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Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige

Titel: Die letzte Rune 02 - Der fahle Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Worte lagen trocken wie Staub auf ihrer Zunge, bedeutungslos.
    »Aber das habe ich doch schon.« Er sagte es ganz leise, nur für sie bestimmt. »Melia ist stark. Ich bewundere sie, so wie ich Stärke immer bewundere. Aber sie kann ihre Magie nicht länger aufrechterhalten. Seht nur, ihre Kraft schwindet bereits.«
    Grace wollte seiner Geste nicht folgen, aber sie konnte nicht widerstehen. Ihr Herz erstarrte zu Eis. Es war die Wahrheit. Der blaue Strahlenkranz, der Melia umgab, flackerte, ihre Stirn war schweißbedeckt. Die Feydrim drängten sich der Barrikade entgegen.
    Grace richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Logren, ihr Blick verharrte auf dem perlgrauen Wams.
    »Was ist, Mylady?« fragte er spöttisch. »Gibt es da etwas, das Ihr nicht versteht?«
    »Eure Brust …«
    Das hämische Grinsen trat wieder in Erscheinung. »Und Ihr haltet Euch für eine Hexe, Lady Grace? Es ist kein besonders schwieriger Zauber, eine Narbe durch eine andere zu ersetzen.« Er berührte die feine weiße Linie, die seine Wange zeichnete. »Ich fand eine Hexe, die über dieses Talent verfügte, und als sie fertig war, stieß ich ihr ein Messer in den Rücken.«
    Grace erschauderte. So hatte er also die Wahrheit verborgen.
    Logren kam auf sie zu, und sie wich zurück, bis sie gegen die Steinwand hinter dem Podium stieß. Weiter ging es nicht.
    »Ich stehe weit oben in der Gunst des Fahlen Königs, Lady Grace.« Logrens Stimme dröhnte in ihren Ohren. »Als Belohnung wird er mir sicherlich ein Königreich geben, in dem ich herrsche. Und wenn er das tut, werdet Ihr meine Königin sein. Es gibt in den Domänen niemanden, der sich mit Eurer Schönheit messen kann, nicht einmal Ivalaine. Nein, ihr dürft nicht zittern. Ihr werdet keine Angst verspüren, wenn die Zeit gekommen ist, Mylady.« Er ließ den Finger über den Ausschnitt ihres Gewandes wandern und zeichnete eine Linie zwischen ihre Brüste. »Ihr müßt wissen, ich werde Euch dieses schwache Menschenherz nehmen und Euch dafür eines geben, das Euch stark und furchtlos macht.« Seine Augen waren schwarze Abgründe. »Ihr werdet mein sein, Lady Grace, und zusammen werden wir für alle Ewigkeit herrschen!«
    Grace blickte in seine leeren Augen, holte tief Luft und sprach dann die einzigen Worte, die in Frage kamen. »Eher würde ich sterben.«
    Logren lachte. »Oh, Ihr werdet sterben, Lady Grace.« Er zog einen Krummdolch aus den Falten seines Wamses und hob ihn in die Höhe. »Sterbt und werdet als meine Königin wiedergeboren!«
    Bevor er ihr den Dolch in die Brust stoßen konnte, blitzte etwas metallisch auf. Die Klinge flog mitsamt Logrens Hand durch die Luft und landete auf dem Podium. Logren schrie auf und riß den verstümmelten Arm zurück. Dunkles Blut spritzte aus der Wunde.
    In Graces Kopf drehte sich alles. Hinter Logren stand eine in Rauchgrau gekleidete Gestalt.
    »Durge!«
    Aber wieso konnte der Ritter hier sein? Dann sah sie den klaffenden Riß in dem Wandteppich hinter Durge, der von dem Breitschwert in seinen Händen stammte. Hinter dem Schlitz schimmerte die Dunkelheit einer verborgenen Tür.
    »Mylady«, sagte er heiser.
    Der Ritter stand gekrümmt vor Schmerzen da. Sein Gesicht war blutverschmiert, genau wie seine Hände und seine Kleidung. Sein Umhang hing in Fetzen herunter.
    Mit einem animalischen Wutschrei wandte sich Logren dem Ritter zu. Er drückte den Stumpf gegen sein Wams und tränkte es. »Du Narr! Was hast du mir angetan?«
    Durge schaute ihn ernst an. »Etwas, das ich nun zu Ende bringen werde, Mylord.«
    Der Ritter schwang das Breitschwert, aber seine Wunden machten ihn langsam, und Logren bewegte sich trotz der schrecklichen Verletzung mit unnatürlicher Geschwindigkeit. Mit dem blutenden Stumpf schlug er die Klinge beiseite, dann schoß seine andere Hand vor und traf Durge mitten auf der Brust. Die Augen des Ritters weiteten sich, er prallte mit einem schrecklichen Geräusch gegen die Steinwand.
    »Mylady …«
    Seine Lider flatterten und schlossen sich, dann sank er zuBoden, wo er sich nicht mehr rührte.
    Grace öffnete den Mund, aber ihr Schrei war tonlos. Nein!
    Logren wirbelte herum. »Begreift Ihr nun, Mylady? Begreift Ihr, wie falsch es ist, sich mir entgegenzustellen?« Er packte den Stumpf seines Handgelenks, trat an den Rand des Podiums. »Ihr alle seid Narren, mir widerstehen zu wollen!« brüllte er in den Saal hinein.
    Grace sackte gegen die Wand. Er hatte recht – sie konnten nicht gewinnen. Melias Macht schwand, und die Feydrim

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