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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Factor zu Gast gewesen, und der Gedanke an ihren sehr überzeugenden Auftritt verursachte ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust, das es ihm schwer machte, genug Luft zu holen, um die Kerzen auszublasen. Sie hatte zwar nur über Einzelheiten ihrer Begegnung mit al Fayed und die Umstände ihrer Kündigung gesprochen, aber es war nicht zu leugnen, dass die Medien landesweit Blut geleckt hatten. Bis gestern Abend waren al Fayeds plötzliches Verschwinden und die fehlenden Fortschritte bei den Ermittlungen der Polizei als mehr oder weniger Aufsehen erregende Einzelmeldung denn als interessante Geschichte behandelt worden. Das und die Tatsache, dass mit dem Sammler ein weitaus sensationellerer Fall zur Verfügung stand, hatten dafür gesorgt, dass die Berichterstattung bestenfalls dünn gewesen war. Doch Manning konnte diesen Trend umkehren. Eine attraktive Frau, die verbissen darum kämpfte, ihren guten Ruf wiederherzustellen, der Hauch von geschlechtsspezifischer Diskriminierung und ein Vater mit glänzenden Beziehungen, der offenbar bereit war, jede Summe auszugeben, um dafür zu sorgen, dass das Gesicht seiner Tochter überall zu sehen war. Es fehlte nur noch, dass irgendein verdammter Reporter nach einem neuen Blickwinkel für seinen Artikel suchte, und die Sache würde auffliegen. Man brauchte nur ein wenig in al Fayeds Vergangenheit zu wühlen, dazu eine zufällig gestellte Frage nach dem Grund für den Einsatz der Polizei … Das Einzige, was ihn jetzt noch retten konnte, war ein sauberes Ende der Geschichte, das alle zufrieden stellte. Doch das würde er nur mit al Fayeds Leiche erreichen können.
    Zu seiner Überraschung gelang es ihm, alle Kerzen auszublasen. Mit einer Hand brachte er seine laut johlenden Mitarbeiter zum Schweigen, mit der anderen nahm er ein Stück Torte entgegen. »Dieses Jahr war wirklich hart. Jetzt bin ich auch offiziell zu alt für das Pensum, das man uns in den letzten Wochen auferlegt hat. Ich möchte mich für die großartige Unterstützung aller Mitarbeiter bedanken, und ganz besonders für die harte Arbeit, mit der Lauren und Bill mich und Matt, der wegen eines Termins außer Haus heute leider nicht hier sein kann, vor dem Schlimmsten bewahrt haben. Ich hoffe nur, dass wir die Ermittlungen zum Abschluss bringen, bevor mein Golfschwung schlechter wird.«
    Höfliches Gelächter erfüllte den Raum, als er zu Kellys Schreibtisch ging und nach einer Kuchengabel griff. »Und jetzt nimmt sich jeder ein Stück Torte. Das sieht sehr lecker aus.«
     
    »Was ist mit Matt?«, sagte Strand, nachdem Lauren die Tür zu seinem Büro hinter sich geschlossen hatte.
    »Nichts. Er hat eine größere Summe von seinem Sparkonto abgehoben, bevor Sie mit ihm gesprochen haben, und ich vermute, dass er mit dem Geld …«
    »Ich habe Sie nicht gebeten, Vermutungen anzustellen!«, brüllte er.
    Sie blinzelte erschreckt und strich sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht, die an ihrer Wange klebte. Strand wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, während er heftig aufstoßen musste. Der Stress schlug ihm schon seit Tagen auf den Magen, aber vor einer Stunde war es schlimmer geworden. Das ständige Brennen in seinem Magen war von einem dumpfen, rumorenden Gefühl abgelöst worden, in das sich von Zeit zu Zeit schwere Krämpfe mischten.
    Lauren setzte sich etwas unsicher und fuhr fort: »Wir gehen davon aus, dass er in einem kleinen Hotel hier irgendwo in der Nähe abgestiegen ist, aber aufgrund unserer beschränkten Ressourcen und der Tatsache, dass wir uns bedeckt halten sollen, können wir …« Für einen Moment versagte ihr die Stimme. »Wir können uns nicht alle Hotels ansehen. Seinen Wagen zur Fahndung auszuschreiben, wie wir das schon bei al Fayed gemacht haben, wäre natürlich eine Möglichkeit, aber dann müssten wir erklären, warum ein hochrangiger Mitarbeiter des Heim …«
    Plötzlich sprang sie auf, presste die Hand auf den Mund und rannte zur Tür. Strand sah, wie sie einen Moment mit dem Türknauf kämpfte und dann in Richtung der Toiletten verschwand, während sein Magen auf die ganze Aufregung mit heftigem Grummeln reagierte. Er holte ein paar Mal tief Luft und presste die Stirn auf das kühle Holz seines Schreibtisches. Auf seiner Nase sammelte sich ein Schweißtropfen, der zu Boden fiel und einen dunklen Fleck auf dem Teppich hinterließ.
    »Hillel?«
    Seine feuchte Stirn verursachte ein schmatzendes Geräusch, als er sie von seinem Schreibtisch löste und versuchte, sich auf die

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