass die Karten auf den Tisch kamen.
    Als sie an dem jungen Polizisten vorbeiging, der immer noch die Passanten zurückhielt, fiel ihr auf, dass sich sein Gesichtsausdruck zu einem höhnischen Grinsen entwickelt hatte, an das sie sich noch nicht gewöhnt hatte. »Haben Sie ein Problem?«, platzte es aus ihr heraus.
    Offenbar hatte er nicht erwartet, von ihr herausgefordert zu werden. Er trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
    Als das geklärt war, ging Karen zu Pickerings Wagen und setzte sich auf die makellos saubere Motorhaube. Sie spürte, wie die Nieten in ihrer Jeans den Lack zerkratzten. War das kindisch? Natürlich. Aber auch ein gutes Gefühl.
    Von ihrer leicht erhöhten Position aus konnte sie sehen, wie ihr Chef mit den Technikern sprach, die das Auto auf Fingerabdrücke untersuchten. Er hatte die Arme wie ein hoch dekorierter Feldherr vor der Brust verschränkt. Sie konnte zwar nicht hören, was die Männer zu ihm sagten, aber an seiner Körpersprache war erkennbar, dass es nicht das war, was er hören wollte.
    Pickering schlich ein paar Mal um die Überreste des Wagens herum, wobei er gelegentlich in die Hocke ging, um sich etwas näher anzusehen. Dann kam er auf sie zu.
    »Unser Psychologe glaubt, dass Fayed vielleicht dabei ist, eine Bindung zu Ihnen zu entwickeln«, sagte er, als er in Hörweite war. »Ken ist der Meinung, Sie sollten ihn anrufen und versuchen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen.«
    Sie schwieg und dachte, dass er schon sehr verzweifelt sein musste, weil er ihr nicht befahl, den Hintern von seiner Motorhaube zu nehmen.
    »Folgen Sie mir aufs Revier. Dann können Sie ihn gleich anrufen.«
    Sie starrte an ihm

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