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Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige

Titel: Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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dageblieben.
    »Und was tun wir jetzt?« fragte sie.
    »Was können wir tun, Mylady?« stellte Durge die Gegenfrage. »Der zweite Verschwörer ist tot. Lord Falken und Lady Melia werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Rat zum Handeln zu veranlassen. Am besten bleiben wir hier und halten nach jenen Ausschau, die auf der Suche nach Freisasse Travis sind.«
    »Nein.« Travis sah auf. »Nein, das reicht nicht, Durge.«
    Grace wandte sich ihm zu. »Was ist los, Travis?«
    Er warf die Decke ab und stand auf. Etwas stimmte nicht. Etwas, das er übersehen hatte. Aber was war es? Er versuchte sich zu erinnern – er war so nah dran.
    Der Rat? Welcher Rat sollte so etwas denn tun?
    Travis schüttelte den Kopf. »Es ist noch nicht vorbei. Das Eisenherz ist tot, aber die Angelegenheit ist noch lange nicht erledigt.«
    »Was meinst du?« fragte Grace.
    Er ging nun vor dem Feuer auf und ab, seine Gedanken rasten. »Das Eisenherz sagte noch etwas, bevor er … vor seinem Tod. Etwas über den Rat.«
    Durge legte die Stirn in Falten. »Was denn?«
    Nicht immer sind die Dinge so, wie du sie siehst, alles kann verschwinden, ehe du dich versiehst.
    Für dieses Rätsel konnte es nur eine Antwort geben. »Der Rat«, sagte Travis. »Sie wollen den ganzen Rat der Könige vernichten.«
    Grace trat entsetzt einen Schritt zurück. »Bist du sicher?«
    »Auf jeden Fall. Sie werden alle Herrscher auf einen Schlag töten.«
    »Wie kommt Ihr darauf?« wollte Durge wissen. »Der zweite Verschwörer ist tot.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Travis dem Ritter. »Das Eisenherz hat eine Andeutung fallengelassen, daß den Ratsmitgliedern etwas zustoßen wird. Das bedeutet, es ist noch jemand da, der sich darum kümmern wird. Ich glaube nicht, daß der Tote der zweite Verschwörer war. Ich glaube, Alerains Mörder befindet sich noch immer in Freiheit.«
    »Du hast bestimmt recht, Travis. Der Mann, der dich angriff, den ich in der Stadt sah, er war viel kleiner und stämmiger als derjenige, den ich in meiner Vision sah.«
    »Aber wann wird der Verschwörer zuschlagen, und wie?« fragte Durge. »Es erscheint doch sehr unwahrscheinlich, daß er alle Könige und Königinnen auf einen Schlag töten kann. So wie die Dinge stehen, wird man im Moment kaum zwei zusammen in einem Raum antreffen, geschweige denn alle sieben.«
    Grace riß die grün-goldenen Augen weit auf. »Das Fest!«
    Travis und Durge starrten sie beide an.
    »Aryn sagte, König Boreas wolle am Abend der Wintersonnenwende ein Fest abhalten«, sagte sie. »Das ist der einzige Zeitpunkt, an dem alle Herrscher vor der Ratsversammlung zusammenkommen werden. Dort muß der Verschwörer zuschlagen. Das ist seine einzige Chance.«
    »Aber Mylady, der Große Saal wird schwer bewacht sein«, erwiderte Durge. »Dessen kann ich Euch versichern.«
    »Das wird keine Rolle spielen.« Travis wußte nicht, warum er so dachte, aber er war davon überzeugt, daß Grace recht hatte. »Nicht, wenn sich der Mörder bereits im Saal befindet.«
    »Und in diesem Fall müssen wir ihn vor Beginn des Festes entlarven«, sagte Grace.
    »Eine gute Idee, Mylady«, sagte Durge. »Und was schlagt Ihr vor, wie wir das anstellen sollen?«
    Sie zog eine Grimasse. »Das weiß ich nicht. Wir brauchen irgendein Ablenkungsmanöver, etwas, das den Mörder so überrascht, daß er sich verrät. Aber mir fällt nichts ein.«
    Travis wollte ihr zustimmen, dann zuckte er schmerzerfüllt zusammen. Er blickte nach unten und sah, daß das Kätzchen wie ein Miniaturpanther auf sein Schienbein einhieb. Seine scharfen Krallen durchbohrten den Stoff seiner Hose und schlitzten seine Haut auf. Er wollte protestierend losbrüllen, verharrte dann aber. Das Kätzchen setzte sich und schaute mit seinen großen goldenen Augen zu ihm hoch. Natürlich … es spielte bloß, es tat nur so, als wäre es wild.
    Es spielt bloß, es tut nur so, als wäre es wild …
    Travis lachte. Die Antwort war absolut unglaublich, aber noch während er dies dachte, wußte er, daß sie richtig war, daß es ihre einzige Chance darstellte. Grace und Durge starrten ihn an, vielleicht fürchteten sie, daß er den Verstand verloren hatte. Er bückte sich, nahm das Kätzchen in die Hand und richtete sich wieder auf.
    »Ich glaube, ich kennen da jemanden, der uns helfen kann«, sagte er.
    Grace und Durge traten einen Schritt näher heran, um keines seiner Worte zu verpassen. Das Kätzchen in seiner Ellbeuge leckte eine Pfote sauber und schnurrte.
    Wenige

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