Die letzte Mission
Eilaufträge ausführen.«
»In Ordnung. Aber selbst wenn wir die Farbe und das vorläufige Kennzeichen haben, ist die Chance doch nicht sehr groß, dass Sie zufällig an ihm vorbeifahren, oder?«
»Wir werden das Fahrzeug zur Fahndung ausschreiben müssen. Sagen Sie der Polizei, dass er ein Terrorismusverdächtiger ist und das Fahrzeug auf keinen Fall angehalten werden soll. Sagen Sie, dass er uns zu seiner Terrorzelle führen soll oder etwas in der Richtung.«
»Ähm, ja, okay«, erwiderte Fraiser. Er klang etwas unsicher. Vermutlich würde er sofort zu Strand rennen und ihm alles berichten, nachdem er aufgelegt hatte. Und Strand würde die Polizei nur höchst ungern einschalten. Aber Egan hatte keine andere Wahl. Sie brauchten Verstärkung.
»Wenn Hillel ein Problem mit der Fahndung nach dem Wagen hat, soll er mich anrufen.«
»In Ordnung. Sonst noch was?«
»Leider nicht.«
»Hat die Spur zu seinen alten Freunden etwas gebracht? Haben Sie schon mit ihnen gesprochen?«
»Mit den meisten von ihnen, aber das war eine Sackgasse. Sie haben seit Jahren nichts von Fade gehört.«
»Würden sie es Ihnen denn erzählen, wenn er sie kontaktiert hätte?«
Gute Frage. Egan hatte Fades alten Teamkameraden erzählt, er versuche, ihn aufzuspüren, bevor er von der Polizei in die Ecke getrieben werde und noch mehr Menschen stürben. Aber sie würden trotzdem zögern, ihn zu verraten – zum einen, weil sie ihn mochten und respektierten, zum anderen, weil niemand Gefahr laufen wollte, ihn zu verärgern. Sie waren mit Sicherheit der Meinung, es wäre klüger, sich nicht einzumischen.
»Billy, ich weiß es wirklich nicht. Ich habe noch einen Namen auf meiner Liste. Wenn ich etwas herausfinde, melde ich mich.«
Er unterbrach die Verbindung und wählte die Nummer von Roy Buckner, dem ehemaligen Elitesoldaten der Delta Force, den Strand hatte einstellen wollen. Anders als die Leute, mit denen sich Egan bis jetzt unterhalten hatte, war Buckner ein arroganter Drecksack und hasste Fade. Nach ihrem gemeinsamen Einsatz hatte Fade klipp und klar gesagt, dass er nie wieder mit dem Mann arbeiten werde. Und wenn Salam al Fayed so etwas sagte, spitzten die Leute weiter oben die Ohren. Es dauerte nicht lange, und Buckner wurde keinem Kampfeinsatz mehr zugeteilt. Schließlich hatte er die Army verlassen müssen. Und natürlich gab er nicht seinen erbärmlichen Leistungen die Schuld daran, sondern Fade.
Bei Buckner wollte sich Egan unter einem anderen Vorwand melden. Er würde ihm erzählen, dass Fade übergeschnappt war und er der Polizei dabei half, ihn zu finden. Es war zwar unwahrscheinlich, dass Buckner etwas wusste, aber er würde alles tun, um zu Fades Untergang beizutragen.
»Hallo?«
»Hi, Matt Egan. Ich habe schon einmal angerufen. Ich versuche immer noch, Roy zu erreichen.«
»Hören Sie«, sagte Buckners Frau laut, um ein schreiendes Kind zu übertönen. »Er ist nicht da. Und daran hat sich seit Ihren letzten beiden Anrufen nichts geändert. Ich kann doch auch nichts dafür.«
»Wenn Sie mir die Nummer seines Mobiltelefons geben, müsste ich Sie nicht immer stören.«
»Er hat es nicht eingeschaltet. Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich ihm eine Nachricht hinterlassen und ihn gebeten hab, Sie zurückzurufen …«
»Gibt es ein Büro oder ein Restaurant, in dem er oft isst, oder sonst einen Ort, an dem ich ihn erreichen könnte?«
»Er arbeitet, und ich weiß nicht, wo er jetzt ist. Er ist in Washington und Virginia gewesen, und vor ein paar Stunden hat er mich aus Baltimore angerufen. Oh, da fällt mir ein, Sie hat er vorhin gar nicht erwähnt. Vielleicht heißt das ja, dass er nicht mit Ihnen sprechen will.«
Egan bog in die Auffahrt zur I-95 und erstarrte, als ihm klar wurde, was die Frau gerade gesagt hatte. Er ist in Washington und Virginia gewesen, und vor ein paar Stunden hat er mich aus Baltimore angerufen.
»Danke«, sagte er schließlich. »Sie haben mir sehr geholfen.«
Nachdem Egan das, was ihm der Autohändler gesagt hatte, auf die Tafel geschrieben hatte, ließ er sich auf das Bett fallen und legte den Daumen auf die Öffnung seiner Bierflasche, damit nichts überschwappte. Die Tafel war inzwischen zu zwei Dritteln voll – was zumindest den Eindruck erweckte, er würde Fortschritte machen. Während er dalag und die Tafel anstarrte, läutete sein Mobiltelefon.
»Hallo?«
»Matt. Ich habe gehört, dass Sie kurz vor dem Durchbruch sind. Ausgezeichnete Arbeit.« Hillel Strands Stimme. »Lauren
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