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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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den Sender.«
    »Ich weiß. Aber es macht mir in letzter Zeit eben zu schaffen …«
    Egan nickte, soweit er das mit dem halb um seinen Kopf gewickelten Kissen konnte. »Wenn man ein Kind hat, denkt man plötzlich völlig anders.«
    »Vermutlich liegt es daran. Hast du den Bericht über den Mann gesehen, der die vielen Polizisten getötet hat?«
    Egan erstarrte. Fade war schon lange aus seinem Leben verschwunden gewesen, als er Elise kennen gelernt hatte, und aus nahe liegenden Gründen hatte er ihn seiner Frau gegenüber nie erwähnt.
    »Es heißt, er wäre früher ein Navy-SEAL gewesen«, fuhr sie fort. »Hast du ihn gekannt?«
    »Ich war in der Army, Elise. Wie geht es Kali?«
    »Sie hat eine Erkältung, und sie ist fest davon überzeugt, dass es mir egal ist, aber wenn ihr Daddy hier wäre, würde es ihr sofort besser gehen. Vor einer halben Stunde ist sie endlich eingeschlafen. Sie wird enttäuscht sein, dass sie nicht mit dir sprechen konnte.«
    »Sag ihr, dass ich schwöre, das nächste Mal mit ihr zu sprechen. Leider habe ich nur sehr wenig Zeit. Und ich muss auch gleich aufhören …«
    »Warte! Du hast noch gar nichts darüber gesagt, wie es dir geht. Oder wann du nach Hause kommst.«
    »Mir geht es gut, aber ich weiß nicht, wann ich wiederkomme. Bald.«
    »Hast du Zeit gehabt, dir etwas anzusehen? New York ist eine wundervolle Stadt.«
    »Eigentlich nicht.«
    »Au!«
    »Was ist denn?«
    »Ach, nichts. Ich versuche gerade, diese verdammte Effektkarte zusammenzulöten. In ein paar Tagen hab ich doch das Konzert in Washington.«
    »Oh, das hatte ich ganz vergessen. Viel Glück, falls wir uns vorher nicht mehr sprechen sollten …«
    Egan leerte sein Bier, während er sich die falschen Papiere ansah, die Fade sich hatte machen lassen. Dann suchte er im Internet nach den verschiedenen Namen. Insgesamt waren es sechs, und zu jedem Namen gab es einen Führerschein, eine Geburtsurkunde, eine Karte mit der Sozialversicherungsnummer und einen Pass. Die Fotos von zwei Identitäten zeigten ihn so, wie er normalerweise aussah, und waren daher ungeeignet, da sein Gesicht in jeder Nachrichtensendung im Fernsehen gezeigt wurde. Zur dritten gehörte ein Foto, auf dem er einen langen, struppigen Bart trug und sehr arabisch wirkte, was einem nach dem 11. September das Leben nicht unbedingt leichter machte. Nummer vier sah so aus wie der Mann mit dem gepflegten Äußeren und der auffälligen Brille, den der Autohändler, bei dem Fade den Cadillac gekauft hatte, beschrieben hatte. Auf den letzten beiden wirkte er wie ein blond gefärbter, schwuler Intellektueller. Egan hätte darauf wetten können, dass Fade eine dieser beiden Identitäten benutzte – so hätte ihn nicht einmal seine eigene Mutter erkannt.
    Die Telefonleitung, in die er seinen Laptop gestöpselt hatte, war nicht gerade schnell, aber es reichte, um zu den verschiedenen Identitäten eine Kreditauskunft und eine kurze Überprüfung durchzuführen. Es überraschte ihn nicht, dass nicht viel zu finden war. Die Adressen waren ausnahmslos Postfächer in Manassas – einem Ort, den Fade vermutlich nie wieder betreten würde. Außerdem gab es zu keinem der Namen Einträge von einem Elektrizitätswerk oder einer Hypothekenbank, die Hinweise darauf hätten geben können, wo die Wohnung war, zu der er Karen Manning gebracht hatte.
    Zu jeder Identität gehörten zwei Kreditkarten, doch bis jetzt schien noch keine davon benutzt worden zu sein. Egan rief die Website der verschiedenen Banken auf und stellte fest, dass Fade den Internetzugang zu seinen Konten nie aktiviert hatte. Daher konnte er jetzt eigene Passwörter eingeben und die Verwendung der Kreditkarten in Echtzeit überwachen. Viel mehr konnte er mit diesen Informationen nicht anfangen.
    Er griff nach seinem Telefon und wählte die Nummer von Billy Fraisers Mobiltelefon. Während er auf das Läuten am anderen Ende der Leitung lauschte, öffnete er noch ein Bier.
    »Hallo, Liebling. Bleib dran, ich geh in mein Büro.«
    Egan zog die Augenbrauen hoch. »Kein Problem, Schätzchen.«
    Er hörte, wie eine Tür geschlossen wurde. »Matt! Was zum Teufel ist eigentlich los?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Hillel hat gesagt, dass Sie die Nerven verloren haben – dass Sie untergetaucht sind und einen Alleingang versuchen.«
    »Und was tut er dagegen?«
    Keine Antwort.
    »Billy, achten Sie mal auf meine Stimme. Höre ich mich an, als wäre bei mir eine Sicherung locker? Hinter meinem Rücken läuft jede Menge Scheiße ab,

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