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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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und darüber bin ich ganz und gar nicht glücklich. In der Situation, in der ich zurzeit stecke, könnte es mich nämlich umbringen, wenn mir etwas verschwiegen wird.«
    Wieder keine Antwort, aber Egan beschloss, nichts mehr zu sagen. Nach zehn Sekunden fing Fraiser wieder an zu sprechen.
    »Matt, ich weiß, wofür Sie mich halten. Für Sie bin ich einer von diesen aalglatten Karrieretypen auf dem Weg nach oben. Ein junger Hillel Strand.«
    »Nein, ich …«
    »Doch, genau dafür halten Sie mich. Aber ich beschwere mich nicht darüber. Ich spiele das Spiel, und ich bin ziemlich gut darin. Aber zwischen mir und Strand gibt es einen großen Unterschied: Ich weiß, dass dieses Spiel zum Himmel stinkt.«
    »Ich weiß nicht genau, was Sie damit sagen wollen«, erwiderte Egan.
    »Ich will damit Folgendes sagen: Wenn die Kacke am Dampfen ist, möchte ich, dass Sie mir den Rücken decken. Nicht Hillel.«
    Egan lehnte sich gegen den langen Spiegel, der als Kopfbrett für das Bett diente. Er wusste nicht, ob er glauben sollte, was er da hörte. »Wenn das stimmt, fangen Sie jetzt besser zu reden an.« Er malte sich aus, wie Fraiser jetzt in seinem Büro auf- und abging, den abgekauten Bleistift in den Fingern, mit dem er immer spielte, wenn er nervös war. Strand dagegen konnte er sich nicht vorstellen. Saß er in seinem Büro und war völlig ahnungslos, oder saß er auf Fraisers Schreibtisch und hörte mit?
    »Hillel hat Lauren aufgetragen, nach Ihnen zu suchen, aber mehr als das Übliche kann sie nicht tun. Sie geht davon aus, dass Sie nicht gefunden werden können, weil Sie nicht gefunden werden wollen. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen wie gehabt fort – sie geht immer noch davon aus, dass Fade versucht, außer Landes zu kommen. Was natürlich die Frage aufwirft, ob wir uns einen Gefallen damit tun, der Polizei entscheidende Informationen vorzuenthalten.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Egan. »Aber bis auf die Fahndung nach dem Auto, um die wir bereits gebeten haben, kann die Polizei eigentlich nichts tun, was wir nicht schon in die Wege geleitet haben. Außerdem spricht dagegen, dass noch ein paar Polizisten sterben werden, wenn es ihnen gelingen sollte, Fade in die Ecke zu treiben. So, wie die Dinge jetzt liegen, ist er nur für mich und Hillel eine Gefahr. Aber das wollen Sie mir ja nicht glauben. Sonst noch was?«
    »Alles, was Sie bekommen, geht zuerst über Strands Schreibtisch.«
    »Was verschweigt er mir?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht gar nichts. Wenn er die Informationen für Sie zensiert, wäre ich der Letzte, dem er das sagen würde.«
    »Da haben Sie vermutlich Recht. Ist das alles?«
    »Ich fürchte ja.«
    »Okay. Rufen Sie mich an, wenn Sie noch etwas erfahren. Ich gebe Ihnen eine neue Nummer, unter der Sie mich erreichen können …«
    »Das Satellitentelefon«, unterbrach Fraiser. »Lauren hat mir die Buchung für Ihre Visa-Card gezeigt.«
    »Ich hatte den Verdacht, dass Strand mein Mobiltelefon abhören lässt.«
    »Der Verdacht war richtig.«
    Er las die Nummer ab und wollte das Gespräch beenden, doch dann überlegte er es sich anders. »Billy, noch etwas.«
    »Ja?«
    »Bleiben Sie locker, ja? Ich glaube keine Sekunde lang, dass Fade versuchen wird, Ihnen oder Lauren etwas anzutun, aber wenn er es tut, dann nur über meine Leiche. Und das meine ich so, wie ich es sage.«
    »Ich weiß. Deshalb habe ich ja auch mit Ihnen gesprochen.«

DREIUNDDREISSIG
    Hillel Strand zwang sich zu einem Lächeln, als eine etwas schräg klingende Version von Happy Birthday durch den Empfangsbereich des OSPA schallte. Bis auf Bill Fraiser und Lauren wusste niemand, was vor sich ging – obwohl die anderen mit Sicherheit ahnten, dass etwas nicht stimmte. Da Egan spurlos verschwunden war und Strand sowie seine Assistenten im Büro übernachteten, konnte man getrost davon ausgehen, dass es jede Menge Spekulationen gab. Als kleine Ermahnung hatte er am Morgen eine kurze Rede gehalten, in der es darum gegangen war, wie wichtig Diskretion beim Heimatschutz war. Die drakonischen Strafen, die jedem Mitarbeiter drohten, der etwas durchsickern ließ, hatte er natürlich nicht unerwähnt gelassen.
    Drohungen waren jedoch nicht alles. Es war wichtig, den Anschein von Normalität so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Er schloss sich dem Applaus der anderen an, als Kelly Braith aus dem Kopierraum kam, in den Händen eine Geburtstagstorte, auf der Kerzen brannten.
    Am Abend zuvor war Karen Manning in der Talkshow O’Reilly

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