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Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige

Titel: Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Diener, die die Tür erreicht hatten, wurden gegen das Hindernis gequetscht, als weitere Gäste auf der Flucht vor den Feydrim nachdrängten. Von Trifkin Moosbere und seinen Schauspielern fehlte jede Spur – die ganze Truppe war verschwunden.
    Neben Grace ertönte Gelächter.
    Sie riß den Kopf herum. Logren betrachtete das im Großen Saal ausgebrochene Chaos. Seine Augen waren wie Steine.
    »Das ist es«, sagte er. Er winkte den Feydrim zu. »Kommt, meine Hungrigen. Kommt.«
    Ein wütendes Knurren ertönte. König Boreas. Er kniete zusammen mit Ivalaine und Tressa neben Emindas regloser Gestalt auf dem Boden. Kylar und Kalyn von Galt hatten sich zu ihnen gesellt. Die anderen Herrscher und Berater waren mit entsetzten Gesichtern aufgestanden.
    »Seid verflucht, Logren, sie ist tot«, stieß Boreas zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor; Blut befleckte seine Hände.
    Logren richtete seinen leblosen Blick auf den König von Calavan und lachte erneut. »Das will ich doch hoffen. Selbst dieses laute Miststück dürfte es schwierig finden, mit einem Messer im Hals zu kläffen.«
    Boreas entblößte die Zähne, dann sprang er mit einem Brüllen auf. Muskulöse Arme griffen zu, dazu bereit, Logrens Genick zu brechen.
    Logren machte eine lässige Bewegung mit der Hand, als würde er eine Fliege abwehren. Ein Laut wie zerbrechender Stein ertönte. Boreas’ Kopf wurde nach hinten gerissen, seine Arme ruderten durch die Luft, und er krachte mit einem Schmerzenslaut gegen die Hohe Tafel. Holz zersplitterte, der König stürzte zu Boden. Er stand nicht wieder auf, Kylar und ein paar Diener eilten zu ihm hin und hoben ihn aus den Trümmern. Er war noch am Leben, aber er sackte stöhnend in ihren Armen zusammen, die Augen geschlossen, das Gesicht blutüberströmt.
    »Soviel zu dem Stier«, bemerkte Logren hämisch.
    Grace starrte ihn an. Sie wollte etwas tun, wollte ihn aufhalten, aber Furcht hüllte sie ein wie in Watte. Sie konnte sich nicht rühren.
    Nein, es war nicht nur Furcht – es war mehr als das. Vor ihr stand das Böse. Sie hatte geglaubt, sich dagegen zu behaupten, hatte geglaubt, es damals in der Notaufnahme des Denver Memorials getan zu haben, aber das war ein Irrtum gewesen. Boreas’ Kraft hatte ihr Ehrfurcht eingeflößt, und Logren hatte ihn wie ein Stäubchen auf dem Wams weggeschnippt. Wenn Boreas das Böse nicht aufhalten konnte, wie sollte es dann ihr gelingen?
    Noch immer hallten Schreie durch den Saal. Die Feydrim huschten durch die wogende Gästemenge. Hier und da versuchten ein paar Adlige oder Ritter, nur mit ihren Tafelmessern bewaffnet, die Kreaturen anzugreifen. Zum Dank für ihre Bemühungen zerschlitzten Krallen ihre Gesichter und verstümmelten Reißzähne ihre Körper. Einige wenige Feydrim quiekten auf und sanken mit einem Messer im Hals oder einem Auge zu Boden, aber an ihre Stelle traten sofort andere. Es gab zu viele dieser Kreaturen. Sie strömten schneller durch die Fenster, als Grace sie zählen konnte.
    Von den vereinzelten Angreifern abgesehen ignorierten die Feydrim die Gäste. Sie huschten über die Tische und näherten sich dem Podium. Furcht verwandelte Graces Speichel in Blei. Die Feydrim wollten nichts von den Gästen – sie hatten es auf die Herrscher der Domänen abgesehen.
    Die ersten Ungeheuer schoben sich auf das Podium. Sie waren zu dritt. Sie rissen die stumpfnasigen Rachen auf und griffen mit ihren dünnen Armen nach König Sorrin. In ihren gelben Augen funkelten Haß und Schmerz.
    Das hagere Gesicht des Königs von Embarr war zu einer Grimasse des Entsetzens verzerrt. »Schafft sie von mir weg!«
    Die beiden Ritter, die an der Hohen Tafel hinter ihm gestanden hatten, sprangen mit kurzen Messern in den Händen vor. Die stämmigen Embarraner verwickelten zwei der Kreaturen in ein Handgemenge; die Feydrim wichen zurück und zischten. Aber der dritte umkreiste die Gruppe, sprang einem Ritter auf den Rücken und grub ihm die Fänge ins Genick. Der Embarraner ging schreiend zu Boden. Der Feydrim biß zu, und Grace hörte Wirbel brechen. Die Gliedmaßen des Ritters trommelten unkontrolliert auf das Podium, dann erschlafften sie.
    Bevor der Feydrim von seinem Opfer herunterspringen konnte, stand eine andere Gestalt hinter ihm: Ivalaine. Die Königin hielt eine Silbernadel in der Hand und versenkte sie im Fell des Feydrim. Er versteifte den Körper und stieß ein Zischen aus, dann erloschen seine gelben Augen, und er sank über dem toten Ritter zusammen.
    Der andere

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